Pappeln – Reykjavik
01.05.2016 – 31.05.2016
Pappeln (Schleswig-Holstein) – Flensburg – Hirtshals (DK) – Ferry nach Iceland – Seyðisfjörður (IS) – Thermalbad Selarfoss – 66°16'41.9"N 14°59'43.2"W – Raufarhöfn – Raudinupur – Myvatn – Husavik – Akureyri – Héðinsfjörður – Blönduós – Reykjavik
Hier ist die in diesem Monat gefahrene Route:
01.05.2016 Pappeln – Maasholm – Gelting – Langballig – Flensburg boondocken Industriehafen
Frühstück gibt's im netten Hafen von Maasholm...
...und dann ist es nur noch ein Katzensprung bis Flensburg. Dort finden wir zwar die Zufahrt zum WoMo-Stellplatz, verpassen aber den weiteren Wegweiser und landen im Hafen. In der hintersten Ecke geht's nicht mehr weiter und ein Mann vom Zoll erklärt uns, der "Offizielle" sei „dort drüben“ – 2x um die Ecke, "dieses hier“ sei der "Inoffizielle" - der liegt aber schöner und so bleiben wir "hier", geniessen die Sonne in vollen Zügen und zum Nachtessen, den frischen Fisch, den wir noch am Morgen im Fischgeschäft im Hafen von Kappeln erstanden haben...;-)
Ärger gibt’s aber doch noch, da unser Internet plötzlich absolut nichts mehr hergeben will. Nach Kontrolle unseres „Aldi-Talk“-Guthabens müssen wir mit Schrecken feststellen, dass „irgendjemand“ unser gesamtes Guthaben, das ich am 29.04. draufgeladen hatte, aus unerklärlichen Gründen rübisundstübis aufgefressen hat…grrrrrrrr…
Hier ist der Übernachtungsplatz.
02.05.2016 Flensburg Industriehafen
Die Ente klingelt um…na ja 07:00 – wir haben „Gaggenau-Serviceman-Termin“, gleich hier um die Ecke.
Pünktlich sind wir da - warten und warten – dann ich kuck und kuck auf den von mir geschriebenen Zettel und realisiere, dass da eigentlich irgendwie irgendwas nicht stimmt – steht doch da: Di. zwischen 07:30 – 09:00.
Ach Du Sch… ich rufe rasch im Service Center an und man bestätigt mir aufs Freundlichste, ja, das ist korrekt, Dienstag, 03.05 / 07:30 – 09:00.
Ach ja, vielen Dank, wollte mich nur nochmal rasch vergewissern… (ich muss ja nicht alles gleich beichten).
Also machen wir das Beste draus und wollen alles, was es noch in DE zu erledigen gibt, abarbeiten: Apotheke, Arzt-Check, Gasflaschen tauschen etc.
Im nahegelegenen „Förde Park“, einem recht grossen Einkaufscenter, gibt’s gerade mal alles unter einem Dach - ausser dem Herrn Doktor.
Als kleines "Trösterli" für Erich - weil ich den Ärmsten viiiiel zu früh aus dem Bett gescheucht hatte (von mir rede ich ja geflissentlich nicht) - gibt’s, nach dem Gasflaschentausch bei OBI, zuerst aber mal Frühstück. Für gerade mal € 4.10 gibt’s: 1 dl O’jus, 2 belegte Blödchen nach Wahl (für uns gab‘s mit Mett, Lachs und Fleischsalat), 1 Frühstücksei und 1 Becher Kaffee -
…mit Hilfe der netten Apothekerin bekommen wir auch ein paar Arztadressen und nach einem Telephonanruf meinerseits, dürfen wir beim Einen auch gerade mal als „Walk in“ vorbei schauen.
Wir müssen eine rechte Weile warten aber so um 13:30 sind wir auch wieder im „Förde Park“ - gerade rechtzeitig zum Mittagessen – Asiatisch ist angesagt und für € 6.00 pro Person gibt es geblatene Ente mit Leis und fül Elich mit Nudeln.
Keine Angst – ich werde nicht anfangen, unsere täglichen Menüs zu listen, ich wollte hiermit nur aufzeigen, für wie günstig wir hier in DE noch recht gut essen – im Vergleich zu uns in der Schweiz mit den CH-Bonus-Preisen…
Da wir morgen für die Blutabzapfung nochmals zum Onkel Doktor dürfen – nüchtern, wohl verstanden – entscheiden wir uns, diese Nacht nochmals auf dem „inoffiziellen“ Stellplatz zu verbringen – lauschen gerade dem Abendgesang eines Amselrichs…
Hier ist der Übernachtungsplatz.
03.05.2016 Flensburg – Aarhus (DK), Campground
…...grrrrrrrrrrrrrrrrrrr... heute wieder um 07:00 aufstehen - 10:00 Arzt - Blutentnahme...
VORHER aber (07:30 - 09:00) war Gaggenau-Service-Man - Frust total - hat uns unser Kochfeld abgesprochen und versiegelt, Kocher mit einem losen Brennerring dürfen in "Schachteln" mit 4 Rädern NICHT benutzt werden. Ohne Räder wär's ok - erklär mir einer die Logik, er konnt's selber nicht. Es sei nun einfach mal so, DE- und EU-weit. Hätten wir als Gewerbetreibende jedoch eine Bescheinigung der Berufsgenossenschaft, wär's auch kein Problem - z.B. Zirkus o.ä...
Es ist zum...
Bis DK könnte aber das Siegel ja ev. heruntergefallen sein. Aber er und dann noch von Gaggenau dürfe leider das Gerät überhaupt nicht anfassen, resp. müsse es plombieren, sonst käme ER in Teufesküche, sollte was passieren...
Nun ja - wir werden sehen - die vergangenen bald 7 Jahre hat das noch nie jemand beanstandet, in Kalifornien hat uns sogar eine Gaggenau-Technikerin die Elektronik ausgewechselt - aber ja - in USA ist alles sowieso nochmals ganz anders...
Jetzt geht's aber erstmals nach DK - wollen morgen in Hirtshals sein und noch waschen und für Island alles shipshape machen...
Hier ist der Übernachtungsplatz.
04.05.2016 Aarhus – Hirtshals (DK), Campingplatz
Heute schlafen wir wieder einmal aus - haben es wahrlich verdient nach gestern…
Ein gemütliches Frühstück an der langersehnten wärmenden Sonne und eine schöne heisse Dusche – komme mir vor wie ein Lobster im Sud – tun ihr übriges und um 13:00 reiten wir nach Hirtshals.
Der Verkehr rollt, die LKWs pushen aber mehr als 80 dürfen die ja auch nicht fahren und ab dem Verzweiger zur „39“ hinter Aalborg schläft er fast ganz ein und die verbleibenden ca. 60 km nach Hirtshals verlaufen eher wieder gemütlich um nicht zu sagen fast langweilig, da die Landschaft nicht wirklich viel Abwechslung bietet.
In Hirtshals fahren wir rasch zum Fährterminal der „Smyrill-Line“, um zu erkunden, wo wir am Sa. denn einchecken müssen.
Ca. 3 km vom Ferry-Terminal entfernt befindet sich der „Hirtshals-Camping“, direkt an der Nordsee. Den hab‘ ich für uns ausgekuckt.
Es weht eine steife Brise, wir checken bis Samstag ein und werden unser gutes Geld blitzartig los – DK ist sehr teuer im Vergleich zu DE und lässt sich wirklich mit CH vergleichen: 1 Mal übernachten und man ist locker CHF 30.00 los – Elektrisch, Frischwasser, Entsorgung, Duschen – alles kostet dann noch extra...
Allerdings entschädigt auf diesem Campingplatz die tolle Aussicht für den „tollen“ Preis.
Ein Spaziergang in den Ort – in 5 Min. gut zu erreichen – und zum nächsten Bankomaten – wir hatten noch keine Gelegenheit uns mit DKr. einzudecken und nach knapp einer Std. – inkl. „Window shopping“ sind wir wieder zurück. Allerdings gibt der Ort auch nicht viel her - etliche Häuser stehen zum Verkauf und auch diverse Läden sind geschlossen…
Unmittelbar oberhalb des Platzes, auf der Düne, stehen noch ein alter Leuchtturm und das Bunkermuseum – da klettern wir noch hoch...
Vom Turm aus – 145 Treppenstufen – uffffff - hat man eine tolle Rundsicht und einen super Blick aus der Vogelperspektive auf den Stellplatz.
Essensmässig sind wir immer noch heftig dabei, Mitgebrachtes „abzubauen“, da wir ja bloss ganz begrenzt ein paar Lebensmittel nach Island mitnehmen dürfen und alles, was irgendwie Frischwaren sind, sind überhaupt nicht erlaubt, d.h. kein Fleisch, keine Früchte, Gemüse, Milchprodukte aller Art, Eier etc. – etc.…
Mal sehen, was uns noch bleibt, nachdem wir durch Zoll den sind.
Hier ist der Übernachtungsplatz.
05.05.2016 Hirtshals (DK), Campingplatz
Obwohl Vatertag und Himmelfahrt in Einem – weiss der Geier, wie das wieder zusammen passen soll – ist für mich absolut nix von Feiertag zu spüren – Mutti hat Waschtag…
Es gibt wieder eine geballte Ladung – gut, dass ich 2 grosse Maschinen zur Verfügung habe. Funktionieren tun sie wie die Ami-Dinger – nach 28 Minuten ist eine Wäsche fertig und kann in den Trockner.
Abends werden weiter Reste weg geputzt…
Hier ist der Übernachtungsplatz.
06.05.2016 Hirtshals (DK), Campingplatz
Ich habe schauderhafte Schulterschmerzen – wohl verkühlt. Habe gestern Abend schon gespürt wie es „anzieht“ und dem Ziehen und Stechen keine Beachtung geschenkt und mich leider nicht entsprechend warm angezogen.
Heute muss ich dafür büssen – ich habe absolut keine Kraft mehr im Arm und muss mit der anderen Hand nachhelfen, als ob der Arm gelähmt wäre und ich könnte im Viereck springen und bei der geringsten Bewegung schreien, wie am Spiess - so höllisch hat mich noch selten was geschmerzt. Ich versuche es mit Voltaren forte, was nicht wirklich viel hilft und Erich muss alles aber wirklich alles ganz alleine machen. Es ist mir unmöglich, nur das Geringste zu helfen..
Ich glaube aber auch, ich weiss, woher diese Schmerzen kommen – Verkühlung – offenes Fenster – nachtsüber, bloss einen winzigen Spalt aber die Dauerzugluft hat offenbar gereicht.
Hier ist der Übernachtungsplatz.
07.05.05 Hirtshals(DK), verschiffen
Das Fenster bleibt diese Nacht geschlossen und am Morgen ist es schon viel besser, ausserdem hat ein Schmerzmittel wohl auch noch zur Besserung beigetragen.
Glücklicherweise bessert es nun stündlich, so dass wir problemlos zur Fähre zum Einchecken können. Um 13:00 müssen wir in unserer Reihe stehen – um ca. 14:30 werden wir verladen. Nur der Driver darf im Vehicle bleiben, der Beifahrer muss zu Fuss an Bord gehen. Also schleppt Erich all unser Gepäck 500m bis zum Terminal und dann noch auf die Fähre in die Kabine.
Um ca. 15:00 sollte Abfahrt sein, es gibt aber gut 1 h Verzögerung.
07. – 09.05.2016 Auf „hoher“ See…
Um es recht kurz zu machen: Die Fahrt nach Island verläuft unspektakulär, um nicht zu sagen einigermassen langweilig. Zu Beginn hat es noch ziemlich ruhige See aber je weiter wir in den Norden fahren, desto mehr fängt das Schiff an zu schaukeln, na ja so ca .1.50 – 2 m hohe Wellen, eigentlich nicht wirklich schlimm aber doch so, dass ich mich immer irgendwie flau im Magen fühle – entsprechend ist das Hungergefühl – aber ebenfalls nicht wirklich schlimm.
Wir haben Frühstücks- und Nachtessen-Buffet schon im Voraus gebucht – habe gedacht, das geht am Einfachsten, dann ist gleich alles erledigt. Auf der Rückfahrt werde ich mir die allerdings verkneifen.
Die Abend-Büffets sind nicht wirklich was Besonderes – Ferry-Verpflegung eben - aber der Andrang umso mehr. Busladungen von Touris fahren mit und die alle stürzen sich auf das Futter, als ob’s kein Morgen mehr gäbe. Man reisst mir sogar buchstäblich den Schöpflöffel aus der Hand. Ich verkneif mir eine höchst angebrachte aber ziemlich wüste Bemerkung und schluck sie runter.
Praktisch alles ist ausserdem salzlos und das wenige Gemüse ist bloss aus dem Wasser gezogen - nicht mal ein Hauch von Fett.
Es gibt aber zumindest jeden Abend etwas anderes und so können wir uns erlauben, „picky“ zu sein.
Die Frühstücks-Büffets ist ziemlich - na ja – „minimalistisch“ und gleichbleibend schrecklich ;-)
Ob das „Rührei“ auf dem Frühstücksbüffet schon jemals „Ei“ gesehen hat, wage ich schwer zu bezweifeln, das Wasser läuft raus wie aus einem porösen Schwamm und so ist auch die Textur, ebenso sehen „Wurst“ und „Schinken“ aus.
Schon am 2tn Morgen verzichten wir ganz darauf. Ausserdem ist auch der Kaffee fast ungeniessbar: Instantkaffee mit instant Pulver-Magermilch – iii-bäääh-pfuiii…
Am 09. gibt es einen mehrstündigen Aufenthalt in Torshavn, auf den Färöer-Inseln...
..., wo auch neue Passagiere zusteigen – ich bin plötzlich von einer Horde – ich meine, ich höre nicht richtig aber doch – es sind Basler – umgeben…
Hab mich vergewissert und einfach mal frech nachgefragt, wer und was sie sind und hier machen. Wir haben gewährweisst – ev. eine Abschlussklasse eines Tech. oder e Clique oder Gugge – weit gefehlt es sind „topseriöse“ Männerchörler aus Basel mit einem Repertoir von Mittelalter bis Neuzeit aber (auf meine augenzwinkernde Nachfrage) um Himmelsgottswilche kein Hip-Hop oder Rap. Ich habe noch ein wenig gezündelt, ob wir was zu hören bekämen, haben sie dann wohl aber verpasst oder sie wollten nicht - ich weiss es nicht…
Sie gaben Konzerte auf den Färöer und sind jetzt unterwegs nach Reykjavik, wo weitere Konzerte angesagt sind, zusammen mit noch vielen anderen Chören, mehrheitlich aus nordischen Ländern, wie mir einer der Herren – er chunnt us dr Breiti – fascht Birsfälde – erklärt.
Auf dem Schiff lernen wir dann auch noch Jürg und Esther aus Flawil und Oliver und Tanja aus DE kennen. Beide waren schon mehrmals in Island und wollen jetzt nur schnell ihre Off-Road-Vehikel „überführen“, einstellen und wieder zurück fliegen. Sie kommen dann im Sommer wieder für Ferien – auch eine Idee…
Von ihnen bekommen wir viele hilfreiche Tipps und Hints zu Island – to do’s und dont’s etc. und so vergeht die Zeit dann doch noch recht zügig.
Mir ist weiterhin nicht ganz so, wie anderen Weibern aber schliesslich werfe ich mir doch ein „Stugeron“ ein und das hilft dann tatsächlich – hätte es schon viel früher nehmen sollen…
10.05.2016 Sejdisfjördur – Eglisstadir – Vopnafjördur – Selarfoss Thermalbad
Am 10. heisst es um 08:00 aufstehen, alles zusammenpacken und warten bis zum Check out um 10:00. Das gibt uns noch Gelegenheit, die Einfahrt nach Sejdisfjördur zu erleben. Das Schiff fährt aus dichtestem Nebel in die Sonne und wir werden bei strahlendem Wetter, das auch die kommenden Tag anhalten soll, von der kühlen Schönen begrüsst. Gemäss Oliver hat es noch sehr viel Schnee, das hätte er um diese Jahreszeit noch nie gesehen.
Die Zollabfertigung geht problemlos vonstatten – wir wussten ja nicht, was uns erwarten würde aber wir hatten ja keine Frischprodukte wie Fleischwaren, Milcherzeugnisse, Eier, Gemüse, Früchte etc. dabei – diese Dinge sind strikte verboten. Das bisschen Wein, Bier und Spirits, die ich zum Kochen benötige, werden toleriert. Ausser das Desinfektionsprozedere von Erichs „Fishing gear“, das wir angemeldet hatten, war noch etwas zeitraubend.
Schliesslich war auch das durch und wir haben uns noch mit den anderen zu einem „Abschiedskaffee“ beim Hotel „Aldan“ verabredet. Dann trennen sich unsere Wege definitiv. Wir gehen aber davon aus, dass wir uns im Sommer erneut irgendwo, irgendwann vor die Räder rollen – sie kommen wieder und wir werden noch hier sein...
Unser Weg führt uns zuerst mal nach Eglisstadir auf die „1“, die Ringstrasse – wir wollen zuerst ein wenig Islandluft „schnuppern“. Zuerst gilt es aber noch den kleinen Pass von ca. 600m zu überqueren. Auf der Höhe hat es noch massiv Schnee, die Strasse ist aber schwarzgeräumt.
In Eglisstadir wird zuerst mal der leere Kühlschrank aufgefüllt. Wir klappern die Geschäfte ab wie wir sie sehen, zuerst den „Netto“ und dann, weil das Angebot so überaus gross ist, noch den „Bonus“. Entgegen einer Auskunft finden wir den „Bonus“ besser als den „Netto“.
Anmerkung
Später müssen wir dieses Urteil revidieren, der „Bonus“ ist definitiv der Denner während der „Netto“ eher Coop/Migros ist.
Für die Verbindung in die grosse weite Welt kaufen wir uns für 5290 ISK (ca. 42 SFr.) eine prepaid SIM-Karte bei Vodafone. Es ist eine „data only“ SIM, 1 Monat mit 50GB, aber telefonieren kann man auch per Skype.
Zum Übernachten wollen wir ans Meer hinunter, da oben auf den „Fjells“ immer noch Schnee liegt, der Wind massiv pfeift und es halt immer noch kalt ist.
So wechseln wir irgendwo mitten in der Pampa auf die „85“ und fahren nach Vopnafjördur, finden aber nichts Ansprechendes und ziehen weiter nordwärts. Bloss ein paar km weiter entdeckt Erich auf der Karte den „Selarfoss“ (Foss = Wasserfall) mit „Badewanne“, d.h. es gibt einen Wasserfall und ein Schwimmbad, d.h. Schwimmbad ist immer ein warmes und ein noch wärmeres Becken – bis 40°C Wassertemperatur. Und da fahren wir hin und um 18:30 liegen wir bereits an unserem ersten Tag in Island im wohlig warmen Thermalwasser und lassen uns den kalten Wind um die Nase wehen – und überall liegt noch Schnee…….
Und weil wir so nett gefragt haben, dürfen wir für die Nacht auch noch gleich hier stehen bleiben und so gibt’s zum Nachtessen simple G’schwellti, Salat und Cottage Cheese – zu mehr reicht meine Energie nicht mehr……
Hier ist der Übernachtungsplatz.
11.05.2016 Selarfoss – Þórshöfn – Radarstation
Nach einem gemütlichen Frühstück auf einer Ausstellmöglichkeit ein paar km weiter, folgen wir weiter der „85“ bis Þórshöfn und lassen uns auf die Empfehlung von Oliver ein, nach der alten Ami-Radarstation zu fahren - Genau nach hier: 66°16'41.9"N 14°59'43.2"W
Es sind bloss ca. 6 km von der Verzweigung aber die haben es in sich. Schotterstrasse, viele Löcher und „Ridges“, die ich immer wieder zwischen die Räder nehmen muss, weil wir eine breitere Spur haben, als die üblichen Off-Roader. Nicht wirklich prickelnd – es nimmt uns gut 1 Stunde, bis wir oben ankommen – Kriechgang „ein“ und Schritttempo…
Die Aussicht ist toll, das Wetter nicht wirklich – wir hoffen auf morgen - dann ist wieder Sonne angesagt.
Jedoch um ca. 20:00 wird der Himmel blau und die Sonne kommt auf einen Gute Nacht-Gruss doch noch zum Vorschein.
Hier ist der Übernachtungsplatz.
12.05.2016 Radarstation – Þórshöfn – Raufarhöfn Leuchtturm Parkplatz
Bereits um 03:00 – ich muss rasch raus – begrüsst mich ein blutroter Sonnenball über dem östlichen Horizont – ich mag aber noch keine Fotos schiessen, bin noch nicht wach - um 05:00 steht die Sonne schon sehr hoch und um 08:30 fast schon senkrecht.
Das Panorama heute entschädigt die „Kletterstrapaze“ von gestern.
Wir sehen uns die Überreste der abgebauten Anlage noch an und machen uns auf den „Abstieg“ – notabene OHNE Frühstück – das kommt später, wenn sich der Magen von dem Geschaukel wieder etwas beruhigt hat...
Auch runter dauert es knapp 1 Std. und in der Ebene unten finden wir dann auch ein Plätzchen für die Kaffeepause...
Von Þórshöfn folgen wir dann erneut der „85“über die „Seljaheidi“ bis zur Verzeigung der „874“ und in Raufarhöfn stellen wir uns einfach beim leuchtend organgelben Leuchtturm hin und sitzen den heutigen Abend aus.
Es gibt, seit wir in Hirtshals weggefahren sind, zum ersten Mal wieder eine gute Telefonverbindung, so dass ich meine Berichte etwas aufarbeiten kann.
Hier ist der Übernachtungsplatz.
13.05.2016 Raufarhöfn – Raudinupur Parkplatz
Das Wetter ist heute bloss „overcast“ – die Sonne muss man suchen. Uns pressiert’s nicht und da wir die gute Verbindung ausnützen wollen, erledigt Erich noch etliches an Admin, d.h. er macht Zahlungen und wir werden wieder mal viiiel Geld los ;-)
Ich fange eben an, Geschirr zu spülen, taucht ein kleiner grasgrüner „Frosch“ auf – ein Offroad-Truck mit einem winzigen Koffer drauf – beinahe höher wie lang ;-)
Didier, ein Franzose aus Lyon, ist derzeit alleine unterwegs und seit den 80ern immer mal wieder in Island – heuer zum 10ten Mal.
Wir laden ihn auf einen „Petit Café“ ein – hab ja meine „Quick Mill“ - und plaudern eine Weile und bis wir wegkommen ist ca. 15:00.
Macht nix – weit wollen wir ja eh nicht und nach ca. 30 km mässig guter – oder schlechter - Gravel Road mit stellenweise ziemliche üblem „wash board“ biegen wir auf eine kleine Nebenstrasse nach Raudinupur ab – da gibt es einen Vogelfelsen, wo Gannets, Kittiwakes, Razor bills, Guillemots auf und in den Felsen nisten und brüten. Ausserdem steht dort oben auch noch der „Sölvanöf“-Leuchtturm – ebenso orange-gelb, wie jener von gestern und eine Caldera die in der letzten Eiszeit entstanden ist, ist zu sehen – ein recht ordentliches Loch von geschätzten 40 m (Esther), 20 m (Erich) Tiefe. Ist ja klar und wie könnte es anders sein: Wir sind uns ja nie einig… ;-) Frauen sind ja sooooo… gut im Schätzen :)
Knapp 1 Std. nimmt es uns pro Weg – zuerst über einen ca. 500 m langen Seawall, sehr mühsam zu begehen, da er aus unterschiedlich grossen Rundkieseln und –Steinen besteht und sehr wackelig ist - Gleichgewicht und Konzentration sind gefragt. Dann noch auf 75 m Höhe ü/M „aufsteigen“ und ich staune über mich selber - wie ein junges Rehlein, leichtfüssig und behände und ohne ausser Atem zu kommen und in einem Zug bewältige ich diesen Hike problemlos – Juppiii…
Im vergangenen Jahr, noch im Dez., war an so was überhaupt nicht zu denken…
Wir haben beschlossen, dass wir auch gerade hier übernachten werden und uns morgen wieder auf die Piste machen – müssen daran denken, dass am WE auch auf Iceland Feiertag und wohl alles geschlossen ist und wir uns doch noch ein wenig mit Fressalien eindecken sollten.
P.S. Traurigere Kartoffeln, als hier in Island, habe ich noch nirgendwo gefunden – müssen uns erkundigen, welche Lebensmittel hier zu den Grundnahrungsmitteln gehören. Brot und Kartoffeln können es echt nicht sein…
Hier ist der Übernachtungsplatz.
14.05.2016 Raudinupur – Hestfall – Kopasker – Husavik – Myvatn – Reykjahlíð – Campground beim Flughafen
Das Wetter lässt leider weiterhin zu wünschen übrig - es ist overcast und recht kalt - wir machen uns ohne Frühstück vom Acker und suchen uns ein nettes Plätzchen mit Aussicht. Bei Hestfall gibt es einen Ausstellplatz mit Blick übers Meer und da gibt‘s auch Kaffee...
In Kopasker kaufen wir noch ein – morgen ist auch hier Pfingstwochenende und ich gehe davon aus, dass auch alles geschlossen ist.
Ewas unentschlossen fahren wir einfach weiter –Ziel: Husavik. Dort noch im „Netto“ ein weiterer Einkauf – wir finden 2 Baguettes und 4 dunkle Brötchen und schlagen zu…entsprechend kaufe ich auch noch Mehl…
Das Brot, das wir bisher gefunden haben ist für meinen Gaumen am Rande des Geniessbaren…
Ich werde vermutlich anfangen selber welches zu backen…
Mit den Kartoffeln dasselbe, bloss kann ich die jetzt leider wirklich nicht selber anbauen… ;-)
Husavik dünkt uns wegen des Wetters wenig einladend und so beschliessen wir auf die „87“ zu wechseln und Richtung Myvatn zu fahren – unterwegs soll es ein Bad geben.
Pustekuchen – Bad geschlossen – Campground unter dem Schnee noch gar nicht zu sehen – also weiter...
Nach und nach wird der Himmel blau und über die Hochebenen von Holasandur und Myvatnsandur auf 400 m/M haben wir eine schöne Aussicht in die Bergwelt.
Ich habe Sehnsucht nach einem Bad und in Reykjahlíð gibt es eins – ein ganz tolles, wie wir feststellen können aber auch ein ganz teures – 2‘200 Isl.Kr. pro Person (ca. CHF 17.00) Seniorpreis wohl verstanden. Wir leisten uns den Spass, sind aber leider schon nach 1 Std wieder draussen, da es bereits 20:30 ist und wir weder Übernachtungsplatz noch Nachtessen haben/hatten…
Grundsätzlich dürften wir den ganzen Tag im Schwefelbad liegen bleiben, sagt man uns…
In der Nähe des Airports gibt es einen Campingplatz – viele sind noch nicht offen – und für 1‘500 Isl.Kr. /Pers. dürfen wir bleiben.
Freies Stehen ist hier nicht erlaubt – ich nehme mal an, wegen des „Camping-Business“…
Hier ist der Übernachtungsplatz.
15.05.2016 Reykjahlíð – Grjótagjá – Dettifoss – Sellfoss – Krafla – Reykjahlíð 2ter Campground
Wir haben massiv Probleme mit den langen Tagen – kommen Abends nicht in und am Morgen nicht aus der Klappe…
Aber wir wollen heute ein paar Ausflüge machen – das Wetter ist zu schön…
Wir packen zusammen und machen uns auf nach dem auserwählten Frühstücksplatz, etwas zurueck auf der 1er bis zum Platz mit den Info-Tafeln an der 87, oberhalb Reykjahlíð…
...danach Grjótagjá: ...what is a small lava cave near lake Mývatn with a thermal spring inside.
In early 18th century the outlaw Jón Markússon lived there and used the cave for bathing. Until the 1970s Grjótagjá was a popular bathing site. But during the eruptions from 1975 to 1984 the temperature of the water rose to more than 50 °C (122 °F), though the temperature is slowly decreasing and has fallen below 50 °C again.
Grjótagjá was used as a location for filming the fifth episode of the third season of Game of Thrones, called "Kissed by Fire".
(Wikipedia)
...als nächstes stehen die ca. 60 km entfernten Wasserfälle Dettifoss:
Wir stapfen durch immer noch recht tiefen Schnee und es hat noch seeehr viel davon und durch Pflotsch, zusammen mit hunderten anderen Besuchern und mir graut davor, mir vorzustellen, wie das dann ab Juni, wenn die Hochsaison beginnt, wuselt und noch viel mehr chineselt wie jetzt schon...
Erstaunlicherweise treffen wir etliche Franzosen hier auf Island an, Amis aus Utah und Florida, Kanadier soll’s auch geben – ich frage einfach stinkfrech, wo sie herkommen…
...und Selfoss – der andere Wasserfall, bloss ca. 200 m weiter steht ebenfalls noch auf der Liste...
...gute 3 Stunden sind wir im Schnee unterwegs und mit den Wasserfällen "beschäftigt" - schliesslich halten meine Schuhe nicht mehr dicht aber auf dem Rückweg müssen wir unbedingt noch Krafla mit dem geo-thermischen Kraftwerk besichtigen - auf ca. 700 m Höhe…
Auch hier zischt und brodelt's aus diversen Rohren...Aber auch der Wind faucht und pfeift, nur nicht so warm wie die diversen Fumarolen.
...und als krönender Abschluss folgt ein kleiner Spaziergang um die spuckenden, fauchenden, geifernden, blubbernden Wasserlöcher, Mudpods und Dampfschlote - Erinnerungen an "Yellowstone" werden wach - imposant und nach dem letzten Video, bei dem ich die Kamera saublöderweise dem schwefeligen Dampf ausgesetzt hatte - könnte mich in den A... beissen, dass ich auch noch auf Erich gehört habe - ist meine Kamera wohl futsch. Zoom, Blitz, Selbstabstellung etc. funzt nicht mehr...nicht viel gedacht bei der Sache und - Gott straft so viel Blödheit eben sofort...
Hier ist der Übernachtungsplatz.
16.05.2016 Reykjahlíð – Husavik beim Sportzentrum
Heute ist wieder mal alles grau in grau und wir brechen unsere Zelte in Myvatn ab und fahren, südwärts um den See, Richtung Husavik zurück. Erich möchte das Walmuseum besichtigen und dazu ist das Wetter gerade recht.
Wir stellen den Mogge im Hafen ab und lassen uns dann gute 2 Std. Zeit für die Besichtigung. Anschliessend gehen wir im Restaurant Salka, gleich nebenan, zum ersten Mal isländisch essen: catch oft the day ist Arctic Char auf einem Reis-Gemüse-Bett mit Bratkartöffelchen und Salat. Zum Nachtisch seit gedachten 200 Jahren wieder einmal einen Irish Coffee und ein Stück Schoko-Kuchen teilen wir uns.
Ich will nicht jammern, bloss feststellen: Island ist wirklich sehr teuer – ich würde mittlerweile sagen, sogar teilweise teurer als die Schweiz.
Etwas später am Abend beschliesst Erich wieder einmal, doch eine Erkältung zu nehmen und ich muss ihm Brusttee kochen und Hustenmittel hervorkramen.
Er wird ausquartiert und schläft auf dem Gästebett – punktum…
Hier ist der Übernachtungsplatz.
17.05 2016 Husavik – Godafoss – Akureyri Hamrar Campingplatz
Es wird sehr spät, bis wir heute in die Gänge kommen, dabei ist es ein wundervoller Tag und wir haben ausgezeichnet geschlafen auf dem für WoMos zugelassenen PP bei der Sporthalle – nicht sehr malerisch aber dafür sehr ruhig.
Erich schnaubt und prustet aber in der Bakeri lässt er sich doch auf einen Kaffee und ein Sandwich ein – ja klar und in der „Vinbutik“ sogar auf ein 3 ltr. Brikpack „Riserva Concha y Toro“, Carmenère/CS und 2 Fl. „Casillero del Diablo“ – den findet man wirklich überall auf der Welt ;-)
Zusammen mit 6 Stk. 0.5lt Cans Bier werden wir ca. CHF 100 Stutz los…
Anschliessend machen wir uns auf Richtung Akureyri – ein kurzer Abstecher bringt uns noch zum imposanten Godafoss, wo wir schon von weitem la petite Grenouille von Didier stehen sehen.
Wir haben uns gestern schon kurz vor Husavik erneut gekreuzt.
Wir machen aus, dass es beim nächsten Mal une bièrre oder un ver de vin gibt ;-)
Er macht sich auf nach Myvatn und wir gehen den Wasserfall besichtigen...
Um ca. 17:00 sind wir dann in Akureyri und gehen bei „Netto“ noch rasch das Notwendigste einkaufen, damit wir auf einem Campingplatz so 2 -3 Tage aussitzen können und Erich sich kurieren kann.
Den ersten Platz finden wir gar nicht – der ist wohl immer noch eingemottet aber auf dem etwas ausserhalb liegenden „Hamrar“ gibt es genug Platz – schön gelegen und kaum jemand ist hier…
Wir treffen ein Paar aus Kanada, West Coast – ahaaa von der „Sunshine Coast“ und die staunen nicht schlecht, dass wir wissen wo und was das ist, und ein paar junge Leute aus Tennessee…
Wir richten uns häuslich ein und Erich nimmt erst mal ein bisschen krank und lässt sich bemuttern…;-)
Hier ist der Übernachtungsplatz.
18. – 20.05. Akureyri Hamrar Campingplatz
Wir bleiben erstmals für 3 Nächte hier – Erich soll sich auskurieren, da er „so“ sowieso zu nichts zu gebrauchen ist ;-)
Brusttee, Lidenblütentee, Dafalgan, Hustensirup – all the works work…
Am 19. muss ich mich dann ein bisschen beschäftigen, da mir gründlich langweilig wird –
Das Resultat davon: Spelt-Bananen-Pekan-Brotbackautomaten-Brot...
...und es schmeckt auch irgendwie "bananig" - könnte mir gut vorstellen noch mit Schokobrösel drin - werd's das nächste Mal ausprobieren...
...muss mir sowieso angewöhnen, Brot selber zu machen. An das Hiesige kann ich mich wohl nicht gewöhnen - alles bloss papp-süss oder "Squeezy-Toast" und die Baguettes, die man bei "Netto" bekommt - na ja - geht so...
Gespannt bin ich dann gelegentlich mal auf die wirklich einheimische Küche – überwiegend Lamm- und Pferdefleisch und Chicken…
In den Läden findet sich auch überwiegend Pferdewurst und Lamm-Blut- und Leberwurst – ob mir das schmeckt ? - oder Lammschinken etc.
Rind und Schwein legen aber langsam zu, da die Jungen eher dazu übergehen und das „Traditionelle“ wohl langsam über haben.
Rinder und Schweine werden aber nur im Süden um Reykjavik gehalten, wie ich gehört habe und wohl auch nur auf Farmen, wohingegen Schafe und Pferde überall im Land frei roamen.
Hier ist der Übernachtungsplatz.
21. – 23. Akureyri Hamrar Campingplatz
Wir verlängern noch um weitere 4 Nächte – Erich hat es ziemlich übel erwischt und er bleibt im Lazarett auf dem Gästebett.
Eigentlich wollte ich ja am Sonntag (22.) grosse Wäsche machen, werde aber von der Idee abgehalten. Trotz „Ansteckungsgefahr“ lässt sich unser unverhoffter Besuch – Ueli aus Reigoldswil, BL, schaut vorbei – nicht abhalten und so vertratschen wir den ganzen Sonntag…
Er ist seit einem Jahr hier auf Island und arbeitet sporadisch und ebneso sporadisch nimmt er „Time out“, bereist das Land und sucht sich wieder einen neuen Job – auch toll, wenn man das in jungen Jahren machen kann…
Also gibt es definitiv am 23. Waschtag und dank grosser Maschinen bin ich in 2 x durch. Das heisse Wasser kommt direkt aus dem Boden und hat dann auch die abgegebenen z.B. 60°C, nicht wie in USA/CND, wo zwar auf der Maschine „hot“ angeschrieben ist, das Wasser aber eben gerade mal so heiss ist, wie es der Boiler noch hergibt. Viele Leute die waschen = kaltes Wasser, da der Boiler mit heizen nicht nachkommt.
Erich hat mittlerweile kein Fieber mehr, hustet aber immer noch wie ein Kettenraucher – also bleiben wir noch eine weitere Nacht.
Hier ist der Übernachtungsplatz.
24. 05 2016 Akureyri – Dalvik – Olafsfjördur – Héðinsfjörður Picknick-Platz
Heute geht’s aber definitiv weiter und der Chef vom Campingplatz schenkt uns sogar die letzte Nacht - wie ich bezahlen will, meint er: keep it – ihr wart ja jetzt doch so lange hier…
Grundsätzlich ist es auf den CP in Island so, dass man die erste Nacht voll bezahlt und bereits ab der 2ten gibt es Rabatt.
Da wir aber für die letzten 3 Nächte immer nur jeweils eine nach der anderen bezahlt hatten, gab’s auch keinen Discount mehr und so bekommen wir die letzte Übernachtung ganz umsonst…
Das finden wir natürlich sehr flott und bedanken uns ganz herzlich.
Nach dumpen, Wasser auffüllen und einer genüsslichen Dusche sind wir schliesslich unterwegs und möchten endlich Frühstück…
Dazu fahren wir zur grossen Mall und wollen zu „Netto“ – gleich auf der andere Strassenseite ein grosser PP für uns UND – die Bakaríið við brúna.
Ich möchte mich nach Brot umsehen und gehe gleich mal rein und bleibe an der Türe mit offenem Mund wie angewurzelt stehen – wieso ? Seht selbst:
Also zuerst mal ausgiebig Früüüühstück – ist ja so um ca. 14:00 auch bald Zeit…
Nachdem wir dann doch noch bei „Netto“ für den Resteinkauf waren, fahren wir schliesslich los.
Wir folgen der „82“ Richtung Dalvik und Olafsfjördur. In den vergangenen paar Tagen ist es schon recht grün geworden und der Schnee zu einem grossen Teil verschwunden.
Es folgen 2 Tunnel - 7.1 und 3.9 km – lang.
Dazwischen ein kurzes Stück, ca. 500 m mit einem netten PP mit Aussichtpunkt. Es sieht toll aus und wir installieren uns für die Nacht am Héðinsfjörður.
Hier ist der Übernachtungsplatz.
25.05.2016 Héðinsfjörður – Hofsós – Varmahlíð – Blönduós – Picknick-Platz Kreuzung 721/722
Um 03:00 muss Erich mal raus und kuckt zum Fenster raus – glutrot steht die Sonne genau auf der Wasserlinie des Fjord – schaurig schön schaut’s aus…
Verspricht aber auch nichts Gutes – um 09:00 hat das Wetter gedreht und es regnet und – es chuttet den Berg herunter…
Wir packen schnell zusammen und verlassen das heute so ungastliche „Tal“ und flüchten uns durch den 2ten Tunnel nach Siglufjördur. Auch hier macht das Kaffi erst am 01.06. auf – also selber Frühstück machen ist angesagt. Wieder auf dem PP eines schönen Aussichtspunktes lassen wir es uns gut gehen, werden aber jäh gestört und zum Aufbruch gedrängt, da hier und jetzt und ausgerechnet in dieser Minute ein Putzwagen der Strassenreinigung den PP fegen will…
Das Wetter wird nicht besser und wieder sind alle Sehenswürdigkeiten an der Route erst ab 01.06. offen – kurz-spitz entscheiden wir uns, nach Reykjavik zu fahren und dort einige Tage abzuwarten und die Stadt zu besichtigen, bis wir Anfang Juni bessere Chancen für Museen etc. haben werden.
So folgen wir weiter der „76“ und stossen bei Fluguymyri wieder auf die „1“ oder „Ringstrasse“.
Ich glaube der Entscheid mit Reykjavik ist nicht schlecht – die Fahrt entlang der „1“ erweist sich als eher langweilig – es ist immer noch sehr viel braun statt grün, der Himmel ist grau, viele Schafe mit ihren unzähligen Lämmern und sehr viele Island-Pferde grasen auf den Weiden das immer noch spärliche Futter ab…
Es ist überwiegend landwirtschaftlich genutztes Farmland, das wir über weite Strecken sehen…
In Blönduós tanken wir auf und bei „Samkaup“ kaufen wir Hackfleisch – es soll „schnelle“ Spaghetti geben heute Abend…
Wir stellen uns in die gegenüberliegende Ecke und später setzt sich noch ein kleiner Camper- „Floh“ – ein „VW Caddy“ – dazwischen.
Das sind so winzige Miet-Camper, ausgestattet mit Liegefläche und wenig Stauraum aber für junge Leute bestens geeignet ;-)
Man sieht sehr viele davon – es dürfte sich wohl um den preislich günstigsten „Camper“ handeln…
Anmerkung
Später erfahren wir, dass so ein Ding auch mal 900 Euro kosten kann für eine Woche!!!
Und jetzt ist es 23:10 und es stürmt unsäglich – erinnert mich ans Nordkap Ende September 15, wo’s uns fast vom PP geweht hat – hier ist es kaum anders – man wird schier seekrank. Mal sehen, wie sich das mit dem Schlafen anlässt – mir schwant nichts Gutes…
Hier ist der Übernachtungsplatz.
26.05.2016 Kreuzung 721/722 – Laugarbakki – Reykir – Borgarnes - Reykjavik Campground
...ist auch nicht viel geworden – an eine gute Nacht und erholsamen Schlaf war nicht zu denken. Kurz vor 05:00 bin ich mal für 2 Std. auf – es ist viel zu laut, als dass man schlafen kann...
Irgendwann hauen wir uns noch einmal aufs Ohr und so um 10:00 - wie gerädert von der Nacht - werden wir auch hier von den Strassenarbeitern wieder herausgeklopft - sie wollen eine zerbrochene Holzabsperrung reparieren...
Nun ja - auf und los - Frühstück gibt's unterwegs...
Der Sturm tobt weiter mit bis zu 25 m/s und über die diversen "Heidi" = Hochebenen pfeift es ganz schauderhaft und wir haben den Wind frontal von Süden. Wir fahren einfach - die Fahrt bis Reykjavik gibt's nur als Fotostrecke, da nicht weiter erwähnenswert - das Wetter spricht für sich...
Erwähnenswert ist nur, dass der Maut-Tunnel bei Akranes für uns nur 1300ISK kostet – wir werden als Pickup eingestuft :)
Kurz vor 7 stehen wir auf dem Campingplatz ziemlich nahe der Stadt. Das Wetter ist sehr durchzogen und es regnet immer wieder. So buchen wir erst mal 3 fuer Nächte, als grenzenlose Optimisten, ohne Strom.
Und jetzt, 22:00 seit gut 1 Std. regnet es Bindfäden - man hat mir heute Morgen versprochen: it's getting better - bloss WANN hat mir keiner gesagt...
Hier ist der Übernachtungsplatz.
27. – 29.05.2016 Reykjavik Campground
Wir sitzen vorläufig mal in Reykjavik auf den Campground rum und warten auf besseres Wetter…
..heute mit frischem Skötuselur = Seeteufel, Baudroie oder Anglerfisch. aus der "Fisbudin".gleich um ie Ecke.....
Hier ist der Übernachtungsplatz.
30.05.2016 Reykjavik Campground
…endlich – heute gibt's endlich den langersehnten strahlenden Sonnenschein und wir machen uns auf - Sightseeing Tour in Reykjavik mit dem "Hop on - Hop off" Bus...und zu Fuss...
Das „zu Fuss“ ist ein absolutes „Hindernis“ – wir schauen mal hier rein und da rein und in der absolut besten Bäckerei aller Bäckerein gibt’s mal für 2‘000 ISK = ca. CHF 15.00 2 Vanilleschnecken und ein Ciabatta „blutt“ und 2 Kaffee…
Die Schnecken sind noch lauwarm und unsere Begeisterung hält sich aber in Grenzen – ABER das Brot – davon müssen wir uns morgen unbedingt noch welches besorgen…
Anschliessend sind es noch ein paar Schritte bis zum Hügel mit der evangelisch-lutherischen "Hallgrimskirkja" - ein imposantes Bauwerk, innen sehr puristisch gestaltet, jedoch die Orgel mit ihren 72 Register und 5275 Pfeifen weiss zu beeindrucken. Sie ist etwa 15 Meter hoch und wiegt 25 Tonnen.
Erich fährt noch mit dem Lift in luftige Höhen: Vom 75 m hohen Turm geniesst man eine prächtige Rundumsicht über die Stadt...
Der weitere Stadtbummel verläuft „verheerend“ – das Geld rinnt uns nur so aus den Fingern, obwohl wir eigentlich gar nichts „Verrücktes“ anstellen – aber in einem Sportgeschäft rufen 2 winddichte Jacken einfach: „hier“ – nehmt uns mit…;-)
Nun ja, der Rubel soll rollen und die ISK rollen halt einfach doppelt so schnell, bei Zahlen, wo die 10tausender grundsätzlich locker in der Hosentasche sitzen – schlimmer als damals mit der Italienischen „LIT“…
Des Wanderns müde, genehmigen wir uns noch ein Bier – d.h. Erich genehmigt sich und ich bekomme einen Cranberry juice für 400 ISK, dann ist das Budget wieder
ausgeglichen: 0.5 ltr. Bier = 1‘600 ISK = CHF 12.50 !!!
Am Freitag mussten wir noch ein Ersatzglas für die Bodum organisieren, genauer, grad mal 2 Stk. – man weiss ja nie – nachdem innert kürzester Zeit 3 Stk. das zeitliche gesegnet hatten – das Letzte vor 3 Tagen. Die zwei 1lt Bechergläser kosten 7180 ISK (ca. 57 SFr.). Als Laborbedarf über Amazon für 10 Euro erhältlich :).
Auf dem Rückweg haben wir dann ein Vietnamesisches Restaurant entdeckt.
Das besuchen wir nun heute fürs Nachtessen, nachdem wir uns für sie isländische Küche bisher noch nicht so sehr erwärmen konnten – leider…
Das Nachtessen war gut und vergleichsweise günstig aber lange nicht sooo gut, wie damals in Calgary, als wir 3 Wochen bei minus 16°C dort festsassen, wegen Defekt am Fahrzeug…
Man muss aber fairerweise auch bedenken, dass hier in Island wohl auch nicht alle Zutaten so leicht erhältlich sind, wie in Kanada…
Hier ist der Übernachtungsplatz.
31.05.2016 Reykjavik Campground
Das sonnige Wetter ist bereits wieder vorbei und es ist den ganzen Tag über "overcast", was uns veranlasst, bei der Bäckerei rasch von dem Superbrot für in den TK einzukaufen...
...danach will Erich ins "Settlement Museum" und ich in die "Kringlan Mall" zum window shopping...
Dort genehmige ich mir einen Latte für ISK 650 / CHF 5.00 und ein – zugegebenermassen – sehr leckeres Croissant und ein Pain au chocolat – alles zusammen für ISK 1‘620 = 12.50 Stutz…wow…
Das sind höhere Preise als bei uns in Basel beim „Bachmann“ an der Schifflände…
Kaum zurück um 17:00, fängt es schon wieder zu regnen an...
Also nicht weiter erwähnenswert...ausser das Brot…
Um 22:30 kommt noch ein E-Mail: Olli – haben wir zusammen mit Tanja auf der Fähre kennen gelernt – kündigt sich fürs WE an – er fliegt am Freitag nach der Arbeit mal rasch nach Reykjavik übers Wochenende. Am Mo. muss er dann wieder im Büro sein – toll, wenn man das „einfach so“ machen kann…
Hier ist der Übernachtungsplatz.