Juni - Fortsetzung vom 28.06.2011
Huston - wir haben ein Problem...
Der Juni ist viel zu lang und so muss ich eine Fortsetzungsseite einfügen.
Ich hoffe, ich habe die nächsten Monate wieder besser im Griff und der Juni bleibt eine Ausnahme.
Aber es geht wirklich leicht, nur im unteren Abschnitt muss man sich ein wenig einen anderen Weg suchen aber nach ca. 15 Min stehen wir unten an einer ziemliche neuen dritten Brücke, die uns sicher über den wild rauschenden Bach führt. Von da sind es nur noch ein paar Minuten bis zu den mächtigen „Hidden Falls“, die wir immer schon gehört haben aber nicht sehen konnten – hidden eben…
Das letzte Boot zurück fährt um 18:00, jetzt ist es 17:00 und es würde uns gut reichen aber wir entscheiden uns, zu Fuss zum PP zurück zu gehen.
Der Weg von etwa 3 mls führt entlang dem See (fast wie am Greifensee) aber ein wenig über Stock und Stein. Entlang des Weges gibt es Blumen zu entdecken: Akelei ist kurz vor dem Aufblühen, blaue Clematis, Arnika, Pfeilkraut Balsam, weiss blühende Sträucher, Felsenbirnen und Himbeeren ähnlich, wenn man das Blattwerk anschaut – keine Ahnung, was es ist – bin nicht Botaniker ;-)
Schliesslich sind wir so um 18:30 wieder am Visitor Center und erfahren eben, dass die nächst gelegenen nördlichen Campgrounds „full“ seien. Also – zurück zum „Gros Ventre“…
Zur Abwechslung fahren wir aber über die „Antelope Flats Rd“ und da sehen wir aus der Ferne ein paar Buffalos und ein paar Pronghorn-Antilopen. Leider zu weit weg für Fotos.
Auf dem Campground bekommen wir diesmal auf dem “A“-Loop einen Platz und werden gleich von einer Deutschen Familie begrüsst, die seit einem Jahr für drei Jahre in Alabama lebt und arbeitet.
Wir plauschen ein wenig und dann sollte ich doch noch ab in die Küche…
Inzwischen ist es 20:30 und ich bin ziemlich geschafft. Schliesslich ist aus unserem Spaziergang eine 4stündige Tour von ca. 7 – 8 km geworden.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
29.06.2011 Grand Teton N.P, Gros Ventre Campground - Yellowstone N.P. - Canyon Village Campground
Nachts 5.8°C / Tagsüber teilweise sonnig und warm, gegen Nachmittag bedeckt und windig – sogar ein paar Regentropfen
Heute wollen wir in den „Yellowstone“ – da waren wir ja noch gar nie ;-)
Also fahren wir erneut in "Moose" auf die "Teton Park Road" und über "North Jenny Lake" nach "Jackson Lake".
Der "Jackson Lake" ist ein recht grosser See und da es sehr windig ist, ist er sehr aufgewühlt und mehr blau-beige als bergseeblau.
Wir überqueren den Jackson Lake Dam und schauen dem muskelbepackten schmächtigen Schleusenwärter zu, wie er den Wasserablauf reguliert. Es wird noch etliches mehr an Schmelzwasser erwartet. Noch 7 1/2 ft. Wasser haben Platz, dann ist der Trog aber voll.
Bis zur Parkgrenze und zum nahtlosen Übergang in den „Yellowstone N.P. sind es 26 km, auf denen wir noch ein paar Regentropfen abbekommen und genau vor der „Yellowstone-Begrüssungstafel“ werden wir wieder einmal wirklich überschwenglich begrüsst (andere auch)
– Moskitos in Schwaden umschwärmen uns, kaum sind wir mit einem halben Bein aus dem Auto raus.
Ein Foto und gleich wieder ins „Haus“ und da wir vergessen haben, die Seitenfenster zu schliessen, werden wir drinnen weiterhin aufs heftigste umgarnt. Also erst mal wieder raus, DEET einstreichen, Fenster schliessen, sprayen, Tür zu und ein paar Minuten warten. Wieder einsteigen und es surrt und sirrt im Gräbli der Windschutzscheibe, dass es eine Freude ist. Nach ein paar Minuten herrscht Totenstille...
Wir wissen, dass es schwierig sein wird im „Yellowstone“ eine Campsite zu bekommen – wir haben nicht reserviert, da wir auch nicht wussten, wann wir hier sein werden.
Zuerst aber müssen wir ein Waldbrandgebiet durchqueren.
Der erste Campground den wir anfahren ist wegen „zu“ geschlossen- keine Ahnung wieso…
Also zum nächsten nach „Grant Village“ – die sind „full“ aber man bemüht sich, etwas für uns zu finden und in „Canyon Village“ – bloss 60 km weiter L - bekommen wir tatsächlich denn allerletzten Platz – Glück gehabt.
Selbstverständlich sagen wir zu, denn sonst müssten wir den Park verlassen, man darf sich nirgendwo sonst „wild“ hinstellen.
Also fahren wir schnurstracks dem wunderschön blauen „Yellowstone Lake“ und „Yellowstone River „ entlang nach „Canyon Village“.
Wir zirkeln uns in den zwar riesigen aber auch recht schiefen Stellplatz (wird ja wohl nicht umsonst der Letzte gewesen sein) und sind’s soweit zufrieden.
Um 09:30 p.m. wollen wir zum „Ranger Program“ ins „Amphitheatre“ – heute ist das sehr interessante Thema: „Yellowstone – the super volcano“. Leider wird wegen unsicheren Wetters resp. weil der Strom ausgefallen ist, das Programm abgesagt.
Wie wir zum Amphitheatre spazieren, haut uns einer mit einem English mit französischem Akzent an. Ob er da, wo er jetzt stehe, wohl für die Nacht bleiben dürfe ? Wir wissen, dass das nicht erlaubt ist und er ist sichtlich verzweifelt, weil er nicht weiss, wo er dann die Nacht verbringen soll. Wir kucken uns kurz an und sagen praktisch beide gleichzeitig, er könne sich auf unseren Platz stellen – wir wüssten allerdings von nix…
Wie wir dann zurück kommen, steht er tatsächlich da und die beiden Männer stellen sich als Jean… und Schwager Bruno aus den „Landes“ vor. Und da wir schon oft selber in den „Landes“ waren, plaudern wir halt noch ein wenig. Sie seien für 2 Wo zum Fischen in der „Flaming Gorge" (ID) gewesen -wunderschön und nun halt hierher gefahren. Ob man in den Campgrounds bezahlen müsse – sie seien davon ausgegangen, campieren sei in den Parks etc. gratis – Ja, once upon a time…und wir klären sie auf über BLM-Land, National Forests und Corps of Engieneers – wo man noch gratis darf…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
30.06.2011 Yellowstone N.P. - Canyon Village Campground – Grant Village – Madison-Campground.
Nachts 6.4°C / Tagsüber leicht bewölkt, sehr sonnig und warm, im Laufe des NM ein paar Regentropfen
Bereits um 07:00 !!! ist Erich auf und geht zur Reception hinunter. Wir wollen versuchen einen Stellplatz entweder in „Madison“ oder in „Norris“ zu bekommen. „Madison“ klappt, „Norris“ kann man nicht reservieren – dort herrscht „Faustrecht“: first come – first served ;-)
Damit wir rascher vorwärts kommen, gibt’s ein schnelles Frühstück in der Cafeteria der „Lodge“ im „Canyon Village“.
Im Visitor Centre sehen wir uns noch die eindrückliche Ausstellung an über „Yellowstone – the super Volcano“. Diese „Super Volcano“ ist unmittelbar ca.5 km unter unseren Füssen und vor ca. 640'000 Jahren war der letzte Ausbruch. Rechnerisch gesehen, ist der Nächste schon lange überfällig – ein seltsames Gefühl…
Und die Caldera hat einen Durchmesser von 45 x 30 mls – da so riesig, ist sie eigentlich nur aus sehr grosser Höhe zu sehen.
Danach fahren wir die ganze Strecke von gestern wieder zurück. Einen Halt gibt’s bei „Lower Falls“ – da stürzt das Wasser des „Yellowstone River“ im „Grand Canyon of the Yellowstone“ eindrückliche fast 100 m in die Tiefe und da Hochwasser herrscht ist es ein sehr imposantes Schauspiel.
Beim „Sulphur Caldron“, wo es brodelt und unsäglich nach faulen Eiern stinkt, sehen wir zum ersten Mal das kochende Innere des Yellowstone N.P. das an die Oberfläche drängt. Gleich gegenüber befindet sich der „Mud Volcano“, da blubbert und blübberlet mud – Schlamm - aus unzähligen Öffnungen hervor und in Schlamm-Pfützen vor sich hin.
Eindrücklich dann auch das Farbenspiel der Wasserbecken und Geysire im „West Thumb Geyser Basin".
Und gleich beim PP wird mit einem Riesen-Aufgebot an Rangern und Police ein friedlich grasender Grizzly vor der Menschenmeute beschützt – oder so…
Auch ich werde angepflaumt, hinter einer gedachten Linie zurück zu bleiben, obwohl ich die ja gar nicht überschreiten wollte.
Dann müssen wir wieder einmal machen, dass wir zu unserem Übernachtungslatz nach „Madison“ kommen, denn wir haben wohl reserviert und bezahlt aber den Platz noch nicht zugeteilt bekommen und irgendwann machen die dort auch dicht – um 10:00 p.m., wie wir dann vor Ort erfahren - entsprechend hätten wir noch genug Zeit gehabt…
Also erstmals vorbei an „Old Faithful“ und den anderen dampfenden Orten und an grasenden Büffel-Herden und auf den Campground, wo wir gerade auch noch für eine weitere Nacht reservieren.
Auf unserem Platz werden wir gleich von einem Nachbarn mit Beschlag belegt und wir plaudern ein wenig und da er gerne unser Fahrzeug sehne möchte, bekommt er von Erich eine „Abreibung“ verpasst.
Kaum diese beendet, tönt’s draussen: Redet Ihr düütsch ? – Ja klar…
Bubu aus Guggisberg fragt uns, ob wir ev. morgen den nördlichen Loop fahren würden, sie suche eine Mitfahrgelegenheit. Leider müssen wir verneinen – unsere Pläne führen uns morgen wieder südwärts.
Sie hat ihr 5jähriges Studium beendet und ist nun sozusagen auf der Abschlussreise – ganz alleine mit dem Velo von der Ostküste zur Westküste. Seit ca. 40 Tagen ist sie unterwegs - von New York bis hierher – Chapeau !
Wir schicken sie weiter auf die Suche, laden sie aber zum Nachtessen ein, da sie nur noch ein paar so furchtbar gesunde aber grauenhaft schmeckende Fitness-Riegel hätte, wie sie sagt J
Offenbar hat sie jemanden gefunden und sie kommt, wie verabredet um 21:30 zum Essen.
Bis gut Mitternacht sitzen wir und plaudern und wir erfahren einiges über die Gepflogenheiten hier in den USA, aus Sicht von jemandem der jetzt hier länger gelebt hat.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.