Reykjavik – Skagaströnd

 

01.06. – 30.06.2016

 

Reykjavik – Grindavik – Garður – Kevlavik – Gardabaer – Mosfellsbaer – Borgarnes – Hofstadir – Budir – Arnastapi – Hellnar – Hellissandur Riff – Olafsvik – Grundarfjordur – Budardalur – Assgardur – Laugar – Skaro – Saurbaer – Kroksfjardames – Djupidalur – Fjardarhorn – Flokalundur – Muli – Patreksfjördur – Hyalsker – Hnjotur – Breidavik – Latrabjarg – Hayalsker – Patreksfjördur – Bildudalur – Foss – Reykjafjardarlaug – Dynjandi Foss – Hrafnesery – Pingeyri – Ketyseri – Flateryi – Sudureyri – Isafjördur – Sudavik – Isafjördur – Bolungarvik – Skalavik Bucht – Bolungarvik – Isafjördur – Sudavik – Kambsnes – Reykjanes – Isafjördur Bucht – Nautery – Armuli – Kaldalon Bucht) – Unaodsdalur – Armuli – Nauteyri– Stakkanes – Drangsness – Laugarholl – Djupavik – Nordurfjördur – Krossness Laugar – Nordurfjördur – Djupavik – Laugarholl – Holmavik – Kollafjardames – Ospakseyri – Prestbakki – Bordeyri – Stadarskali – Reykir – Laugarbakki – Hvammstangi – Saudadalsa – Svalbard – Illugastadir – Osar – Borgarviki – Sida – Blönduos – Skagaströnd

 

 

Hier ist die Route für diesen Monat.

 

01.06.2016    Reykjavik Campground

 

Min. ? Grad, Max. ? Grad, ganzer Tag bedeckt und Nieseln, gegen Abend wird es etwas heller.

 

Der Juni-Auftakt verläuft ereignislos und das Wetter ebenso – grau in grau und Regen…

Was machen wir wohl – „Computerarbeit“

 

Netterweise bekommen wir am Nachmittag Gesellschaft – Hanni und Jürg aus Bargen kommen mit ihrem VW Camper angereist und stellen sich neben uns.

 

Am späten Nachmittag raffe ich mich dann auf und gehe unser Nachtessen shoppen. In der nahegelegenen „Fiskbudin“ will ich etwas Fisch holen. Dazu gehört aber ein Weisswein, und da ist Ebbe. Also laufe ich noch zum, auf meiner Map gleich neben der Fischladen eingezeichneten, Vinbudin. Denkste…das werden gute 1.5km, beinahe nach Downtown Reykjavik, bis ich den Laden finde. Da Esther kaum noch Wein trinkt wähle ich etwas nach meinem Gusto aus, von Rosemount (Australien): Gewürztraminer/Riesling.

 

Zurück in der "Fiskbudin" gibt es Steinbeisser, einen der Muräne ähnlichen Fisch, wirklich keine Schönheit doch er soll schmecken.

 

Nach meinem "Sport-Nachmittag"  gibt's ein frühes Nachtessen. Meine Einkäufe sind nicht ganz geglückt – der Fisch ist wunderbar, der Wein viiiel zu süss!!

 

Nach dem Nachtessen ergibt sich ein längerer Spontanschwatz bei uns im Hause…

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

 

02.06.2016    Reykjavik Campground

 

Min 10.5 Grad, Max. 18.3 Grad, am Morgen bedeckt etwas windig und kühl, dann aufhellend, am Abend Sonnenschein und angenehme 18 Grad.

 

Die beiden Berner verabschieden sich und machen sich wieder auf die Tour und wenig später kriegen wir ein "Tier" aus Luxemburg zum Nachbarn, ein MAN TGE 18.440 mit „Action Mobil-Aufbau stellt sich neben uns und wir werden augenblicklich soooooo klein - mit Hut...

Unser gemütliches Morgenessen, leider drinnen da es noch zu kalt ist. Dann rumhängen, etwas Computerarbeit bis wir uns aufraffen doch noch etwas zu machen.

 

Wir gehen Shoppen in die Kringlan Mall. Zuerst mal versuchen wir bei „Eymundsson“, einer der grossen Buchhandlungen in Island, die von Oliver empfohlenen Bücher zu finden. „Thermal Pools of Iceland“ und den „Iceland Road Guide“ finden wir, „Of The Beaten Tracks“ ist nur noch im Zentrum an Lager.

 

Dann geht’s zum Einkaufen in den „Hagkaup“. Käse ist angesagt, den der sonst überall erhältliche Gummi-Käse von MS (Mjolkursamsalan ehf. (ms.is)) ist nicht unsere 1. Wahl. Nun kommen wir doch ins Staunen, es hat Emmentaler -.leider aus Frankreich:(. Doch da liegen auch zwei Schweizer Gruyere, einer 15-18, der andere 18-22 Monate gelagert. Yummiieee…da läuft einem das Wasser im Munde zusammen, dann der Schock – 100g kosten 768 oder 999 ISK (6.15 / 8.- SFr.)!!!! – aus der Traum :–((. Wir werden uns zukünftig wohl an isländischen Käse gewöhnen müssen. Für 2.85SFr/100g finden wir aber italienischen „Grana Pardano“… nun sind die kommenden Teigwaren gerettet.

 

Fürs Nachessen soll's etwas Fleisch vom Grill sein. Auf das holländische Importfleisch verzichten wir, lokales ist angesagt. So werden es zwei „Ribeye“ für 5870 ISK/Kg (47.-Sfr), schön marmoriert aber irgendwie komisch dressiert.

 

Zum Abschluss geht’s in die „Vinbudin“. Der von mir gestern gekaufte Weisswein ist doch arg süss und der Rotwein hat schon recht die Auszehrung gekriegt. Wir schleppen schlussendlich, neben den anderen Einkäufen, 7.5 l Wein auf den Bus – zum Preis: "da  schweigt des Sängers Höflichkeit“.

 

So um 22:00 meldet sich Olli nochmals, er kommt um 23.55 in Keflavik an und schaut voraussichtlich am Freitag bei uns auf dem Camping rein…

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

 

03.06.2016    Reykjavik Campground

 

Min. 5.0 Grad, Max. 20.9 Grad, ganzer Tag sonnig .

 

Heute ist wirklich der von Olli angekündigte Sonnentag und um 11:00 steht er bei uns auf der Matte. Bei Frühstückskaffe wird zuerst einmal ausgiebig geplauscht und am Nachmittag machen wir uns auf in die Stadt – „hátíð hafsins“ – das alljährlich „Hafenfest“ ist diese Wochenende angesagt – allerdings erst ab Samstag…

 

So spazieren wir um und durch die Hafenanlage und suchen uns ein nettes Restaurant am alten Hafen auf ein gemütliches Nachtessen.

Überessen haben wir uns nicht, trotzdem machen wir einen längeren Verdauungsspaziergang zurück zum Campingplatz – es ist auch um 22:00 immer noch wunderbar warm und die Sonne scheint…

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

 

04.06.2016    Reykjavik Campground

 

Min. 6.8 Grad, Max. 18.6 Grad, am Morgen neblig, dann etwas sonnig, am Abend bedeckt.

 

Um 05:00 liegt Nebel auf dem Camping und die Sonne hat etwas Mühe – es ist auch schon wieder wolkiger und um ca. 11:00 macht sich Olli auf Richtung Snaefellsnes – er möchte auf dem Gletscher noch ein wenig Ski fahren gehen…wir wünschen viel Vergnügen…gehen Geschirrspülen und duschen und auf geht’s ans Hafenfest.

 

Mit dem Bus sind wir in 15'' dort. Man muss sich nun aber nicht ein riesen Stadtfest vorstellen – die Leute flanieren ein bisschen, es gibt einen Kinderspielplatz, wo sich die Kleinsten „verlustieren“ können, ein paar kleine Lokale haben geöffnet, wo man ein bisschen draussen auf improvisierten Bänken sitzen kann – in einem Kaffee gibt’s denselbigen und Kuchen dazu, daneben Eiscreme, einen Käseladen und eine kleine Metzgerei. 

 

Ein Laden mit Schmuck und einer mit asiatischen Inneneinrichtungsgegenständen…

Eine Band macht auf einer Bühne ordentlich „Krach“ ;-)

 

Und – es gibt eine – für unsere Begriffe – riesige „Fischausstellung“ – d.h. tote Fische, die - sofern ich es richtig verstanden habe – während des vergangenen Jahres gefangen und tiefgekühlt wurden und nun hierfür wieder aufgetaut wurden. Sie sehen allesamt ziemlich ramponiert und mitgenommen, teilweise auch schon irgendwie „zerfleddert“ aus. In mit Eis gefüllten Plastikbottichen liegen sie nun so da und dienen als Anschauungsmaterial. Also mir ist danach der Appetit auf Fisch gerade mal gründlich vergangen – aber ich denke, das darf man nicht so eng sehen, schliesslich lebt man hier ja vom Fischfang.

Erich sieht sich das alte Küstenwachschiff „Óðinn“ an, das als Museumsschiff im Hafen von Reykjavik liegt und ich genehmige mir, while waiting, einen Hamburger vom „Gallowayrind“…

 

Noch was zum Schiff:

Das 1959 in Dänemark gebaute Schiff nahm an den 3 Kabeljaukriegen teil. Auch bei der Rettung von mehr als 200 in Seenot geratenen Schiffen (?)/Seeleuten(?) spielte Ódinn eine wichtige Rolle.

Um ca. 18:00 sind wir dann wieder zurück auf dem Camping – das Wetter wird anscheinend wieder unbeständiger…

 

Dann, ca. 22 Uhr kommt Olli angesaust, der Snaefells war in Wolken gehüllt und nicht einladend für eine Skitour.

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

 

05.06.2016    Reykjavik Campground

 

Min. 5.9 Grad, Max. 15.6 Grad, am Morgen bedeckt, dann teilweise sonnig, am Abendleicht bedeckt.

 

Nach dem Morgenessen sitzen wir mit Olli zusammen und schnacken ausgedehnt über‘s Reisen. Er macht sich dann auf, denn er will vor seinem Rückflug am Abend noch eine Rundtour fahren.

 

Wir machen, na was wohl … Computerarbeit und ich inspiziere ein wenig den Camping auf "Sauberkeit", denn die lässt wirklich zu wünschen übrig - sieht seit Tagen immer gleich aus - und ich frage mich, wie es hier wohl diesbez. in der Hochsaison aussehen mag...

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

 

06.06.2016    Reykjavik – Blue Lagoon – Grindavik – Sandgerdi – Garður Campground 

 

Min. 9.6 Grad, Max. 21.1 Grad, ganzer Tag sonnig aber windig.

 

Heute nehmen wir wieder die Strasse unter die Räder… 

 

Es ist ein sehr sonniger Tag – trotzdem ist zuerst noch etwas (viel) Hausarbeit angesagt...

 

Danach Frischwasser bunkern, dumpen und beim "Fiskbudin" frischen Haddock und Blue Ling besorgen - bei "Hagkaup" im Kringlan-Einkaufszenter Brot und Sonstiges und dann ab, auf die Piste.

 

Wir wollen die Halbinsel "Reykjanes" umrunden und in Garður, beim Leuchtturm übernachten... 

Als erstes gilt unser Abstecher der "Bláa Lónið" oder auf gut Deutsch "Blue Lagoon" - bloss zum Schauen - DIESEN Eintritt müssen wir uns beileibe nicht antun:

 

"Standard": € 60 !!! - inkl. eine Silica-Mask - online etwas "günstiger" - aber schaut selbst:
"Bláa Lónið"

Nachdem wir uns im Bad ein Eis am Stiel gegönnt haben, lassen wir Grindavik links liegen und folgen der "425" bis zur Kontinentalspalte, where the North American plate drifts away from the Eurasian plate, widening the Atlantic Ocean in the process - 200 cm pro 100 J....

 

Der Graben ist mittlerweile ca. 6 m tief und ca. 12 m breit – es scheint mir wie in der Politik: „Man“ driftet immer mehr in andere Richtungen…

 

Wir koennen’s nicht lassen und gehen ueber den Steg der die beiden Platten miteinander verbindet. Endlich wieder mal in Amerika ….

...weiter folgen wir der "425" und biegen dann auf die 45...

 

Es wird immer blauer, die "Blue Bonnets" oder „Lupinen“ tun ihr Bestes, damit in den nächsten Tagen ganz Island "blau" ist...

 

...und dann stehen wir am Leuchtturm, unterhalb der Quai-Mauer ...

...den Seevögeln zuschauen und Mitternachtssonne geniessen...was will man mehr...

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

 

07.06.2016    Garður Campground

 

Min. 5.9 Grad, Max. 23.1 Grad, am Morgen sonnig, gegen Mittag bedeckt, am Abend wieder heller.

 

Wir haben gut geschlafen, es ist wieder ein sonniger Tag – so um ca. 11:00 klopft’s an der Türe und eine Stimme ruft auf Deutsch nach den Parkgebühren. Ich will bereits nach dem Ausweis fragen, da sehen wir Rolf aus Leverkusen, den wir noch vorgestern auf dem Camping in Reykjavik zum Nachbarn hatten. Natürlich gibt es – wie bei uns üblich - wieder eine Einladung zum Kaffee mit Schwatz…

 

Mittlerweile kommt wieder mal eine Wolkenwand auf uns zu und die Sonne verabschiedet sich diskret…

 

Wir beschliessen trotzdem noch eine Nacht hier zu bleiben – es ist eine schöne Ecke und wir sind ja nicht in Eile…

...ausserdem gibt es hunderte Seevögel, v.a. Eider-Enten mit ihrer Brut flattern und schnattern aufgeregt durcheinander...

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

08.06.2016    Garður Campground

 

Min. 9.2 Grad, Max. 19.1 Grad, ganzer Tag bedeckt, mal windig mal schont es.

 

Nun - eigentlich sind wir schon abfahrtbereit, als unser Nachbar auf einen Schwatz vorbei kommt - das geht halt, wie bei uns so üblich, nicht ohne Kaffee und so stehen wir halt immer noch in Garður...

Als Entschädigung für den erneuten „unproduktiven“ Tage gibt’s ein währschaftes Nachtessen: "Lochknochen" mit Steinpilzrisotto...

Hier ist der Übernachtungsplatz.

09.06.2016    Garður Campground

 

Min. 10.5 Grad, Max. 17.7 Grad, ganzer Tag bedeckt, abends etwas aufhellend.

 

Baden/Duschen im Garður Schwimmbad. Das Aussenbecken ist etwas kühl, der eine Pool mit 35-38 Grad aber angenehm warm. 

 

Anschliessend wohliges Frühstück gleich auf dem Parkplatz des Bades.

 

Das Wetter ist schlecht bis miserabel, vollst. bedeckt und immer wieder leichter Regen. 

Erich möchte das Vikingheimar Museum in Njardvik anschauen. Dort ist ein Nachbau eines Wikingerschiffes ausgestellt, welches 2000 über die Färöer, Island Grönland, Baffin Island, Neufundland und Nova Scotcia nach New York segelte. Dies zum 1000jaehrigen Jubiläum der Entdeckung Amerikas durch die Wikinger. Nach 3 Stunden kommt er wieder mit vielen Bildern und glänzenden Augen. Ich bleibe im Mogge, hänge mich ans Internet und widme mich den (Iceland) Bluebonnets - es wird die Tage wohl noch viiiiiel mehr geben, wenn mal noch ein bisschen wärmer und etwas Sonne...

Nun ist es 5 Uhr und wir beschliessen kurzerhand Einkäufe zu machen und dann noch eine vierte Nacht auf dem Campground beim Leuchtturm von Garður zu verbringen. Die Einkaufsliste ist wieder mal lang, zuoberst steht gutes Brot, Pariserbrot auf Stein gebacken (?) im "Hagkaup"
…Pech - die Filiale in Njardvik hat nur NonFood. Dann geht’s halt zum Bonus und, weils um die Ecke einen hat, zum Netto. Das Resultat sind zwei prall gefülle Migros-Taschen. 

 

Zuletzt holen wir noch eine Flasche Gas - 9kg Propan - eine amerikanische Flasche mit einem leicht abgeänderten, isländischem, Anschluss. Den entsprechenden Adapter haben wir bereits vor der Reise in Deutschland gekauft. Wäre ja gelacht wenn der amerikanische Adapter passen würde... :-(

 

Und anstatt weiter südlich zu fahren, drehen wir wieder um, und begeben uns halt nochmals nach Garður – schon von Weitem sehen wir etwas Grasgrünes- ja es ist Didier mit seiner „Petite Grenouille“ – ja, den Namen haben wir „intern“ seinem Fahrzeug verpasst. Er bleibt bis gegen 22:00 und begibt sich dann zum Flughafen – seine Gäste sind auf dem Nachhauseweg. Wir sind sicher, wir werden ihm wieder begegnen…

 

Bevor es Nachtessen geben kann installiert Erich die neue Gas-Flasche und wir testen sie gleich - alles ok...

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

 

10.06.2016    Garður – Kevlavik – Gardabaer – Mosfellsbaer – Borgarnes – 54er – Hofstadir Picknick Platz

 

Min. 10.8 Grad, Max. 20.2 Grad, am Morgen, am Mittag und am Abend - Regen .

  

Heute sind wir ein Monat in Island.

 

Aber heute - nach nochmaligem Sichten des Wetterberichtes - entscheiden wir uns doch für den Westen – wir hoffen, dass es endlich wieder einmal in irgendeiner Ecke Islands ein paar Sonnenstrahlen gibt und das scheint voraussichtlich der Westen später auch eher Norden zu werden – mal sehen…noch nicht heute aber vielleicht - perhaps - eventuell morgen oder übermorgen oder…

Derzeit ist aber mal absolut nichts mit Sonne, geschweige denn mit bewölkt bis bedeckt – schlichtweg: es seicht…

...und je mehr wir ein bisschen landeinwärts fahren, umso mehr…

 

Ein "besonderes Highlight" - wir "durchbrechen" die 300'000 km-Grenze auf dem Tacho... ;-)

Das richtige Wetter zum Fahren oder Shoppen. Also beginnen wir mit zweitem. Beim "Hagkaup" in Gardabaer finden wir unser Pariserbrot und bei Ikea, gleich um die Ecke, Brotmischungen für ein gutes Pumpernickel. Dann endlich geht’s bei stetigem Regen nordwärts…

 

Erst nachdem wir uns für die Nacht auf dem netten Pique-nique-Platz an der „54“ in der Nähe von Hofstadir (auf der Halbinsel Snaefellsnes) einquartiert haben, hört es irgendwann mal auf zu regnen.

Ein DE Womo steht schon hier und wenig später kommt noch „another one (who) drives a Duster“…

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

11.06.2016    Hofstadir – Stadastadur – Budir – Arnastapi – Hellnar – Matarrif – Dritvik – Beruvik Picknick Platz

 

Min. 9.1 Grad, Max. 16.4 Grad, ganzer Tag bedeckt, manchmal etwas Aufhellungen, kein Regen.

 

Nacht ist ruhig, der Verkehr schläft beinahe total ein. Ca. um 08:00 zieht der DE los – wir „zieren“ uns noch eine Weile, wollen aber zum Frühstück anderswo hin.

 

Beim Rauskucken entdecke ich aber, dass der Snaefelljökull ausnahmsweise sichtbar ist, gem. Olli hüllt der sich ansonsten meistens vornehm und diskret in Wolken. Also gibt’s zuerst mal ne Runde Fotos…

Wir hätten hier Frühstück machen sollen – es findet und findet sich entlang der weiteren Strecke einfach kein uns zusagendes Plätzchen, d.h. es findet sich überhaupt kein Plätzchen...

Ein Abstecher nach Budir bringt’s auch nicht, dafür spazieren wir etwas den Klippen entlang und schauen uns den Sandstrand der mit dem schwarzen Lavafluss einen spannenden Kontrast bietet - und die kleine Kirche…

Weiter nach Arnarstapi – da werden wir mit der nächsten „Völkerwanderung“ konfrontiert – mir graut vor der Hochsaison und vor noch mehr Busladungen voller Touris aus aller Welt…

„Man“ begibt sich zu den diversen Vogelfelsen…

 

Am kleinen Hafen unten mit Fischfabrik erkundige ich mich bei zwei Fischern ob man hier in der Fabrik ev. Fisch kaufen könnte. „Nein“ – aber wieviel ich denn wolle – na ja, bloss für uns zum Nachtessen…

Der eine grinst und meint dann – I got some – but it’s absolutly against the law, but when I give it to you it’s ok…

 

Wir sollen uns ein paar Minuten gedulden, er müsse erst sein Boot umparkieren. Auch kein Problem – machen wir gerne…

 

Er fragt uns, was wir denn wollten – er hätte Dorsch, the famous pollak and a red fish like a carp with a lot of sharp bones – Ach nei dangge – e Guufekissi mag i nit – but yes please cod would be great…

Und so bekommen wir einen Dorsch, den er für uns gerade auch noch filetiert. 

 

Wir würden ihm gerne etwas bezahlen/geben aber Geld darf er nicht annehmen und ein Bier oder zwei will er auch nicht – er trinke keinen Alkohol – Schweizer Schoggi haben wir keine mitgenommen - und so können wir uns – mit einem etwas schlechten Gewissen - nur ganz herzlich für das leckere Geschenk bedanken.

 

Mittlerweile ist es 13:00 und wir kommen wirklich nicht umhin, dort auf dem Bus-PP Frühstück zu machen.

Anschliessen müssen natürlich auch wir noch zu den Vogelfelsen und da kann man tatsächlich auch noch unbefiederte „Vögel“ beobachten…

...an mindestens 3 Buchten mit Brandungstoren kommen wir z.T. bis 4-5m an die nistenden Möwen ran...

In Hellnar machen wir geradewegs wieder rechts-um-kehrt – zu viele Busse und PKW’s mit Touris…

 

Wir fahren nach Malariff - einem weiteren, sehr markanten Vogelfelsen...

...bevor wir der Bucht von Dritvik einen Besuch abstatten - ist viel interessanter als Hellnar. Der schwarze Sandstrand ist mit den Überresten des 1948 gestrandeten, britischen Trawlers „Epine“ übersät. Überreste von der Fischerei-Infrastruktur, wie im Führer beschrieben, sieht man aber nicht. Okay, die Fischerei wurde auch vom 16ten bis ins 19ten Jahrhundert mit Ruderbooten betrieben, also noch nicht industriell, somit auch mit weniger Infrastruktur...

Auf der Küstenebene fahren wir weiter nordwärts. Rechts der Snaefellsjökull, 200m sind unten sichtbar, darüber nur Wolken. Links die Küstenebene, teils flach/grasig dann wieder zerklüfte Lava von einem Ausbruch des Snaefells.

 

Unterdessen ist es bereits nach 18Uhr, wir suchen eine Bleibe für die Nacht. Zuerst wollen wir auf einer Piste an die Bucht „Beruvik“ fahren. Auf halbem Weg hört diese jedoch auf, glücklicherweise mit einem Wendeplatz. Zurück zu der letzten Abzweigung, dort war ein Picknick-Platz ausgeschildert. Nach ca. 5km stehen wir mitten in einem Lava-Feld bei einem grossen Schafspferch, hinter den Seawall, am Meer. Sogar einen neuen Picknick-Tisch gibt’s. 

 

Wir erklettern die Seawall, „Piece of Cake“, danach werden wir übermütig. Recht nahe sehen wir die Ruine einer alten Farm. Der Wegweiser sagt, „600m 20Min“. Das kann ja nicht sein, die Angabe ist wohl für Weicheier gedacht. Also los geht’s, nach 20m stecken wir in einem wild zerklüften Lavafeld und kommen nur ganz langsam vorwärts, wir brauchen schon mal 30 Minuten. Zu sehen gibt es nicht viel aber beeindruckend ist der Aufwand der getrieben wurde um in dem unwegsamen Gelände Weiden anzulegen. Zurück geht’s dann besser. Mit der entsprechenden Übung im Balancieren auf scharfkantigen Lavasteinen schaffen wir es in 20 Minuten:-(.

 

Zum Nachtessen gibt‘s den Dorsch. Zuerst muss er aber noch fertig filetiert werden. Nach dem Abziehen der Haut haben wir keine Filets mehr sondern eher „Hackfisch“. Trotzdem - er schmeckt. Es zeigt sich aber wieder einmal, dass kleine Dorschs, mit unter einem Kg Fleisch eigentlich noch zu jung sind und das Fleisch etwas wässerig ist. Das war schon 2012 so in Neufundland.

 

Boaaaahh - und die Wolken haengen bis zur Strasse herunter und es wird richtiggehend Nacht...

 

00:09 ...ein Polarfuchs (?) kreuzt unseren Stellplatz und sieht mich im Fenster und bevor ich zum Foto greifen kann, ist er bereits wieder weg - schade - aber WIR zumindest  haben ihn gesehen ;-)

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

12.06.2016    Beruvik – Hellissandur Riff – Olafsvik – Grundarfjördur – Budardalur – Assgardur – Laugar Campground

 

Min. 5.5 Grad, Max. 14.5 Grad, am Morgen bedeckt, dann einige Sonnenstrahlen, am Abend weitgehend offen.

 

Auch heute Morgen hängen die Wolken immer noch bis auf die Strasse herunter – ich habe endgültig die Schnauze voll und will nur noch weg…

 

Die Sonne scheint weit, weit weg zu sein – in weiter Entfernung über den Westfjords scheint sie zu scheinen…

 

Wir folgen einfach nur der „574“ – Hellisandur – Riff – Olafsvik. Gleich oberhalb des Hafens sehen wir einen netten Pick-Nick-Platz und tun uns erstmals am Frühstück gütlich. Das Wetter wir langsam ein bisschen besser, d.h. es wird heller – von Sonne kann ich trotzdem nur träumen…

Und Erich hat noch ein „Goody“ zu bestaunen – auf den ersten Blick denken wir beide an ein wir Kriegsschiff, verwerfen den Gedanken aber gleich wieder, da Island über kein Militär und daher auch über keine Armee verfügt. Wir finden schnell heraus, dass es sich um die brandneue Yacht „Cloudbreak“ handelt, die hier offenbar vor Anker liegt – gem. den aktuellsten News soll sie im September nach B.C. und ab Nov. in die Karibik – St. Martin etc.

 

Man kann sie zum Schnäppchenpreis ab USD 750‘000/week chartern plus expenses = Brutto ab ca. USD 847‘500/week…

 

Ob inkl. Heli ist uns leider nicht bekannt…

 

Hier gibt’s mehr Infos

 

Ach ja – wer der Owner ist, wird nicht verraten…

Einige km hinter Olafsvik stossen wir wieder auf die „54“ und folgen nun dieser Strasse weiter.

Den Abstecher nach Stykksholmur schenken wir uns aber - eben ab diesem Verzweiger wird die „54“ zur Dirt Road und dadurch auch landschaftlich spannender. Bald nach der Abzweigung stossen wir auch auf ein grosses Lupinenfeld mit Pick-Nick-Tischen und einer Info. Es hat derart viele Blumen, dass ich nicht umhin kann und mir 5 Rispen „ausleihe“ – neiiiiiiin – es hat’s niemand gesehen.

Es gibt ca. 60 km Gravel Road zu meistern – mal in etwas besserem Zustand und streckenweise auch Lochpiste und wash board – wir werden aber schon tüchtig durchgeschüttelt…

Bei der Stichstrasse nach „Holl“ gibt’s wieder Pavement und wir rollen endlich wieder auf Samtpfötchen nach Budardalur und weiter nach Laugar zu unserem heutigen Übernachtungsplatz.

Hier gibt es ein Hotel, eine Swimmingpool und einen kleinen Camping.

 

Wir hoffen aber eher auf „Gudrunarlaug“ – mal sehen, ob wir den Natur-Pool finden – er soll sich ein paar Meter entfernt, praktisch auf dem Campinggelände befinden…

 

Und ja – wir finden ihn und schliesslich soaken wir zu 8 Personen im ca. 35°C warmen Wasser und unterhalten uns auf Franzesch mit Belgiern und Franzosen…Die Netherländer und Spanier machen nicht mit, sitzen aber auch in der Algen-Brühe…

 

Duschen gibt es leider keine und man muss das grüne „Zeug“ dann halt „sonst wie“ loswerden. Und Haare waschen, gibt es zuhause in der Spüle ;-)

 

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

13.06.2016    Laugar – Sladarfell – Skaro – Saurbaer – Kroksfjardames – Djupidalur – Fjardarhorn –  Kollafjördur boondocken

 

Min. 4.5 Grad, Max. 21.4 Grad, ganzer Tag sonnig.

 

..ich bin zwar todmüde, muss aber doch noch schreiben, ansonsten ich morgen alles, was heute war, vergessen habe… ;-)

 

Aaalso – heute haben wir sie tatsächlich gefunden – die Sonne…

 

Es verspricht ein wunderschöner Tag zu werden – seit wirklich langem, wieder einmal.

Wir halten uns nicht mehr lange am „Gudrunarlaug“ auf und machen uns auf die Socken, resp. „Finken“…

 

Wenige km zurück und wir befinden uns auf der „590“ – der namenlosen Halbinsel – mit dem Fellsströnd an der Südküste und dem Skardsströnd an der Nordküste.

 

Nach nicht mal 5 Min. Fahrt sehen wir einen netten Pick-Nick-Platz der zum Frühstück einlädt: „Krossholaborg“ mit geschichtlichem Hintergrund zur „Landnahme“…

Wieder etliche km weiter gibt es nochmals einen schönen Ausstellplatz mit prächtiger Panoramaaussicht.

Wir treffen ein Paar aus Frankreich und unterhalten uns eine Weile…

Insgesamt dauert die Inselumrundung gut 2 Std. und 86 km auf mehr oder weniger guter Schotterstrasse.

Die Strecke ist recht schön, sehr „remote“ und von Landwirtschaft, resp. Schafzucht geprägt…

 

Bei der „Stadarholskirkja“ stossen wir wieder auf die „60“.

 

Dieser folgen wir dann weiter – zuerst über einen ordentlich langen Damm – damit umgehen wir die 27 km um den „Gilsfjördur“ herum…

In der Nähe von „Gröf“, am Porskafjördur, wird’s dann anspruchsvoller – ausgerechnet da, wo’s in bloss 2 Kehren steil (12%) auf ca. 350 m hoch geht, beginnt die Schotterstrasse – gut ausgebaut aber trotzdem…

Die Aussicht entschädigt und ist streckenweise phänomenal. Leider gibt es wirklich keinerlei Ausstellmöglichkeit und ich, als Fahrer, hab leider nicht allzu viel davon – dafür gibt es zu viele Löcher in der Strasse…;-(

 

Ein weiterer „Pass“ muss bewältigt werden – zwar bloss ca. 170 m aber aus dem Stand – d.h. von Sealevel „0“ – diesmal jedoch mit 16% Steigung…

Selbstverständlich geht es auch jeweils auf der andere Seite ähnlich runter…

 

Wir suchen schon seit einer Weile nach einem geeigneten Übernachtungsplatz aber es findet sich nichts Passendes und wir vollen uns keinesfalls irgendwo in die Pampa stellen, denn „off road“ fahren ist strengstens verboten und mit hohen Bussen behaftet.

Man muss auf vorgegebenen Pisten bleiben und darf auf gar keinen Fall einen „neuen“ Track anlegen…

 

Nun – null Probleme – fahren wir halt weiter – es ist ja die ganze Nacht Tag…

 

Wir umrunden noch den kleine „Auswuchs“ Skàlanesfjall in den Kollafjördur

und in der Nähe des „Flugplatzes“, den wir aber im Gelände nirgends ausmachen können, ist uns das Glück dann doch noch gewogen – unmittelbar neben der Strasse finden wir eine Zufahrt zu einem grösseren Platz direkt am Wasser, wo offenbar auch schon andere gestanden haben.

 

Zum Kochen bin ich zu müde, es gibt Reste von vor-vor-vorgestern aber draussen sitzen an der Sonne tut gut und wir geniessen es ausgiebig.

 

Es ist unglaublich still – äusserst wenig Verkehr – bloss die Vögel zwitschern und zwatschern im Gestrüpp, das bis ganz nach oben die Bergflanke überwuchert und die Eiderenten sind zu hören, mit ihrem sanften, gurrenden „Ruf“ – hört sich – zumindest für mich - ein wenig an wie ein „Schwungrad“ angetriebenes Autööli http://www.deutsche-vogelstimmen.de/eiderente/…

 

Erst um ca. 23:15 verabschiedet sich auch die Sonne hinter der nächsten Landzunge, die morgen bewältigt werden will…

 

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

14.06.2016    Kollafjördur – Flokalundur – Muli – Patreksfjördur Campground

 

Min. 4.1 Grad, Max. 26.7 Grad, ganzer Tag sonnig, am Abend etwas Wolken.

 

Es ist wieder ein wunderbar sonniger Tag und wir geniessen ein kleines Frühstück, weil noch viiiel zu früh für uns aber wir wollen weiter – einen Fjord um den anderen umrunden – Hügeli uff – Hügeli ab…

Viel zu berichten über die Fahrt gibt es eigentlich nicht – wir lassen die Fotos für sich sprechen...

Eigentlich wollen wir auf die „612“ zum Leuchtturm und zum Vogelfelsen nach Latrabjarg, müssen aber noch etwas Frischwasser bunkern und tanken. So folgen wir noch ca. 10 km der „62“ bis nach „Patreksfjördur“. Der Ort lebt praktisch ausschliesslich vom Fischfang und von der Fischverarbeitung und wir wollen sehen, ob wir wieder welchen ergattern können.

 

Bei einer grossen Halle ist noch reger Betrieb und ich trau mich mal da rein. Einer der dort steht kann nicht English und grinst mich an, ich wiederum grinse zurück, weil ich kein Isländisch kann aber er versteht mich…

 

Er deutet auf einen Staplerfahrer und der spricht „a little“, wie er sagt. Aber das reicht – er versteht zumindest, dass wir gerne frischen Fisch möchten, greift in einen Bottich und drückt Erich einen ganzen Dorsch in Hand – do hesch…

 

Und mir einen anderen Fisch, der „inside black“ sein soll – was immer das heisst, den Namen des Fisches konnten sie mir nicht sagen…

 

Bezahlen dürfen wir wiederum nichts aber 2 Bier nehmen sie gerne entgegen und wir zotteln davon mit 2 Fischen…

 

Zuhause nachmessen – wiegen geht nicht – der Dorsch hat gerade mal 70 cm von der Schnauze bis zum Schwanz, der andere ist wenig kleiner – und ich habe 2 Std. Arbeit, das Getier fachmännisch – na ja – zu zerlegen…

 

Für den Rest der Woche gibt es  - na was wohl – richtig: Fisch…längs gebraten – quer gebraten – hochkant gebraten…wie auch immer…

Hier ist der Übernachtungsplatz.

15.06.2016 Patreksfjördur – Hyalsker – Hnjotur – Breidavik – Latrabjarg Campground

 

Min. 3.6 Grad, Max. 18.6 Grad, am Morgen etwas bedeckt, dann recht sonnig, am Abend zunehmend bedeckt, Nachts Regen.

 

Den Fisch haben wir „verdaut“ und nach dem Frühstück draussen an der Sonne, mit mehr Fliegen als in einem Kuhstall – die doofen kleinen Schwarzen, die einem in Nase, Ohren und Mund krabbeln, fliegen, was auch immer und man zum Vertreiben derselbigen mehr Kalorien verbraucht, als mit 2 Std. wandern – geht’s noch an den Abwasch, duschen, dumpen, Wasser bunkern, auf nach Latrabjarg – den Vogelfelsen.

 

Wiki: Látrabjarg ist etwa 14 km lang und gilt als einer der größten Vogelfelsen der Welt. In den bis zu 450 m hohen Cliffs leben Millionen Seevögel, vor allem Papageientaucher, Lummen und Tordalken. 

 

Von Breiðavík führt eine „mittelprächtige“ Schotterstraße mit vielen Schlaglöchern und Steinnestern zu dem Kap an dem eine Wetterstation und ein Leuchtfeuer stehen.

Der Strassenzustand wird durch Ausblicke auf grossartige goldgelbe Sandstrände und smaragdgrünes Meer versüsst...

 

Man möchte am liebsten die Badehose anziehen und sich in die Fluten stürzen - Xpu ha - oder so - lässt grüssen... ;-)

 Wiki meint ausserdem: „…meist menschenleeren Kap…“ – Ja träum weiter – es wuselt nur so von Autos, WoMos – Overnight stay prohibited – Wanderern, Birders etc.

Eine Völkerwanderung und alle wollen wohl am liebsten nur die niedlichen Puffins sehen, die wenig unterhalb der Graskante brüten – die werden sich ihren Teil wohl denken.

 

Wir sind aber keinen Deut besser - hier bitte: an die 200 oder so Puffins... :-D

 

Zum Beobachten soll man sich bäuchlings auf dem Boden legen – zur Sicherheit, da die Klippen nicht sehr stabil und der Erosion ausgesetzt sind…

Wir verbringen ca. 2 Std. dort auf den Cliffs und begeben uns dann wieder ca. 2 km zurück. Da gibt es einen Campingplatz für Zelte und davor steht für Campers ein PP zum Übernachten zur Verfügung.

 

Zu viert stehen wir dann also hier und warten auf morgen…

 

Zum Nachtessen gibt es – guess what… ?

 

Latrabjarg scheint ein sehr beliebtes Ziel zu sein. Kurz vor „Mitternacht“ fahren immer noch Fahrzeuge zum Leuchtturm rauf und welche kommen runter. Erstaunlicherweise gleich mal etwa 10 kurz nacheinander, hat da wohl jemand „Beine gemacht“ (No overnight stay).

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

16.06.2016 Latrabjarg – 612er – Hayalsker – Parkplatz beim Schiff boondocken

 

Min. 7.3 Grad, Max. 16.6 Grad, ganzer Tag bedeckt und häufig Regen.

 

Gegen Morgen kommt er wieder - der Regen und gegen Mittag dann der "Schiff"...

 

Ein "Highlight" ist uns heute vergönnt - wir dürfen einem Holländer aus der "Batteriepatsche" helfen und ihn anschleppen - ansonsten Frühstückspause in den "Dünen" gleich 5 m neben dem Pistenrand des Airport...

 ...und mittlerweile stehen wir wieder bei dem eingebuddelten Schiff und sitzen den "Schiff" aus...dreckig wie die S..

 

…und ja – und zum Nachtessen gibt’s…?

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

17.06.2016  Schiff – Patreksfjördur – Botneheidi – Tunguheidi – Bildudalur – Foss – Reykjafjardarlaug – Dynjandi foss, boondocken auf Parkplatz

 

Min. 7.2 Grad, Max. 14.1 Grad, ganzer Tag bedeckt, kaum Regen, am Abend kurz etwas Sonne.

 

Das Wetter ist nicht gar so übel, wie es die Vorhersagen glauben machen wollten...

In Patreksfjördur gehen wir aber zuerst Auto waschen, einkaufen und danach ab auf die "63". Es geht über diverse "Heidis"- auf und ab - von 0 auf über 500 m/üM und immer mit gehöriger Steigung resp. Gefälle...

 

Frühstück gibt's in einem "Gravel Pit" oberhalb Bildudalur

 

Hinter Bildudalur dann wird's wieder "gravel" und damit die übelste Piste - nennt sich Hauptstrasse - die wir bisher gefahren sind.

 

Ausserdem gibt es ein paar km hinter dem Ort auch einen Hot Pool "Reykjafjardarlaug" und im 46°C warmen Wasser gibt es einen ca. 15 Min. "Soak"...Ein bisschen warm aber es tut den Knochen ausgesprochen gut...

Nach dieser wohltuenden "Erfrischung" folgen wir weiter der üblen "63", die ca. 20 km weiter in die nicht minder üble "60" einmündet. Wir fahren nordwärts und nach nochmals ca. 20 km beenden wir unseren heutigen Reisetag beim "Dynjandi foss" und seinen kleineren "Nebenfällen". "Dynjandi foss" ist der grösste Wasserfall in den Westfjorden - sehr imposant und beeindruckend. Und wie auf Kommando reisst die Wolkendecke für ca. 1/2 Std. auf und es gibt strahlend blauen Himmel - was will man mehr...

Das wiederum verleitet uns natürlich, den Fall – die Fälle - die alle einen eigenen Namen haben - aus der Nähe zu betrachten und so steigen wir den Weg bis ganz nach oben und nützen den Sonnenschein noch ausgiebig...…

 

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

18.06.2016 Dynjandi foss – Hrafnesery – Hrafnaseraheidi – Pingeyri – Ketyseri – Picknick-Platz boondocken

 

Min. 9.5 Grad, Max. 24.2 Grad, am Morgen sonnig, dann zunehmend bedeckt, am Abend voll bedeckt, kein Regen.

 

Heute wird es seeeehr spät, bis wir endlich los kommen – aber nicht so schlimm, bei dieser tollen Kulisse..

 

Wir mussten aber mit unseren französischen Nachbarn noch ausgiebig plaudern, nachdem sie gestern so unglaublich Pech hatten…

 

Nun – ich war gestern Abend gerade draussen am Fisch braten, hör ich ein dumpfes, schepperndes Geräusch – Erich hat sofort mich im Verdacht und fragt, was ich nun wieder angestellt hätte…

 

Selbstverständlich nix – und gleichzeitig schaut er zu Nachbars, ca. 30 m von uns entfernt…

Die stürmen aus ihrem Hymer-Womo auf einen Kleinwagen zu, der irgendwie „komisch“ in der Landschaft steht.

 

Zuerst geht mal ein für uns unverständliches Palaver los und wir verziehen uns in unser Haus. Nach ein paar Minuten kommt der Mann zu uns und bittet uns auf Französisch, ob wir Englisch sprechen würden und ob wir Ihnen helfen könnten…

 

Ja klar – wir können es versuchen und er drückt mir ein Handy in die Finger mit einem Versicherungs-Agenten am anderen Ende der Leitung…

 

Es stellt sich heraus, dass die Besitzerin des Kleinwagens, das Fahrzeug abgestellt hatte, ausgestiegen und weggegangen ist. Sie hatte aber offenbar weder einen Gang (P) eingelegt, noch die Handbremse angezogen, so dass sich das Auto verselbständigte und davon rollte und directement auf die Vorderachse des Hymer knallte. Dabei auch noch die Stossstange (Kunststoffverblendung) inkl. der Beleuchtung abgerissen hat…

 

Sie wäre dann sogleich zurückgekommen, hätte den Wagen aufgeschlossen und ca. 2 m zurückgesetzt.

Das Geschehen hatten wir nicht selber gesehen aber gehört…

 

Nach anfänglichem Schuldeingeständnis der Verursacherin wurde sie dann bockig, wie die Franzosen ein „Amiable“ wollten und sie weigerte sich ihre Drivers Licence oder ihre persönlichen Angaben, wie Namen, Adresse, Permit etc. herauszugeben.

 

Das wiederum veranlasste die Franzosen – notabene zu Recht – die Polizei aufzubieten. Diese wiederum hatte somit einen 1,5 Std. Drive, aus Isafjördur kommend, zu absolvieren und ist dann so gegen Mitternacht aufgekreuzt…

 

Die Polizei hat dann beide Parteien gründlich befragt und sie seien sehr korrekt gewesen. Die Unfallverursacherin ist dann später très fâchée und absolument pas contente abgezogen…

Wir werden den Verdacht nicht los, dass die „Tante“ gar keine Fahrbewilligung hat, ja sogar nicht mal richtig Auto fahren kann. 

 

Der Schaden am Hymer wird ziemlich „énorme“ werden – und bereits im vergangenen Jahr hätten sie in Rumänien was Ähnliches erleben müssen, allerdings gegen die Hinterachse…

 

Bon – soweit so schlecht – heute gegen Mittag sind dann 2 Mann angekommen – aufgeboten durch die Versicherung der Geschädigten – und haben die Stossstange und das Licht mit Kabelbindern soweit zusammen geflickt, dass sie zumindest nach Reykjavik kommen sollten..

 

Die Reparaturnarben sehen jetzt aus, wie grosse chirurgische Nähte – Frankenstein lässt grüssen…

Die Leute tun uns „schüüli“ Leid – deren Islandferien sind nun gründlich verdorben, da sie all das, was sie fahren wollten, wohl nicht mehr machen können. Und der Ausfall und allfällige weitere Kosten, werden sie wohl auch nirgendwo geltend machen können…

 

Wir sind wirklich dankbar, wenn wir von derartiger Unbill verschont bleiben…

Also konnten wir wirklich nicht umhin, als noch etwas Zeit mit ihnen zu verbringen und erst so gegen 16:30 machen wir uns dann doch noch auf, um ein paar km weiter zu kommen…Wie heisst es so schön….die Reise beginnt mit dem ersten Schritt (km).

 

Wir lassen also den "Dynjandi foss" hinter uns und klettern erneut auf der „60“ auf die „Hrafseyrarheidi“ und wieder über 500 m hoch – und enen wieder aben nach Pingeyri. Von dort bloss noch ca. 10 km weiter und unmittelbar nachdem wir den Damm überquert haben gibt es einen netten Pick-Nick-Platz fürs Nachtessen und zum Bleiben

 

Morgen haben wir erneute einen „550iger“ vor uns…

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

19.06.2016 Ketyseri – Gemlufallsheidi – Flateryi – Sudureyri – Isafjördur – Sudavik Campingplatz

 

Min. 7.4 Grad, Max. 29.1 Grad, ganzer Tag sonnig.

 

. ...ein sonniger Tag - wir begeben uns auf einen Abstecher Richtung Flatery. Dort soll es eine abgebrannte Walverarbeitungsstation geben mit Infos zum Walfang in Island. Von Brandherd keine Spur, der ist nach 100 Jahren getilgt. Einzig ein grosser Backsteinkamin und ein Dampfkessel stehen in einer Wiese. Infos ? Fehlanzeige.

 

Dafür sehen wir zum ersten Male zum Trocknen aufgehängten Dorsch. Das müssen wir uns natürlich aus der Nähe ansehen und fotographieren. Beim Näherkommen erkennen wir dann, dass da nur Dorsch-Gerippe mit Köpfen hängen und erbärmlich stinken.

 

Anmerkung

Später sagt uns ein Schweizer, der zum Fischen in Flateryi ist, dass dieser „Abfall“ nach Afrika gehen soll.

 

Und später finden wir zufällig ein nettes kleines Hallenbad mit 2 Aussenpools 35 - 38°C und 38 - 40°C - schööööön to soak in...

Anschliessend geht's durch einen eigentümlichen, unterirdisch "2geteilten" aber jeweils 1spurigen Tunnel nach Sudureyri - eine Runde drehen und erneut in den Fuchsbau nach Isafjördur, wo wir beim Einkaufen bei "Bonus" unsere French Friends wieder treffen und beschliessen spontan, einen netten Abend zusammen zu verbringen - der allerdings findet um 23:00 ein jähes Ende, weil wir von 2 wirklich "netten" jungen Isländern von dem riesigen PP bei der Skilift-Station vertrieben werden. Der junge Mann sei der Manager der Anlage, die sei privat und "Camping" hier sei nicht geduldet - wir sollen uns gefälligst auf den Campingplatz bewegen...

 

Nun - wir packen zusammen aber der Camping hier macht mit uns trotzdem kein Business - grad z'leid nit...

 

Sudavik ist knapp 20 km weiter und die haben auch einen sehr schön gelegenen Camping mit viel schönerer Aussicht...

Hier ist der Übernachtungsplatz.

20.06.2016 Sudavik Campingplatz

 

Min. 8.8 Grad, Max. 30.9 Grad, ganzer Tag sonnig .

 

So gegen 00:30 kommen wir auf dem Camping in Sundavik an und können gerade noch den Sonnenuntergang geniessen...

 

Die "Initiative" für einen Waschtag geht dann am Morgen von unseren Freunden aus, die ein paar Kleinigkeiten auswaschen möchten...

 

Leider komme ich dann auch auf die glorreiche Idee, einen Waschtag einzulegen - ist bei uns mehr als überfällig, da man in Island wirklich kaum irgendwo waschen kann.

Also: zuerst mal wie im alten Ägypten, mit den Füssen stampfen und dann von Hand auswaschen.

 

Unterdessen macht Erich unsere Waschmaschine bereit. Dies ist jedes Mal ein grösseres Projekt. Es muss die Transportsicherung ausgebaut werden. Damit man da ran kommt muss der halbe Wagen ausgeräumt werden….

 

Dann muss der Stevi aufgebaut werden. Wen wundert’s, dass wir die Maschine erst zum dritten Male in Gebrauch nehmen….

 

Und nein, davon gibt es nun (leider) keine Fotos - Vergessen... :-(

 

Bald sieht es um den Mogge aus wie in einem echten Zigeunerlager...

 

Es ist sehr zeitaufwändig aber finally so um Mitternacht habe ich es dann auch geschafft und bin doch zufrieden, dass endlich wieder mal alles sauber ist - ufffff...

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

 

21.06.2016 Sudavik – Isafjördur – Bolungarvik – 630er bis Skalavik Bucht, boondocken

Min. 8.0 Grad, Max. 29.1 Grad, ganzer Tag sonnig .

 

Bis wir alles erledigt haben - inkl. neuem Haarschnitt für Erich und für mich - ist es 18:30...

 

Wir wollen in Isafjördur bei "Bonus" noch einkaufen für die kommenden Tage - Schlag 19:00 sind wir dort und: geschlossen...

 

So fahren wir halt noch nach Bolungarvik und dort auf die "630" ganz raus an die Skalavik Bucht...

Auf dem sehr rudimentären, aber schön gelegenen, Camping kommen wir nicht - die Brücke scheint  uns nicht sehr vertrauenerweckend...

 

Also bleiben wir kurz vorher an einer breiten Stelle an der Strasse stehen und geniessen den Ausblick...

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

22.06.2016 Skalavik Bucht – Bolungarvik – Isafjördur – Sudavik – Kambsnes, boondocken in Gravel Pit

Min. 2.5 Grad, Max. 27.4 Grad, tagsüber sonnig, in der „Nacht“ Nebel.

 

Sooo geheim, wie uns Olli weismachen wollte, ist dieser Platz nicht mehr - die "Übernachter" sind bereits gegangen aber schon kommen wieder die Nächsten...

So gegen 14:00 sind wir wieder in Isafjördur. Die "Gamla Bakkari", die in einem Buch erwähnt wird, soll das Beste, knusprigste Brot in den West Fjorden haben. Kann schon sein - uns haut's nicht wirklich vom Sockel. Je 1 Kaffee und 1 Sandwich pro Pers. und wir sind wieder mal 1'800 ISK (CHF 15.00) los - gute CH-Preise ;-)

 

Andernorts noch einen Kaffee und dann bei Bonus den Einkauf erledigen. Dort schlagen wir so richtig zu. Von einer Extraladung Hering bis zum grossen Lamm-Gigot findet vieles seinen Platz in unserem Einkaufswagen - der Platz im Kühlschrank wird dann das echte Problem.

 

In Sudavik besuchen wir noch das "Polar Fox Center", wo wir etwas über diese Tiere erfahren. Als Höhepunkt können wir die Fütterung von 2 erwachsenen Fuchsrüden beobachten. Auffällig ist die geringe Grösse der Tiere.

 

Die bislang gesehenen 2 Füchse waren bedeutend grösser, daher sehrw. keine Polarfüchse

N.B. Dies sagt Erich - ich bin nicht dieser Meinung ;-). 

Danach umrunden wir die Bucht "Alftafjördur" und an der Spitze des Eyrarfjall stellen wir uns auf den grossen Platz bei einem Gravel Pit mit schönster 270° Sicht über Meer und Berge...

Hier ist der Übernachtungsplatz.

23.06.2016 Kambsnes – Seydisfjördur (Bucht) – Hestfjördur (Bucht) – Skötufjördur (Bucht) – Mjoifjördur (Bucht) –Reykjanes – Isafjördur (Bucht) Laugabol Pick-nick Platz boondocken

 

Min. 5.2 Grad, Max. 22.5 Grad, tagsüber sonnig, am Abend dann bedeckt und windig.

 

..gestern Nacht noch schiebt sich eine dicke Nebelwalze in den Fjord...

 

Heute Morgen hat es dickste Nebelsuppe...

 

...um ca. 11:00 lüften sich aber allmählich wieder die Schleier und wir können ans Weiterfahren denken...

Zuerst aber mal Frühstück... draussen mit einer grandiosen Sicht auf die, tief unter uns, von Nebelschleiern durchzogenen Fjorde, an strahlender Sonne (.. leider auch bei kräftigem Wind).

...nach dem Abwasch geht's weiter...alles rundummen all die Fjördurs, die's da so hat...

 

Halten an einer Ecke, woh man Seals beobachten kann - viele sind leider nicht zu sehen...

 

Bei "Litlibaer" gibt es ein kleines Häuschen, knapp 4 x 7.50 m gross, das zu "Hoch-Zeiten" von bis zu 20 Personen bewohnt war.

 

Dort gibt es Kaffee und Wafler - und ich frage, ob ich von den riesigen Rhabarberstöcken ein paar Stengel kaufen kann - wieviele denn ?

 

Na ja - so 4 - 5 Stk.für einen Rhabarberkuchen - ok, take it...

 

Dafür gitb's von uns dann eine kleine "Donation" ins Kässeli und morgen hoffentlich - sofern der "abverheite" Kuchenteig doch noch was wird - einen "Marieli-Lechthaler-Rhabarberkuchen.

 

Vier Buchten weiter, in Reykjanes, wollen wir einkaufen, der Ort besteht aber nur aus einem Hotel und einer vergammelten Tankstelle. 

 

Also weiter in die Isafjördur Bucht. Dort braut sich ganz hinten etwas Dunkles zusammen und wir wollen nur mehr raus. Doch ist es bereits 6 Uhr und wir müssen langsam ans Übernachten denken. Wir beschliessen, die Nacht auf dem Picknick Platz zu verbringen, dessen Koordinaten wir von Serge erhalten haben.

 

Wir finden einen guten Platz, ca. 50m von der Strasse weg und mit etwas Deckung.

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

24.06.2016 Laugabol – 635er – Nautery – Armuli – Kaldalon (Bucht), Parkplatz boondocken

 

Min. 8.9 Grad, Max. 16.7 Grad, am Morgen teilweise sonnig dann zunehmend, am Abend voll, bedeckt, später leichtes Nieseln.

 

Der Wetterbericht für heute und die kommenden Tag ist nicht wirklich prickelnd – es ist „prickelnder“ Regen angesagt…

 

Trotzdem möchte Erich – bloss ein paar km von unserem Übernachtungsplatz entfernt – die „635“ fahren – bis zum Ende. Die Strasse nennt sich offenbar auch „das Ende aller Strassen“ – wieso auch immer…

 

Der erste Halt entpuppt sich leider als „Flopp“ – wir wollten im Hot Pool „Nauteyrarlaug“ gerne wieder einmal soaken aber das Wasser ist zu wenig warm und heisses läuft gar keines nach – schade… ;-(

Der nächste Hot Pool, Nauteyrarpottur, ist nicht zugänglich. Den dritten, Laugaras, lassen wir a priori sausen.

 

Dann halt weiter und hinten in der Kaldalon Bucht, unterhalb des „Drangajökull“-Gletschers, sehen wir ein paar Autos stehen und begeben uns auch dorthin.

...2 Franzosen möchten eine Panne beheben – wir können leider nicht helfen, haben das von ihnen benötigte Werkzeug nicht.

 

Das andere sind Wanderer, die vom Gletscherabbruch zurückkommen und wir machen uns auf zu demselben. Mit dem richtigen Schuhwerk kann man bis zum Fuss des Gletschers wandern – über Geröllmoränen und kleine Bäche. Diese werden von Wasserfällen gespeist die überall aus der Felswand laufen. Eine ziemlich nasse Angelegenheit.

 

Wir laufen gut 1.5 Std. über Stock und Stein, bis uns der breiteste Bach umkehren lässt – weit entfern vom Gletscherfuss sind wir nicht mehr.

 

Auf dem Rückweg weht einem ein zügiger Wind ins Gesicht und es fängt an, leicht zu tröpfeln und so ist es gut, dass wir wieder zuhause sind. Türe kaum geöffnet, fängt es richtig an zu regnen – nicht sehr stark aber eindringlich…

Nun – ich habe ja noch ein weiteres „Projekt“ vor mir: „Marieli-Lechthaler-Rhabarber-Kuchen mit isländischem Rhabarber – für das Tüpfelchen auf dem „i“ fehlt mir aber leider der Schlagrahm – aber weiter nicht schlimm – wird auch so lecker werden ;-)

 

Die letzten km bis ans Ende der Strasse fahren wir morgen – heute bleiben wir hier und warten den Regen ab…

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

25.06.2016 Kaldalon (Bucht) – Unaodsdalur – Armuli – Nauteyri – 61er – Stakkanes – Drangsness – Arvik (Bucht), boondocken Gravel Pit

Min. 9.4 Grad, Max. 18.6 Grad, am Morgen etwas Sonne, dann zunehmend bedeckt, am Abend wieder aufhellend, teilweise sonnig.

 

 …und wir fahren die letzten ca. 8 km bis ans „Ende aller Strassen“. Bei der kleine Kirche an Meer und Bach ist Schluss…

Um drehen und alles wieder zurück – die ganzen 40 km…

 

Wieder auf der „61“ geht es über die ca. 450 m hohe „Steingrimsfjardarheidi“ bis zur Verzweigung der „645“ – auch hier will Erich unbedingt wieder bis ans Ende der Strasse „645 – 643 – 649 – 647“ und bis Nordurfjördur – diesmal immerhin 97 km – und auch das dann alles wieder retour…

 

„Liegt ein Sinn darin – ich werd‘ es nie versteh‘n…“ – oder so… ;-)

 

Anmerkung Erich

Werde ich gefragt warum ich diese oder jene Strasse fahren will, so antworte ich vielfach: Na weil sie da ist.

 

Nach einigem Suchen nach einem geeigneten Übernachtungsplatz stehen wir dann so gegen 20:00 dann wieder einmal in einem Gravel Pit mit Blick aufs Meer…

 

Es ist irgendwie eigenartig – viele der Gravel Pits haben immer eine schöne Aussicht… ;-)

 

Die Erfahrung zeigt, dass sich am nächsten Morgen keine 5km weiter ein perfekter Platz findet, oder etwas weiter….manchmal auch viel weiter :-(

26.06.2016  Arvik (bucht ) Laugarholl – 643er – Brimnes – Djupavik – Kjörvogur – Finnbogastadir – Nordurfjördur – Krossness Laugar, boondocken Parkplatz

 

Min. 7.1 Grad, Max. 18.0 Grad, am Morgen, Mittag und Abend bedeckt, dann Regen.

 

Von unserer Kiesgrube aus ziehen wir weiter die 645 entlang, wechseln dann in „Oddi“ auf die „643“. 

Der erste Halt gilt dem „Sorcerer‘s Cottage“ bei „Laugarholl“ – Replikas von grassodenbedeckten Häuschen, wo damals die Armen gehaust und gearbeitet haben...

Es gibt ordentlich viel „Wash Board“ und grosse Steinplatten, relativ wenig Löcher aber meistenteils ist die Strasse ordentlich, so dass wir so ca. 30 – 40 km/h fahren können.

 

Und es hat sehr wenige Ausstellplätze, die sich als Frühstücksplatz eigenen aber schliesslich finden wir auch dafür etwas...

Die Strasse ist zu einem sehr grossen Teil frisch „gegradered“ und streckenweise sieht sie auch „grimmig“ aus – eineinhalbspurig in  den Berghang gehauen, unterhalb steiler Geröllhalden – nicht so mein Ding -, mit Ausweichstellen alle paar hundert Meter. Dort hat es dann auch vielfach, trotz dem „Gradern“, Steinnester die den Mogge ganz gehörig durchschütteln.

 

Es hat aber auch regen Sonntagsverkehr, was uns ausserordentlich erstaunt, gibt es doch in dieser Ecke eigentlich gar nichts. Ja, doch, viele kleine Hytter, die offenbar über die WE von den Isländern rege benutzt werden ;-)

Ab „Melar“ folgen wir noch der 647 bis zum Hot Pool „Krossneslaug“ on the beach – ein grosser Pool, bei Flut nur ca. 10 m vom Meer entfernt und wir geniessen ein ausgiebiges Bad…

 

Es ist so schade, dass das Wetter während der Fahrt immer schlechter wurde und wie wir beim Bad ankommen, regnet es leider sehr ausgiebig und die Wolken hängen tief – man sieht überhaupt keine Konturen mehr…

 

Über etwas muss ich hier mal gründlich meinen „Kropf“ leeren – viele der Badegäste sind einfach Schweine. In Island heisst es ganz explizit und wird durch Pikograms und in diversen Sprachen untermauert: Vor dem Bad ist ausgiebiges Duschen mit Seife und ohne Badeanzug Vorschrift. Es fängt beim Haare waschen an und hört bei den Zehen auf – auf dem „Bildli“ ist an allen „neuralgischen Stellen“ ein rotes „Rundumelli“ gemalt, damit auch der Dümmste genau weiss, was und wo er waschen muss.

 

Es wird einem auch jedes Mal beim Bezahlen gebetsmühlenartig eingetrichtert.

Aaaber wir konnten – auch bisher schon - etliche beobachten, denen geht das am A… vorbei und sie steigen verschwitzt und ev. sogar seit Tagen ungeduscht ins Bad, da sie z.B. mit Kleinkampern ohne sanitäre Einrichtung unterwegs sind…

 

Da Männlein und Weiblein ja getrennt sind, sollte man meinen, das sei kein Problem – aber denkste – ich kann bloss von den Frauen reden und die stellen sich zum Teil wirklich saublöd an, um sich nicht ausziehen zu müssen – „Oh Gott - oh Gott - man könnte ja ein Paar „Büppis“ oder e „Schnägg“ sehen - offenbar ist denen immer noch nicht bekannt, dass alle gleich aussehen – sähe eine anders aus, wär’s wohl ein Mann. Und vor dem eigenen, entblättern sie sich ja auch ungeniert (nehm‘ ich mal an) aber in einem Frauenbad…tztztz…

 

Ich würde die jeweils gerne zur Rede stellen. Das Wasser ist immer ungechlort und daher ist ungeduscht Baden gehen eine Sauerei – ich möchte aus hygienischen Gründen eigentlich nicht mit in deren Brühe sitzen…So…

 

Wir dürfen über Nacht auf dem PP stehen bleiben – na ja, man kann es uns nicht verbieten, da wir ja Badegäste sind…aber es hätte weiter unten auch einen Camping – ja ich weiss - aber wir benötigen ja nichts… ;-)

Hier ist der Übernachtungsplatz.

 

27.06.2016 Krossness – Nordurfjördur – Finnbogastadir – Kjörvogur – Djupavik – Brimnes – Laugarholl – 68er – Holmavik – Kollafjardames – Kajarlaksstadir, boondocken Wiese

 

Min. 6.9 Grad, Max. 26.7 Grad, am Morgen bis in den Nachmittag teilweise sonnig, am Abend bedeckt und Regen.

 

Da es heute verspricht ein einigermassen schöner Tag zu werden, verzichten wir auf ein erneutes „Soaken“ und machen uns bereits so gegen 09:30 auf den Rückweg…

In „Djupavik“ spazieren wir noch um die alte Heringverarbeitungsfabrik – der Zahn der Zeit nagt auch ganz massiv an diesem Gemäuer und die Gebäulichkeiten fristen in ziemlich verlotterten Zustand ihr Dasein. Man könnte ein Führung buchen – wir verzichten jedoch…

Nach längerem Suchen finden wir auch einen geeigneten Frühstücksplatz, südliche der „Kaltbasvik-Bucht“, direkt am Meer, mit vielen Eiderenten-Mammis und den Kleinen – es wuselt nur so und oben in den Felsen kreischen allerlei sonstige Vögel laut und unüberhörbar…

Ab Laugarholl bleiben wir auf der „643“ bis Hrofberg, wo wir wieder auf die“61“ stossen. In Holmavik fahren wir wieder einmal zum Hafen und „schnorren“ frischen Fisch. Diesmal wechseln 2 „enthauptete“ und filetierte Haddocks die Besitzer, 1:1 gegen entsprechendes Bier…;-)

In Husavik nehmen wir die „68“ und fahren durch eine sehr remote Gegend – nix Touris…

Über die Höhe von Broddadalur – sehr steil - auf als auch runter – stossen wir wieder einmal auf eine dicke Nebelwalze, die sich über den Berg schiebt. Auf ca. 300 m Höhe stecken wir mittendrin und können kaum noch die Strasse erkennen.

 

Schade – ab hier ist es vorbei mit dem schönen Wetter… :(

 

Auf der anderen Seite wird es immer grauer und wie wir schliesslich einen schönen Übernachtungsplatz am Meer finden – ein „Holzplatz“ in der Nähe von Kjarlaksstadir (einer aufgegebenen Farm). Riesige Mengen Schwemmholz werden hier fast überall an der Ostküste offenbar bei stürmischer See von – wir vermuten Mal – Norwegen her angeschwemmt und ziemlich weit aufs Land geschleudert. Dieses Holz wir jeweils zusammengetragen, aussortiert und weiter verarbeitet z.B. zu Pfosten für Weidezäune…

 

Und so stehen wir also auch hier im Regen und es gibt – Fisch zum Nachtessen…;-)

 

Hier ist der Übernachtungsplatz.

28.06.2016  Kajarlaksstadir – Ospakseyri – Prestbakki – Bordeyri – Stadarskali – 1er – Reykir – Laugarbakki – 711er – Hvammstangi, Campground

 

Min. 6.5 Grad, Max. 11.7 Grad, ganzer Tag bedeckt und regerisch .

 

Es hat die ganze Nacht heftig gestürmt und geregnet – entsprechend ist die allgemeine Stimmung…

Widerwillig aber mit der Hoffnung, dass das Wetter etliche Zig km weiter weg besser sein könnte, machen wir uns auf.

 

Aber es bleibt Wunschdenken…

Bei Stadarskali, wo die „68“ und die „1“ zusammen kommen gibt es eine grosse „N1“ Tankstelle und daselbst tanken, Frischwasser und einen Baconburger und Kaffi – letztere genau so durchzogen, wie das Wetter…

 

Wir folgen ein kurzes Stück der „1“ und biegen dann auf die „72“ – wir wollen die Halbinsel Vatnsnes umrunden aber zuvor noch das Seehund-Museum in Hvammstangi besuchen. Dieses ist klein und fein, aber beschaeftig nicht wirklich lange. Nach 2 Stunden sind wir wieder draussen im Regen...