Vom Joshua Tree N.P. (CA) nach La Paz (BCS/MEX)
01.02. - 28.02.2011
Joshua Tree N.P. – Twenty Nine Palms – Palm Desert – Anza Borego Desert S.P. – Agua Caliente Hot Springs – San Diego - MEX – Bufadora “Campo Cinco” – Ensenada – Camalù – San Agostin – Guerrero Negro – San Lucas – Loreto – Ciudad Constitutiòn – La Paz ”Campestre Maranata”
Unsere Route für diesen Monat auf GoogleMaps.
01.02.2011
Nachts 1.5°C / Auf ca. 850 m Höhe / Tagsüber schön sonnig aber furchtbar windig - der Chillfaktor ist spürbar-brrrrrrrrrr
Wir wollen uns die „Cottonwood Springs“ anschauen, da wir vermuten, dass wir vor über 20 Jahren schon mal dort übernachtet hätten – können uns aber nicht mehr richtig daran erinnern. Denn der Campground ist bereits seit 1961dort, wo er jetzt ist und nicht bei den Springs. Irgendwo waren wir aber einmal auf einem Campground, der „Cottonwood Springs“ hiess ;-)
Hier sind die Springs versteckt...
Dann nehmen wir den Hike zum „Mastodon Peak“ in Angriff – eine 2.4 mls lange Rundwanderung Schwierigkeitsgrad „moderate“ – also nicht sehr problematisch
Oben vom Peak hat man eine grandiose Aussicht-Weitsicht bis zum „Salton Sea“ – über 20 mls entfernt. Die Sicht ist sehr klar.
Langsam erwacht auch die Vegetation aus der Winterruhe – kleine gelbe Blüten sitzen zwischen grünen Blättchen. Gelb ist offenbar auch hier die erste Frühlingsfarbe. Bei vielen anderen Sträuchern zeigen sich kleine grüne, rote oder graue Blattspitzen.
Auch die meisten der sonst so dürr aussehenden, kahlen Ocotillos sind über und über grün – bei jedem Dorn bildet sich ein Blattbüschelchen und die Dinger haben denn Dornen ! An den Tips schauen Knospen hervor, die zu roten Blütenwedel werden, die dann wie Fähnchen aussehen.
Auch die verschiedenen Kakteen sehen frisch aus uns sogar saftig grünes Gras wächst da, wo in nicht allzu langer Zeit wieder alles verdorrt ist.
Dann machen wir uns auf den Weg zum Nordeingang des Parks – wir wollen zum „Jumbo Rock Campground“
Unterwegs gibt es noch ein paar Stops bei verschiedenen Interpretive Signs, die die Wüste, Geologie und geschichtliche Fakten erklären – über Natives, Siedler und Miners.
Der „Cholla Cactus Garden“ lädt zu einem kleinen Spaziergang durch die skurillen Chollas ein. Die sind so niedlich und sehen aus wie kleine Teddy-Pelzchen, dass man sie am liebsten knuddeln möchte – aber Oha-lätz – das sind denn „Guufekissi“.
Überall am Boden sieht man kleine runde weisse Igel-Bällchen, die aussehen wie stachelige Marroni, die vom Baum gefallen sind aber es sind abgefallene Glieder der Chollas – bloss nicht berühren – aber sie sind doch sooo knuddelig…und ich muss meine Hände gut unter den Armen einklemmen, damit ich mich nicht zum Streicheln verleiten lasse ;-)
Es wird immer kälter – wir klettern auf fast 1’350 m, da liegt auch unser Campground: „Jumbo Rocks“, auf dem wollen wir heute unbedingt bleiben. Die Plätze sind sehr schön angelegt, zwischen den Felsblöcken. Der Platz ist gut besucht und wir müssen einige Zeit suchen, bis wir eine Ecke finden, wo wir einigermassen eben stehen können.
Bereits um 20:00 hat es +/- 0°C – Mal sehen, wie kalt es diese Nacht wird.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
02.02.2011
Nachts sage und schreibe MINUS -10.5°C !!!/ Tagsüber schön sonnig aber sehr, sehr windig – hoher Chillfaktor
Gegen morgen fängt es heftig an zu winden. Verblüfft realisieren wir, wie kalt es in der Nacht geworden war – damit hatten wir nun wirklich nicht gerechnet. Die Abläufe zu den Wassertanks sind zugefroren und obwohl langsam die Sonne darauf scheint, müssen wir mit heissem Wasser etwas nachhelfen. Schliesslich löst sich die „Obstipation“ und das Wasser gurgelt wieder durch die "Gedärme" ;-)
Wir machen einen Ausflug zu „Keys View“ auf knapp 1'600 m und haben einen unglaublich atem(be)raubenden Ausblick. Die Luft ist sehr trocken und recht klar, so dass wir bis zum Mt. Jacinto und den davor aufgeworfenen San Andreas Graben sehen können (Luftlinie ca. 32 km). Dahinter schaut man nach Palm Springs, Cathedral City, Rancho Mirage und Palm Desert.
Gleichzeitig geht ein saumässig kalter Wind, der einem sofort Nase und Ohren frieren lässt und wirklich den Atem raubt. Glücklicherweise gibt’s Kapuzen. Zweimal Klicken mit dem Photoapparat und man hat den „Chuenigel“. Der Wind fegt böig und eiskalt über die weiten offenen Hügel und die Höhen. Lange hält man es draussen nicht aus und nach ein paar Minuten sind wir froh, wieder im warmen Auto zu sitzen. Spektakulär ist die Aussicht aber allemal und den Ausflug wirklich wert.
Nicht immer ist es so klar; die Dreckluft wird von L.A. bis hierher getragen und oftmals übersteigt die Luftverschmutzung die vorgegebenen Richtwerte.
Ein kleiner Abstecher zum PP des Trailhead zur „Lost Horse Mine“ lässt uns an unserem Erinnerungsvermögen zweifeln.
Wir können uns beim besten Willen nicht mehr entsinnen, ob wir damals, vor über 20 Jahren, von eben diesem PP zur Mine hochgestiegen sind. Heute wiederholen wir den Hike nicht mehr und fahren dafür zum „Barker Dam“. Das muss man sich auch erst vorstellen: Ein Damm mitten in der Wüste.
Wir machen uns auf den Weg – ein Spaziergang von gut einer Stunde durch eine grossartige Felsenlandschaft und stehen schliesslich an einem kleinen „See“, ein natürliches Sammelbecken für Regenwasser, das heute wieder dem „Wildlife“ als Tränke dient. Anfang des 20 Jh. wurde dort tatsächlich Viehzucht betrieben, es gab Gras und ein paar Ranches. Und der Besitzer der Keys Ranch hat beim Überlauf des Sees noch eine ca. 2 m hohe Betonmauer draufgesetzt um die Wassermenge zu erhöhen und damit genügend Wasser für die Rinder zu haben. Damals gab es noch ca. 5 – 10 inches Regen pro Jahr aber bald schon vertrocknete die Gegend immer mehr und die Viehzucht musste aufgegeben werden.
Dann verlassen wir den „Joshua Tree NP“ über den „Park Boulevard“ und wollen eigentlich in „Joshua Tree“ auf einen RV-Park. Leider hat der einzige, den es gibt, kein WiFi aber wir möchten unsere Mails wieder einmal checken. Also zurück nach Twentynine Palms und dort auf den „Twentynine Palms Resort“ mit WiFi und dafür auch teurer ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
03.02.2011
Nachts -8.5°C / Tagsüber schön sonnig und wieder etwas wärmer
Auch diese Nacht ist es wieder knackig kalt aber es windet nicht mehr so sehr. Vorsorglich öffnen wir heute den Direktablass der Tanks – am Morgen hat es trotzdem Eiszapfen dran aber die Schläuche sind flexibel geblieben.
Nach einer genüsslichen Dusche gibt’s heute Frühstück bei „Jack in the Box“ – den hatten wir noch nie à s. Erich’s Statistik J
Dann die 26 km wieder zurück nach „Joshua Tree“. Hinter „Yucca Valley“ (ca. 1'050 m), geht es dann recht steil in die Ebene vor Palm Springs hinunter auf noch ca .500 m. Dort unten wird man zuerst von riesigen Windparks empfangen. Wohin das Auge schaut nur alte und neue, grosse und kleine Windanlagen. Hunderte und Aberhunderte drehen da vor sich her – die einen langsamer, die anderen schneller. Es sind etliche Quadratkilometer – gar nicht schön aber dafür gigantisch.
Und ein Haze von Dreckluft aus L.A. liegt wie ein Schleier über dem Tal.
Palm Springs ist offenbar ein „besserer“ Ort, man sieht gepflegte Anlagen, sogen. Resorts mit Rasen und Blumen. Die Häuser teilweise im Adobe-Stil geben dem ganzen schon ein wenig einen Mexikanischen Touch.
Rancho Mirage und Palm Desert präsentieren sich ebenfalls sehr adrett. Offenbar ist hier „Geld“ zuhause. Es gibt Marken-Vertretungen von Maserati, Bentley, Jaguar, Porsche, Audi und wie sie alle heissen. Die Autos haben wir wohl gesehen, die Reichen und die „Beautyful People“ jedoch (noch) nicht.
Wir werden morgen die Augen offen halten und uns ein wenig nach dieser „Klasse“ umschauen J
In Palm Desert finden wir „Trader Joe’s“ und gehen einkaufen. Dann noch rasch zu „Vons“, gehört zu „Safeway“. Wie wir raus kommen ist es natürlich wieder einmal Nacht und wir wollen zu „The Silver Spur Community“ ein Mobilhome-Park der auch RV’s aufnimmt. Leider ist das Office geschlossen und ein Michael schickt uns hinter den Swimming Pool, da seien die Rv’s. Wir drehen eine kurze Runde, finden aber nichts Freies und eine Bewohnerin, die uns entgegen kommt, schickt uns zu Wal*Mart. Wenn wir nicht unbedingt Hook up benötigten, sollen wir doch dorthin gehen, das sei gratis, es sei erlaubt und es hätte erst noch „Security“ und – wir könnten ja ein „Chicken“ kaufen, als Nachtessen – Tun wir ja jedesmal – so also auch heute.
Wal*Mart wird wieder einmal unser Campground und ein „Vogel“ unser Nachtmahl – und es hat noch viele andere Camper hier.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
04.02.2011
Nachts +/- 0°C / Tagsüber schön sonnig und warm
Klar sind wir wieder einmal die Letzten. Ich habe nicht sehr gut geschlafen. Immer wieder bin ich ob eines „Wummerns“ erwacht. Heute morgen sehen wir dann, woher das kam. Es gibt eine Bahnlinie ganz in der Nähe und die ewiglangen Züge fuhren die ganze Nacht über.
Damit es rasch geht, gibt’s Kaffee von McDoof und etwas nicht allzu Ungesundes dazu ;-)
Auf der „111“ fahren wir kurz nach Mecca – auf der Suche nach Datteln für Erich. Hier finden wir aber keine, dafür hat uns die ganze Gemeinde jetzt auch gerade gesehen J
Dann weiter Richtung Salton Sea.
Über dem breiten Tal sieht man auf halber Höhe entlang der Hügelkette den ganz leicht grau-gelblichen Haze, der offenbar aus L.A. herüberzieht und ich frage mich, wie gesund die Luft hier noch sein mag im Vergleich zu offenbar vor Jahren.
„Irgendwo“ biegen wir von der Strasse ab, Erich will jetzt unbedingt Datteln haben:…und I will jetz Dattle – und i will jetz Dattle…und so fahren wir ein grosses Dreieck und grenzen die Dattelhaine immer mehr ein.
Abseits der Hauptstrasse sehen wir aber auch, wie der Boden total weiss ist von Salz. Wir wissen noch nicht (genau), woher die Salzausblühungen kommen, werden aber versuchen, das noch herauszufinden.
Und dann – Aha – links ein Schild „Brown Date Gardens“ – Dates by the owner – Zack nach links und durch die Tür in den Laden und Erich ist im Dattel-Himmel. Es gibt Sorten, die findet man eigentlich nirgends zu kaufen und wir dürfen sie probieren.
Erich schlägt zu und nun haben wir, mit denen, die er zuvor bei Safeway und Trader Joe’s etc. schon eingekauft hat, wieder einmal ca. 10 kg Datteln im Haus – nun gut – er muss schauen, wo er das Zeug verstauen kann – Ach ja klar ein Drittel vom TK-Volumen geht dafür drauf – grummel…. Allerdings – schon zuhause hat er sich zu Beginn der Dattelsaison im Herbst/Winter mit „Deglet Nour“ eingedeckt und mir damit den Tiefkühler gefüllt – und die mussten dann wieder eine Saison genügen. Für mich also eigentlich nichts Neues – aber trotzdem…langsam gibt mir mein Mann aber schon zu denken…;-)
Mit der Wüsten-Verpflegung für Kamele (nein – ICH bin kein grosser Dattelfan) und Reiter verlassen wir „Thermal“ und fahren dem westlichen Seeufer des Salton Sea entlang und bei Salton City in den „Anza Borrego Desert S.P.“
Nähe Salton Sea - nicht wirklich einladend...
Kurz hinter der Verzweigung geht’s in die Hügel und da gibt es wieder sehr viele „Boondockers“ mit ihren ATVs – hier darf man diese Vehikel fahren und schon die kleinsten „Binggis“ sitzen, noch bevor sie richtig laufen können, schon aufs so einem Ding. Ein spektakuläres Gewirr von grösseren und kleineren „Schluchten“ – Badlands genannt - ist sicher ein toller Spielplatz für Gross und Klein.
Wir fahren noch ein paar km weiter und gegen 16:00 sehen wir nochmals einen Platz mit vielen RV’s schön verteilt, dass man sich nicht auf die Zehen tritt und da stellen wir uns irgendwo dazwischen.
Stühle raus, Gläser und Apéro und wir geniessen den Sonnenuntergang.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
05.02.2011
Nachts 10°C / VM bewölkt / NM wieder sonniger und warm
Frühstück gibt’s in unserem Garten – wir haben ja fast jeden Tag einen anderen ;-)
Dann geht’s zum Visitor Center und daran kann ich mich noch schwach erinnern. Es ist unter einem Erdhügel, wie ein Erdhaus und darüber ist der Pflanzengarten angelegt, der die Verschiedenen Bäume, Sträucher und Cacti des Parks erklärt.
Wir entscheiden uns für die „S22“ um aus dem Park zu fahren und – hoppla – do goht’s Styge a – holiee-gugguu – steil und sehr kurvenreich führt die Strasse in die Hügel und Berge.
Es ist natürlich wieder einmal recht spät und wir versuchen, auf dem „Culp Valley Camp“ einen Nachplatz zu finden. Aber schon die Zufahrt ist eine Zumutung an uns und unser Fahrzeug aber da ich nun schon mal drin bin, muss ich ganz nach hinten, um wieder umdrehen zu können. Mit einem PW kein grösseres Problem, der kann den vielen ausgeschwemmten tiefen Rinnen ausweichen – ich muss durch jede hindurch und natürlich auch wieder zurück. Eine elende Schaukelei und Schieflage für alle 4 Räder und für Chassis inkl. Aufbau. – ich bin echt froh, dass ich wieder heil da raus gekommen bin.
Entlang der „S22“ und auch an der „S2 south“ auf die wir später einbiegen, gibt es keine Boodock-Möglichkeit mehr und auch keinen Camping.
Bei der Verzweigung „S2“ und „78“ – änä-dänä-disse – keine Ahnung in welcher Richtung wir einen Übernachtungsplatz finden werden. Mein Bauchgefühl sagt: weiter auf der „S2“, Erich’s ist natürlich wieder einmal gegenteiliger Meinung.
Also – dr Gschiider git nah – und auf die „78“ – Juhuii und wieder mitten in die Berge. Mit mehr Glück als Verstand sehen wir nach ca. 10 km einen „Boondocker“ und finden auch die Zufahrt zum „Grapevine Canyon“ und ein paar Hundert Meter weiter drinnen stellen wir uns hin.
Ich wundere mich, wieso im „Haus“ eine Schublade offen steht und sehe, dass sie sich nicht mehr richtig schliessen lässt. Vermutlich hat sie sich durch die heftige Rüttelei aufgeschüttelt.
Also alles ausräumen und Schublade aushängen. Die beiden Stifte an der Rückwand der Schublade sind heruntergebogen und haben die Schublade offenbar noch nie richtig festgekrallt. Durch die Schüttelei hat die Schublade somit anscheinend den Zuhaltemechanismus überwinden können. Durch die nun folgenden heftigen Auf- und Zu-Bewegungen haben sich bei der linken Teleskop-Schiene die Laufrollen zwischen erstem und zweitem Element total verkantet und einseitig herausgeschlagen – Guter Rat ist teuer – wir haben keine Ahnung, wie und ob sich die Elemente demontieren lassen. Den ganzen Mechanismus wollen wir nicht aus dem Möbel schrauben. Zuviel Aufwand und ob der nachher wieder richtig hält ist auch nicht sicher. Also liegt Erich am Boden und versucht mit der Spitzzange vorsichtig die Seiten aufzubördeln. Ich assistiere mit Taschenlampe und Spiegel. Nach etlichem Kopfkratzen und Handstand können wir den kleinen Nylon-Gleiter herauspfriemeln und wieder richtig setzen. Seiten wieder vorsichtig zusammendrücken, Probelauf, Nylonteil hält wieder in der Führung, Schublade wieder richtig setzen –die Haltedorne an der Rückwand haben wir aufgebogen – und wir hoffen, dass das Ding die nächsten 10 Jahre keinen Ärger mehr macht.
Das heutige Nachessen haben wir uns redlich verdient – und wieder lauschen wir dem klagenden Heulen der Coyoten.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
06.02.2011
Nachts 6C / ganzer Tag schön sonnig und warm
Ich bin grad mit Kaffeekochen fertig, da kommt eine Rangerin vorbei und fängt ein Pläuschchen mit uns an und da sich bei einem Kaffee bessern plaudern lässt, laden wir sie ein. Viel Überredungskunst braucht’s nicht und so sitzen wir etwa eine halbe Stunde beisammen.
Dann Geschirrspülen, zusammenpacken und wieder zurück auf die „78“. Beim Abzweiger, wo wir uns gestern entscheiden mussten, geht’s nun in die andere Richtung und nach ein paar km sehen wir Boondockplätze noch und noch und auch einen grossen RV-Park gibt’s in dem kleinen „namenlosen“ Ort ausserhalb des Parks. Die Strasse führt immer mal in und wieder aus dem Park. Ausserhalb des Parks hat es daher Häuser und ganz wenige Siedlungen – wieder im Park – nix.
Wir wollen nach „Agua Caliente Hot Springs“ und uns ein wenig verwöhnen. Die Anlage ist im 2000 saniert und von „Governor Schwarzenegger“ eingeweiht worden – oder so. Aussenpool: 90°F, Indoorpool 102°F und dann hat es noch ein paar Hot Tubs. Also nichts wie los in die Badehosen, rasch duschen – wie wir uns das selbstverständlich gewohnt sind.- und in den Aussenpool – und da reisse ich kurz einen Vollstop – das Wasser ist total kalt – brrrrrrr… also Innenpool und da lassen wir es uns wohl sein – eine halbe Stunde schön kuschelig warm.
Vor den Treppen ins Wasser steht zwar GROSS und in ROT geschrieben „SHOWER FIRST“ – Wir sehen aber keinen einzigen der anderen Gäste, der nach uns ins Wasser steigt, der zuvor geduscht hat, alle gehen sie trocken rein - strange und unhygienisch…irgendwie gruusig – kein Wunder, muss überall Chlor rein L
Danach gehen wir schön relaxed zum Auto zurück – Apéro und Nachtessen.
Heute Nacht werden wir von einem Froschkonzert in den Schlaf begleitet.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
07.02.2011
Nachts 10C / ganzer Tag schön sonnig und warm
Um den Mittag herum verlassen wir „Agua Caliente“ und fahren südwärts der „I-8“ entgegen. Langgezogen geht es bis auf ca. 1'300 m hoch in die Berge. Seitlich der Autobahn warnen Schilder, man soll die Klimaanlage ausschalten, um ein Überhitzen des Motors zu vermeiden und gleich daneben stehen Zisternen mit „Radiator Water“. Da wir keine A/C haben, ist das für uns auch kein Thema und auch von der Saison her gesehen, ist es auch noch nicht sehr aktuell.
Trotzdem sieht man immer wieder Trucks oder auch WoMo’s und Fifth Wheelers auf dem Pannenstreifen stehen und offenbar „verschnaufen“. Wir haben keine Probleme, obwohl auch bei uns, resp. bei unserem „Dieseli“ die Temperatur etwas erhöht ist aber es schnurrt gemütlich und ohne zu röcheln hoch.
Auf der Passhöhe gibt es eine Verengung: right lane closed – Border patrol/control – all vehicles must stop. Beim Zufahren wird jedes Fahrzeug auf illegale Einwanderer aus Mexico durchleuchtet. Am Strassenrand steht ein Tafel mit einer Statistik, was sie im vergangenen Jahr alles „gefangen“ haben – Immigrants, criminals and drugs etc.
Wir sehen offenbar vertrauenswürdig aus und haben auch keine Einwanderer im Tank und so werden wir durchgewunken.
Schliesslich hat uns die Zivilisation wieder und wir fahren ungebremst in die San Diego rush hour.
Bei einem Wal*Mart wird uns ein „negativ“ entgegengebellt, als wir freundlich fragen – would anybody minde, if…
Also fahren wir auf Empfehlung weiter westwärts auf der „I—8“ bis zur „I-5 north und dort auf „Fiesta Island“ – wir drehen eine kurze Runde, da man ab 10 p.m. aus dem Park raus sein muss. Übernachten auf dem Eiland im Fahrzeug kostet nach Aussage von Einheimischen 550 „bucks“ fine und das wollen wir nicht riskieren. Man beschreibt uns den Weg zum „Campland“ RV-Park aber vorher sehen wir einen Mobilhome Park + RV’s und versuchen’s dort – sorry guys, we can’t take you without a reservation. Also weiter und nach ein paar Minuten finden wir dann auch den Richtigen: Campland RV-Park und wie von den Leuten vorhin „versprochen“ werden wir um knapp $ 50.00/Nacht angegangen.
In dem Preis ist $1.00 für „Campland Cares“ inbegriffen und somit zahlen wir für eine gute Sache – ob wir nun wollen oder nicht ;-)
Dafür sind wir aber auf DEM Platz in San Diego – der hat im 2010 den Award für den besten RV-Park gewonnen und da dürfen wir uns selbstverständlich glücklich schätzen, aufgenommen worden zu sein ;-)
Da es schon dunkel ist, gehen wir rasch ins Beizli zum Nachtessen und werden von der „Wirtin“ mit Handschlag und zuckersüssen Worten begrüsst und überschwenglich willkommen geheissen. (Wir sind die einzigen Gäste, da um 8 p.m. geschlossen wird)
Unsere Essensauswahl ist „excellent“ und alles was wir aussuchen, ist genau auch ihre Lieblingsspeise. Und so süss wie die Chefin, so süss ist auch das Nachtessen – Als uns das Essen serviert wird, werden wir als „Sweeties“ bezeichnet und die Baked Beans sind in Zuckersirup gekocht, der sogen. Cole Slaw ist mit einer Zuckersirupsosse übergossen – die ist so süss, dass sie Fäden zieht...am Ende ist mir wieder einmal halbwegs schlecht – Gott sei Dank ist das Bier aus Mexico…
Und mit ebensoviel Zuckerguss werden wir auch verabschiedet – echt, kaum zum Aushalten ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
08.02.2011
Nachts 3°C / ganzer Tag bedeckt und recht kühl
Ja, ja wir sind am Pazifik, zumindest an einer Bucht und da kommt das Wetter her.
Heute machen wir nicht viel, spazieren um den RV-Park, um zu schauen, wo wir „gelandet“ sind und machen Hausaufgaben.
Wir müssen uns organisieren, für die Ausreise nach Mexico.
Nein – nichts Grosses, nur Kleinkram aber den wollen wir noch einkaufen.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
09.02.2011
Nachts 3°C / ganzer Tag schön sonnig und warm
Um 12:00 bekommen wir unser Mietauto – einen „Nissan Sentra“. Der Mustang oder gar die Corvette müssen noch warten, die kann man nicht zum Einkaufen brauchen, die muss man „geniessen“ – aber das kommt auch noch J
Unsere Haustiere Äntebrüschtli...;-)
IKEA ist angesagt – ich möchte 2 Vorhangschienen oder was immer man als solche hier bekommt und IKEA verspricht, etwas Entsprechendes zu führen – wenn auch nicht das bei uns Gewohnte – aber me kaas z’passe mache ;-)
Ich möchte am Schlafzimmer- und am Küchenfenster Vorhänge anbringen, denn, wenn wir blickdicht sein wollen, können wir derzeit nur die Rollos hochziehen und dann sind wir auch gleich dampfdicht. Die Vorhänge aber können wir zuziehen und das Fenster offen lassen, so dass wir immer noch Luftbewegung im Raum haben. Ausserdem habe ich dann in Baja etwas zu tun – es könnte mir ja langweilig werden ;-)
Bei IKEA gibt’s dann auch noch ein Crevetten-Brötli und wir fühlen uns recht heimisch. Geichzeitig fragen wir uns aber auch wieder, ob es überhaupt Kundschaft für IKEA-Produkte gibt, da wir noch nirgendwo auch nur annähernd diesen Stil gesehen haben. Gut - in Privathäusern waren wir eigentlich noch nie.
Gleich neben IKEA ist LOWE’s, ein grosser Baumarkt und da wird Erich glücklich. Anschliessend natürlich zu Fry’s, Erich sucht Sicherungen und Elektronik-Widerstände
Inzwischen ist es Nacht und gerade neben der Autobahnauffahrt sehen wir „Thai“ – aber auf den zweiten Blick: „coming soon“ – grosse Enttäuschung, die durch ein “Sushi Restaurant“, gleich daneben, etwas gedämpft wird.
Enttäuschung ist aber gleich wieder da – Sushi ist nicht wirklich Sushi, sondern eher eine Improvisation davon à la Chineese. Die Sushi sind innen warm (hab ich noch nie gegessen), es wird Tempura in die Rolls eingepackt –für mich ziemlich strange. Der Wasabi ist nicht Wasabi, den könnte man Löffelweise essen und er schmeckt irgendwie nach Erdnüssen – keine Ahnung woraus der gemacht ist – scharf ist er aber überhaupt gar nicht. Auch der Reis ist nicht für Sushi geeignet.
Alles in allem – kein gutes Sushi.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
10.02.2011
Nachts 2.5°C / ganzer Tag schön sonnig und warm
Ich bin kaum im Bett merke ich, dass mein Gallenbläschen sich wieder einmal bemerkbar macht. Und es wird zu einer schauderhaften Kolik, so schlimm war es noch nie. Gleichzeitig ist mir auch schlecht und ich wecke Erich. Buscopan und Motilium sollen es richten…
Wir ziehen uns an und gehen auf dem Platz an der frischen Luft „spazieren“. Es ist saukalt und ich friere so schon sehr. Dann kommt auch noch eine Magenkolik dazu und mir ist wirklich sterbenselend.
Erst so gegen den frühen Morgen kann ich ein wenig dösen, von richtig schlafen kann keine Rede sein.
Entsprechend bin ich dann den ganzen Tag über nicht sehr unternehmungslustig und hänge rum.
Ich organisiere uns gerade mal den Spanish Unterricht in La Paz – das war’s
Ein längeres Mittagsschläfchen bringt ein wenig Erholung..
Hab das nun nicht geschrieben, um meinen Lesern wieder einmal etwas Spannendes zu berichten sondern, weil das halt auch in mein Tagebuch gehört.
Und ja, ich weiss es immer noch - das Ding müsste raus – wenn nur die Narkose nicht wäre…L L L
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
11.02.2011
Nachts: han-i-vergässe z’luege °C / ganzer Tag schön sonnig und warm
Da es mir heute wieder etwas besser geht, wollen wir doch unseren Mietwagen noch ein wenig nutzen und gehen nochmals auf die Piste - einkaufen.
Zuerst beim Seagull Distribution Inc. für Ersatz-Kartuschen „Seagull“ Wasserfilter. Der Inhaber ist offenbar ein „Jack of all trades“, er vertritt auch noch Miele–Produkte: Waschmaschinen !!!!!!!!, Tumbler, Einbau-Espresso-Maschinen, Staubsauger und sonst noch Allerlei und – er hat PERSIL Megaperls – davon kaufe ich mir gerade einen Karton à gut 3 kg und zahle – ohne mit der Wimper zu zucken die US$ 45.00 !!!!! für das Pack. Man ist ja hart im Nehmen - Frau auch…
Ich habe immer noch Persil von zuhause und die Wäsche wird sauberer, als mit diesen Ami-Waschmitteln – meine ich zumindest. Das Pack ist gut für 45 Ladungen und wenn ich jeden Monat 3 Maschinen….dann reicht das Pack ein Jahr und kostet pro Load….man rechne bitte selber… J
Und – die Wasserfilter sind ein Mehrfaches – darum hab’ ich gaaar kein schlechtes Gewissen.
Ich erfahre auch gleich, dass man PERSIL bei den Miele-Dealern bekommen kann – all over USA und die werde ich mir bei Bedarf ergoogeln.
Dann Home-Depot- Plexi zuscheiden lassen. Ich möchte bei unserer Fliegengittertüre „mobile“ Plexi-Scheiben einsetzen, damit man bei schönem aber kühlem Wetter die „dicke“ Türe trotzdem offen lasen kann und Licht hat, man aber nicht die ganze Kälte ins Haus kriegt.
Mal sehen, ob meine Idee funktioniert.
Und damit wir von San Diego doch noch etwas gesehen haben, geht’s nachher nach „Old Town“, mexikanisches Ambiente, nett gemacht aber nicht „original“ Der mexikanische „Bazaar del Mundo“ ist nachgemacht und auf Touristen ausgerichtet aber ganz nett. Aber man kann sich hier auf das mexikanische Essen einstimmen und man spürt schon ein wenig das mexikanischen Flair. Es hat viele Marktbuden und Souvenirgeschäfte und Restaurants. Im Geviert von „Fiesta de Reyes“ lassen wir uns bei Mariachi Musik (allerdings „moderner“) das Nachtessen schmecken. http://fiestadereyes.com/
Und – e Chrüz an d’Biini – ich bekomme von Erich tatsächlich eine Roooose geschenkt – auch hier heisst es: ...wollen Rose kaufen ?…;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
12.02.2011
Nachts: han-i-au-hüt vergässe z’luege °C / ganzer Tag schön sonnig und warm
Da wir heute „High noon“ den Mietwagen wieder abgeben müssen, sind wir heute direkt früh auf und bereits um 09:00 unterwegs. Zu „Whole Foods“ für Verpflegung für die nächsten paar Tage, dann nochmals zu LOWE’s, Erich braucht noch eine zugeschnittene „Holzdiele“ und zu „Walgreens“ den noch ausstehenden Medi Refill besorgen – für alle Fälle.
Dann ist auch schon Mittag und wir sind genau zur Zeit wieder bei Hertz.
Wir brauchen einen Chauffeur für auf dem RV-Park zurück und bis der uns zur Verfügung steht, geht’s noch rasch nach gegenüber auf endlich einen Kaffee und etwas z’Morge.
Wieder zuhause ist Waschtag angesagt – mit PERSIL aber noch mit dem „alten“ J
Geschirrspülen, aufräumen, zusammenpacken, damit wir morgen losfahren können – ach ja, damit wir morgen erst mit Trudy „skypen“ können (nächster Versuch ist geplant) und damit wir einen guten Eindruck hinterlassen. Skypen wir doch mit Web Cam ;-)
Nach all der Hausfrauenarbeit bin ich dann fix und foxi und hab mir ein erholsames Bad im warmen Jacuzzi verdient. Neben uns sitzen Kanadier aus der Gegend um Regina (Saskatchewan) und wir erfahren, dass es dort oben gerade mal -30°C hat.
Wenig später kommt dann aber noch viel junges und lautes Gemüse hinzu und das wird mir dann zuviel…und – obwohl auch hier angeschrieben – keiner geht vorher duschen.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
13.02.2011
Nachts: 10 °C / ganzer Tag schön sonnig und warm
Nachdem wir nun fast 1 Woche auf dem „Campland RV Park“ waren, ungestört und unbehelligt, kommen ausgerechnet heute und kurz bevor wir vom Platz müssen noch diese und jene Leute auf einen Schwatz vorbei.
Ausserdem klappt es auch mit dem Skype-Schwatz mit Trudy – mein erster „Chat“. Ganz lustig und erst noch absolut gratis – Super – ist zu wiederholen J
Und so ist es halt wieder einmal eine halbe Stunde später als „Check out time“.
Um 12:30 fahren wir dann doch los, auf die I-5 zur Grenze nach Tijuana. Bei Exit 2 sehen wir noch einen Carl’s jr. Und wir gehen noch rasch auf einen „Low Carb Burger“ und einen Kaffe. So haben wir um 13:30 doch noch Frühstück und können den Grenzübertritt gemütlich angehen.
Beim Mexikanischen Zoll reihen wir uns bei den PKW’s ein (wir sind weder Bus noch Truck) und werden prompt nach ganz links raus gewunken. - You can not enter ! – Why ? – You can not enter with this truck – Aha, begriffen: It’s not a truck, it’s our RV – our home, we live in it…Motorhome - comprende ?
Grosse Diskussion – die Zöllner wollen rein schauen, sie glauben uns kaum, dass das unser Haus ist. Bevor wir die Leiter herausziehen können, steht schon einer drinnen und ich schicke Erich schleunigst hinterher und auch der zweite Zöllner steht Sekunden später drin. Derweilen warte ich geduldig draussen, bis die „Inspektion“ fertig ist. Erich wird nach Waffen gefragt, (ja klar, wir haben ein ganzes Arsenal mit uns), nein - selbstverständlich haben wir keine. Praktisch alle Schränke, Schränkchen, Schubladen, Klappen werden aufgemacht . Gut, das Ganze dauert vielleicht 10 Minuten – trotzdem irgendwie unangenehm, wenn von Fremden in privaten Sachen geschnüffelt wird. Ich nehme aber mal an, dass die Beamten eher g’wundrig waren.
Schliesslich dürfen wir unser Zuhause mitten auf dem Zollgelände auf einem abgesperrten Parkfeld abstellen. Da wir wieder zum US-Zoll zurück müssen, um unsere weisse „Immigration“ Karte offiziell aus dem Pass zu bekommen, erklären uns die mex. Zöllner, den Weg über die „Brücke“. Wie uns Marco und Nici beschrieben haben, „tanken“ wir uns also an einer ellenlangen Fussgänger-Schlange vorbei (es ist dazu noch Sonntag und es hat unglaublich viel Fussgänger- und PKW-Verkehr) und vor dem Eingang zum US Zoll steht ein Berg von einem Security-Man und versperrt uns den Weg – Was wir wollen ? Wir erklären ihm unser Anliegen, er zupft die Karten aus unseren Pässen, sagt, er kümmere sich darum und wir können wieder den gleichen Weg zurück.
Dort geht’s zum „Imigración“ Schalter, wo uns ein Fackel ausgehändigt wird. Name ausfüllen und damit zur Bank – bezahlen: US$ 42.00/Person, dann wieder zurück zum „Imigración“ Büro. Hier bekommen wir nun auch eine Karte, die wir gut aufheben müssen (wird nicht in den Pass geheftet), die benötigen wir auch bei der Ausreise wieder. Und jetzt haben wir 180 Tage Mexico „zugut“. Am Cambio, gleich neben der Bank, wechseln wir noch ein paar Dollars in Pesos. Es ist inzwischen 15:00 und wir machen uns auf, immer rechts haltend und entlang eines hohen „Maschendraht-Zauns“ (hier Mexico – dort USA), an die Küste zum Pacifico – Richtung Ensenade.
Die „1D“ führt ca. 150 km entlang der Küste und ist in einem - na ja - sagen wir mal, befahrbaren Zustand ;-)
Es gefällt uns (noch) nicht sehr. Offenbar hat die Banken-Krise auch Baja kalt erwischt. Eigentlich nicht verwunderlich, da viele Amis hier in Baja ihren Zweitwohnsitz (Ferienhaus/-Wohnung) haben. Entlang der Küste gibt es viele fertige aber noch nicht voll bewohnte Condos, viele unfertige Bauruinen oder auch nur erst Stahlskelette, die vor sich hin rosten. Eher trostlos. Und ich frage mich, ob die derzeitigen Besitzer solcher Wohnungen, jemals eine für’s Auge schöne Umgebung bekommen werden.
Es ist gerade 18:00 und schon dunkel, als wir bei AUNATUICA’s ankommen. Die reisefreudige Familie aus Frankreich (schon 8 Jahre unterwegs) hat hoch oben auf einem Hügel, in der Nähe von Bufadora, für einen Monat ein Haus gemietet, damit sich Audrey (die Tochter), in Ruhe auf ihr Examen im Juli, vorbereiten kann. Nächste Woche fahren sie langsam wieder Richtung USA/Kanada, wo sie dann in Halifax ihren „Tembo“ verschiffen und selber zurück nach Frankreich fliegen.
Sie schicken uns auf einen kleinen einfachen Campingplatz zum Übernachten. „Campo 5“ ist gerade einmal ca. 1.5 km von ihnen entfernt“. Es ist stockdunkel, man sieht nur die vielen Lichter der Küste entlang, bis Ensenada.
El Jefe des Platzes hört uns anfahren, kommt rasch raus – I am the owner - just pick up a place - see you tomorrow.
Wir ahnen, dass wir an einer schönen Ecke stehen – sehen aber absolut nada.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
14.02.2011
Nachts: 8 °C / ganzer Tag schön sonnig und warm
Es ist strahlender Sonnenschein aber etwas windig, dafür ist die Aussicht grossartig.
El Jefe ist am Jäten und wir bezahlen unseren Platz – 70 Pesos oder 6 US$ – und plaudern ein wenig mit Händen und Füssen in Englisch und Spanish J
Selbstverständlich gibt es keinen Komfort hier. Ein äusserst simples WC und eine defekte Dusche. Von sauber reden wir nicht, dafür aber alles in rosa angepinselt: Türrahmen, WC-Papier-Kübel, WC-Brille etc…– offenbar die Lieblingsfarbe von wem auch immer.
Für uns aber kein Problem – was wir brauchen haben wir ja alles zuhause.
Wie wir eben losfahren wollen, um André abzuholen für nach Ensenada – haben wir gestern abgemacht – kommt er mit einem Kollegen angerauscht.
André hat ein Problem, resp. „Tembo“ hat. Ein Verbindungsstück Luft/Bremse ist defekt, der Truck verliert Luft und das ist bekanntlich ungesund. Eigentlich wollten wir mit ihm nach Ensenada, ein Ersatzteil suchen oder das defekte Stück reparieren lassen. Aber er fährt nun mit seinem Bekannten im PW – ist schneller und ausserdem spricht dieser spanisch.
Also bleiben wir noch ein wenig auf unserem Auskuck-Campingplatz, hoch über dem Pacifico, bevor wir dann gegen den Nachmittag wieder zu ihnen auf das Plateau fahren.
Auch dort oben gibt es noch sehr viele Häuser zu verkaufen. Gemäss André ist die Qualität wirklich nicht das Gelbe vom Ei (und das sagt ein Franzose !) aber dafür sind sie für mein Verständnis sehr teuer: ab US$ 375'000.00.
Die Häuser stehen aber nun schon seit bald 13 Jahren leer – sind offenbar nicht an den Mann zu bringen. Verwundert mich eigentlich nicht, bei der Bausubstanz und den Preisen. Wenn man genauer hinsieht, sind die Mauern vielerorts gerissen und haben sich teilweise sogar verschoben, so dass sie auseinander klaffen. Auch die ca. 2.5 km dirt road von der Strasse bis auf den „Berg“ ist ziemlich Riffelpiste, grossenteils ausgewaschen – somit ein Abenteuer und im Verkaufpreis inbegriffen.
Bevor wir aber zu ANAUTICA hochfahren, machen wir so gegen 12:00 noch einen kurzen Abstecher zum „Bufadora“ – ein weltbekanntes Blow hole. Wir sind gespannt, was uns da erwartet.
Wir fahren ganz runter – links und rechts werden wir gestikulierend auf die Parklätze gewunken – Kosten US$ 2.00. Aber nein, ich will noch weiter fahren, da kann man sicher noch weiter in den „Ort“ hinein. Ich werde zwar komisch grinsend angekuckt aber was soll’s…
Links und rechts der Strasse reihen sich bunte Verkaufsläden und –Stände aneinander, viele geschlossen, da (noch) nicht Saison.
Es gibt keinen Ort, nur diese „Ladenstrasse“ und ganz am Ende einen letzten Parkplatz – steil nach links runter und dafür für US 2.50 zu haben.
Nun – es führt kein andrer Weg nach Küssnacht – durch diese Hohle Gasse muss ich nun wohl, wenn ich wieder umdrehen will. Also beschliessen wir auch gleich, ein wenig entlang dieser Tiendas zu bummeln und werden gleich von allen Seiten angebaggert – Ja klar, ich konnte uns ja nicht besser als „reiche“ Ausländer outen – man hat uns nun wirklich überall gesehen.
Wir spazieren zum „Bufadora“ aber dem ist es derzeit nicht so recht drum und so keucht und faucht es nur ein wenig und mit einem kurzen Röcheln bläst es so etwa 2 – 3 m hoch Spray in die Höhe. Ein „bufa“- Wasserstäubchen – das war’s…Eigentlich sollten es bis 30 m hoch sein, wenn es genügend Seegang draussen im Meer hat.
Nach ein paar Minuten sind wir wieder zurück und ich würde gern eine dieser grossen Clams vom Holzkohlegrill probieren, vielleicht auch ein paar mehr. Also bitte eine für mich und eine für Erich und wir lassen uns doch wirklich und wahrhaftig über alle 4 Ohren hauen und bezahlen 120 Pesos oder US$ 12.00 für diese 2 Dinger – Irgendwie sind wir gar nicht auf die Idee gekommen zu „märten“ oder einfach “nein“ zu sagen – doof wie wir sind…- Und ja, sie wären eigentlich sehr gut – aaaber…
Nun denn, so bekommt auch kein anderer mehr auch nur einen Peso von uns und wir ziehen es vor zu gehen. Es wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein, dass wir uns übertölpeln liessen aber wir sind hoffentlich lernfähig…
Habe der Typ nun sein Business des Tages gemacht – Amen.
Um ca. 2:30 p.m. sind wir wieder bei unseren Freunden oben und ca. eine halbe Stunde kommt André zurück und ist happy. Er hat nach etlichem Suchen einen Taller mecánico gefunden, der ihm das Teil bis heute Abend dreht. Er will noch mal mit dem Nachbarn runter fahren, da dieser sowieso in die USA zurück muss. Aber bis der sich wieder meldet vergehen eineinhalb weitere Stunden und somit beschliesst André, morgen mit uns zu fahren – jetzt wird es schon dunkel und ausserdem müsste er aus Ensenada dann mit dem Bus zurück kommen.
Zwischendurch habe ich mit Catherine geplaudert und herausgefunden, dass sie Vegetarier sind aber Käse lieben…bla…bla…- wie wär’s dann mit einem Fondue zum z’Nacht ?
Ich brauche kein zweites Mal zu fragen. Also suche ich meine sieben FIGUGEGL-Sachen zusammen: 2 Emmi-Fertigmischungen plus zusätzlich je ein Stück Appenzeller, Kaltbach Gruyère und echten Schweizer Emmentaler, Weisswein, Muskat, Pfeffer, Tabasco etc….etc…
Ich habe noch Brot im TK, das dran glauben muss und Cathrine stiftet 4 grosse Patate. Und so gibt es in der von Franzosen gemieteten mexikanischen Dependance ein Schweizer Fondue.
Da sie alle auch in ihrem Fahrzeug schlafen, macht es nichts, wenn’s die Nacht über im Hause nach Käse stinkt und so verschieben wir den Abwasch auf morgen und wir begeben uns zu Luis auf den „Campo 5“.
und danach noch eine unglaublich kitschiger Sonnenuntegang...
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
15.02.2011
Nachts: 9.5 °C / ganzer Tag etwas bewölkt aber schön sonnig und warm
Um 10:30 holen wir André ab und fahren nach Ensenada. Das kleine Teil ist fertig und es geht wieder zurück. Für uns noch rasch bei einem „Kenworth“ vorbei – Erich sucht immer noch grosse starke Schäkel und Abschleppseile, falls wir mal geborgen werden müssten – aber auch hier finden wir das Gesuchte nicht und man schickt uns zu Pontius und dieser wiederum schickt uns zu Pilatus.
Aufgeben – rasch zur Bank Pesos holen (sehr schlechter Wechselkurs), und dann tanken. André erklärt uns, dass wir beim Tanken, die Tanksäule auf gar keinen Fall aus den Augen lassen oder uns sonstwie ablenken lassen sollen – man würde top professionell besch…und zwar würde das an allen Tanksstellen versucht, obwohl es nur staatliche PEMEX gibt. Sogar am Radio werden die Leute darauf hingewiesen. Nach Bufadora sollte uns das eine Lehre sein.
Das Geld solle man am besten zweimal vorzählen, z.B. Erich zählt es mir in die Hand und ich dem Tankwart - Also diesmal klappt’s.
Dann wieder zurück – Cathrine hat inzwischen eine Quiche gebacken und es gibt einen kleinen späten Lunch für uns Heimkehrer.
Dann macht sich André dran, das Teil einzubauen. Er ist sehr zuversichtlich, dass es funktioniert – Morgen werden sie losfahren und dann wird es sich zeigen.
Wir packen noch alle unsere „Überbleibsel“ von gestern Abend zusammen und werden dann noch zu Kuchen und Tee eingeladen.
Dann verabschieden wir uns und fahren nochmals zu Luis – „Campo 5“ ;-)
Morgen werden wir uns noch bei ANAUTICA’s verabschieden, bevor sich unsere Wege wieder trennen – Sie fahren nord- und wir südwärts, unserem Spanischkurs entgegen.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
16.02.2011
Nachts: 8.5 °C / ganzer Tag Reeeeeeeeeeegen
Nachts fängt es an zu regnen und es regnet mehr oder weniger den ganzen Tag. Ziemlich durchdringend, da es nieselt und es hat Nebel bis tief herunter – vom Meer ist nichts zu sehen – Einheitsbrei–Nebelsuppe. Der Stellplatz ist bodenlos und wir entscheiden uns, hier auf ANAUTICAs zu warten, anstatt zu ihnen hoch und wieder runter zu fahren, da wir nicht wissen, wie „schlieferig“ die dirt road nach dem Regen ist. Sie haben es einfacher, sie müssen bloss den „Berg“ runter. Schlimmstenfalls haben sie auch Ketten dabei – wir nicht..
Und tatsächlich – so um den Mittag herum kommen sie angebrummt und richten erstmals einen kleineren Flurschaden auf dem Campingplatz an ;-)
Wir bekommen unser Gästebuch zurück, plaudern noch ein wenig und dann verabschieden wir uns.
Wir haben beschlossen, den Schlechtwettertag hier auszusitzen, da man überhaupt nichts sehen würde und es daher keinen Spass macht zu reisen.
Während des NM macht es 2 – 3 Mal ein bisschen auf, so dass man das Meer ein wenig sehen kann aber nach en paar Minuten ist das auch gleich wieder vorbei.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
17.02.2011
Nachts: 8.5 °C / ganzer Tag bedeckt, kaum Sonne
Wir wollen weiter und packen zusammen. In Ensenada machen wir noch ein paar Einläufe, damit wir die nächsten Tag nicht verhungern müssen ;-)
Wir „stürmen“ den ersten mexikanischen Wal*Mart Supermercado. Es gibt eigentlich auch alles wie in den USA nur eben ein wenig mexikanisch: Mexikanischere Früchte, mexikanischere Gemüse, mexikanischer Fisch und alles zu mexikanischen Preisen – also doch etliches günstiger als in USA.
Wir decken uns ein und begeben uns zum „Estero Beach Resort (RV und Hotel)“. Wir müssen noch dumpen, frisches Wasser bunkern und duschen. Ausserdem wollen wir wieder einmal WiFi. In den kommenden Tagen wird es von all dem nicht allzuviel geben.
Auch ein Jacuzzi gibt’s auf dem Platz.
Treppe noch nicht ausgefahren, werden wir von Nachbars Frau überschwenglich begrüsst. Sie seien Belgier und hätten nun einen neuen Fifth Wheeler, mit dem sie nicht mehr überall hin können, dafür sei er bequem. Wie ich sehe, haben sie eine Zulassung von Washington State.
Wir wollen uns installieren und sehen sie danach nicht wieder
Die Luft ist ca. 15 °C, das Wasser im Jacuzzi ist kalt und die schöne warme Dusche entpuppt sich auch als grosse Enttäuschung. Kein wirklich warmes Wasser. Am Duschenkopf vielleicht 30° und wenn’s auf die Haut trifft, ist es angenehm kühl. Ich schlottere und bibbere mir einen ab und mache, dass ich rasch wieder ins Trockenen und ins Warme komme.
Internet bekommen wir auch nur an der Reception und daher können wir nur gerade mal die Mails runter laden. Im Auto beantworten wir dann das Notwendigste und morgen werden wir alles los schicken.
Dafür kostet das ganze Service-Paket „nur“ US$ 35.00
Die ganze Anlage selbst macht auch einen etwas vernachlässigten Eindruck.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
18.02.2011
Nachts: 8.5 °C / weiterhin bedeckt, keine Sonne
Gegen den Mittag verabschieden wir uns noch mit ein paar Worten bei der Frau des Nachbarn und an der Reception erledigen wir noch rasch unsere Mail.
Dann geht es los und wir verlassen Ensenada südwärts. Die Landschaft ist nicht eben spektakulär, ev. auch wegen des schlechten Wetters. Alles ist aber frühlingshaft grün. Es scheint, dass Landwirtschaft betrieben wir. Man sieht Kühe, Pferde und Schafe und viele Kaktus-Plantagen, wo Nopales angepflanzt werden, vermutlich für Gemüse – solchiges gibt es heute Abend bei uns zum z Nacht.
Und es gibt ein paar Wineries und recht grosse Rebflächen.
Die kleine Ortschaften machen einen ärmlichen Eindruck und ich habe irgendwie fast ein wenig ein schlechtes Gewissen, dass es uns so gut geht.
Es hat recht viel LKW Verkehr und ich werde auf der bloss 2spurigen Hauptstrasse „Mex 1“ oft überholt. Nach 5 p.m. mag ich nicht mehr fahren, es wird langsam dunkel. Und in Camalú sehe ich an einer Hauswand hingepinselt Hotel und anderes mehr und – RV. Also rechts rein, über die Sandstrasse – alle Nebenstrassen der „1“ sind dirt roads – und ca. 2 mls, wie es heisst, weiter sehen wir ein paar WoMos stehen. Wir fahren noch ein paar Meter weiter, haben aber den Eindruck, dass nichts mehr kommt und drehen um.
Wir fahren zu dem WoMos, die sind aber alle alt und ausrangierte und weiter unten sehen wir einen Mann um ein Haus streichen.
Wir fragen ihn, ob das der RV-Platz sei und er öffnet uns das Tor und meint – nein, aber wir können hier bei ihm stehen.
Wir fragen nach dem Preis und er sagt: Whatever you want…
Also bezahlen wir ihm auch die 70 Pesos, die wir beim „Campo 5“ bezahlt haben.
Und er sagt, dass es morgen nochmals regnen werde…
Es gibt Nopales-Gemüse – etwas strange, es schmeckt säuerlich und ich weiss nicht so recht, ob ich es mag oder nicht.
Ich muss es wahrscheinlich nochmals probieren, wenn ich es mexikanisch und somit fachmännisch zubereitet bekomme ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
19.02.2011
Nachts: 7.4°C / weiterhin bedeckt, REGEN – und wie, kaum Sonne
In der Nacht fängt es an zu regnen und es kübelt, was runter mag und es chuttet vom Meer her.
Wir machen alle Luken dicht und schlafen weiter.
Als wir erwachen bietet sich uns ein trostloses Bild – grau in grau und der ganze schöne Platz steht unter Wasser. Wir müssen warten, bis der Platz einigermassen abgetrocknet ist und mit den Geländegängen rutschen wir wieder auf festen Grund und hinterlassen dem armen Gastgeber einen kleineren Flurschaden, der ihn etwa eine halbe Stunde Zeit kosten wird, diesen wieder zu beseitigen – Lo siento mucho…
Der Fahrweg bis zum Dorf geht einigermassen aber die letzten ca. 400 m durchs Dorf hindurch bis auf die „Mex 1“ sind ein einziger tiefer mud. Ich bemühe mich, mit den Sperren „vernünftig“ zu fahren, werde aber von den Einheimischen links und rechts überholt. Man bekommt fast den Eindruck, die hätten noch Spass daran.
In den „vados“, quer über die Strasse, steht das Wasser bis kniehoch und fliesst nur langsam ab – das gibt für uns gleich mal eine Reifen- und Unterbodenreinigung.
Kurz hinter San Quintin treffen wir auf einen Velofahrer – das kann nur ein Europäer sein oder noch verrückter – ein Chinese. Wir sehen das an der Flagge, die er am Velo festgemacht hat. Vorsichtig überholen und dran vorbei.
Ein paar km weiter machen wir Halt und wollen zum Frühstück. Vis-à-vis der Strasse gibt es ein Beizli mit Fish Taccos. Kaum ausgestiegen, hat uns der Velofahrer auch schon eingeholt und begrüsst uns mit Hallo und bedankt sich, dass wir so rücksichtsvoll überholt haben. Die Mexicaner hupen und dann musst Du von der Piste…
Ich erkläre ihm, daß die Europäer mit Radlern „pfleglich“ umgehen ;-)
Er heisst Chi und ist seit 7 Monaten unterwegs - von N.Y. bis hierher und alles mit dem Velo.
Ich frage ihn, ob er mit uns zum Frühstück kommen wollen und er erklärt uns, dass er lediglich 1 (einen !) Dollar pro Tag zur Verfügung hätte. Ich wiederum erkläre ihm, dass wir ihn einladen wollen und das lässt er sich nicht zweimal sagen.
Der Beizer hat uns zugekuckt und begrüsst uns nun seinerseits mit grossem Hallo und stellt uns gleich das Menu zusammen: 3 Fisch-Tacos, 3 Fleisch-Tacos und Chi möchte Shrimp.
Seine Frau macht sich auch sogleich daran, uns zu bekochen.
Das Lokal ist simpel, einfach aber sauber und adrett. Und am Ende bezahlen wir 165 Pesos inkl Getränke. (Das sind ca. CHF 15.00 für 3 Personen)
Chi sucht eine Mitfahrgelegenheit bis nach „Guerrero Negro“, denn ungefähr ab jetzt geht die Strasse landeinwärts und durch die Wüste – also zu gefährlich für einen einzelnen Radfahrer. Es gibt über die nächsten ca. 150 km keinen grösseren Ort mehr und die Strasse ist teilweise sehr schmal und es hat viel LKW Verkehr – also wirklich nix für einen Radler.
Wir können ihn leider nicht mitnehmen, da wir sein Radl nicht unterbringen können.
So geht er nach der Verpflegung zur nächsten PEMEX Tankstelle und versucht einen „Lift“ zu bekommen.
Wir fahren durch arides Wüstengebiet und Kakteenwälder auf einem einmal sehr gut ausgebauten neuen Strassenabschnitt und dann wieder auf einer sehr schmalen Strecke ohne Seitenstreifen und man muss aufpassen, dass man sich beim Gegenverkehr, v.a. mit den Trucks, nicht abdrängen lässt sonst kann man schnell in einem bis zu einem Meter tiefen Graben landen.
Die Fahrerei ist recht bedrückend, denn Kreuze säumen die Strasse zu Hauf – alle paar hundert Meter stehen immer wieder ein oder mehrere Mahnmale.
Eigentlich wollten wir bis „Cataviña“ kommen, da gibt’s einen Campingplatz aber in „San Agustin“ sehen wir viele Trucks stehen und auch „RV-Park“ und somit bleiben wir hier – es wird ja auch bald dunkel.
Im Café sind die Chauffeure beim Nachtessen und so machen wir das auch. Wir sagen uns, das ist den Bewohnern hier ihr Business und wir wollen das unterstützen.
Kaum sitzen wir am Tisch geht die Türe erneut auf und – unser „Chinesli“ kommt rein. Er hat jemanden gefunden der ihn bis hierher mitgenommen hat und vielleicht nimmt er ihn auch noch mit bis „Guerrero Negro“ und wie wir sehen, wird er offenbar auch hier zum z’Nacht eingeladen.
Für mich gibt es Bistek Asado (selber geschnipselte Pommes und in paar hauchdünne Rindfleisch-Stückchen vom Grill) und für Erich Bistek Ranchero – eine Art Fleischsuppe. Dazu ein paar Tortillas und die obligaten Frijoles y Salsa. Für mich Café und für Erich ein Bier und wiederum alles für 115 Pesos, ca. CHF 10.00. Dafür kostet eben der Camping 60 anstatt der ursprünglichen zugesagten 50 Pesos.
Aber was soll’s - Ich mag deswegen nicht stürmen. (Vielleicht muss ich das noch lernen ;-) )
Ich erzähle hier eigentlich nicht unsere Menues, weil alle wissen sollen, was wir gerade verdrückt haben, sondern um einen Eindruck zu vermitteln, was das „auswärts“ Essen hier so kostet.
Es sieht fast so aus, dass man für ca. CHF 5.00 überall ein Essen und ein Getränk bekommt.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
20.02.2011
Nachts: 6.9°C / nachts sehr windig, tagsüber sonnig
Der kräftige Nachwind vertreibt den Regen und am Morgen scheint die Sonne.
Im Beizli gibt es „Huevos Rancheros“ – meine ersten und wenn sie immer „so“ sind, werden sie nicht unbedingt zu meiner Leibspeise – nein, nicht schlecht, es haut mich aber auch nicht vom Sockel: 2 Spiegeleier „over easy“ auf je einer Tortilla mit etwas gedünsteten Zwiebeln, Tomatenwürfeln und Jalapeños und umgeben von Bouillon, deshalb auch der Suppenlöffel, bei dem wir uns fragten wozu der gut sein soll.
Dann fahren wir los und durch eine wilde Gegend – mal aride Wüste, dann durch das riesige „Boulder Field“, wo ich mich wieder einmal frage, wer hier wohl diese vielen übergrossen Murmeln hingekugelt hat, dann wieder durch „dichten“ Kakteenwald – das „Valle de los Cirios“ mit seinen skurillen Gewächsen, die zur gleichen Familie gehören, wie der Ocotillo.
Aber etwas muss ich ziemlich frustriert los werden: Bisher ist Baja eine einzige grosse Müllhalde – oder zumindest nicht weit davon entfernt. Wo man hinschaut Müll bis weit ins Hinterland. Es gibt kaum einmal ein paar hundert Meter entlang der Strasse, wo kein Müll liegt: Pet- und Plastik-Flaschen, ganz oder zusammengedrückt, Glasflaschen ganz oder in Scherben. Zerfetzte als auch ganze Plastiksäcke jeglicher Couleur und WC-Papier, welche durch die Pampa geblasen werden und an irgendwelchen Zäunen hängen bleiben, einmal eine riesige Menge CD’s. Zerfetzte Radkarkassen und geplatzte Reifen säumen die Strasse. Ein Jammer, all den Dreck ansehen zu müssen. Wir fragen uns, wieso hier kein Mensch Sorge zur Umwelt trägt und offenbar auch kein Interesse daran hat. Entlang der Strasse sieht man immer wieder Tafeln: „Respecte la Naturaleza“ - oder so…– Ein Hohn und wie zum Beweis liegt bei eben diesen Signs auch noch extra viel Müll herum. Ja klar, die „Wüste“ nutzt niemandem und sie bringt auch kein Geld – also was soll’s – allemal rein mit dem Müll…Aus meiner Sicht eine sehr, sehr traurige Tatsache und für mich unverständlich…
Und auch immer wieder alte und viele neue Kreuze, einzelne oder auch gleich ein paar zusammen, jenachdem, wie viele Opfer es gegeben hat. – Bedrückend.
Die Strasse ist nur auf ein relativ kurzes Stück sehr gut ausgebaut und ordentlich breit aber meistenteils eben recht schmal und auch mal wieder sehr schlecht und man muss beim Kreuzen höllisch aufpassen. Für mich heisst das, ein, zwei Gänge zurückschalten bei Bedarf sogar anhalten. Die Trucks kommen mit Tempo entgegen und überholen mich auch entsprechend.
Und bei eben solch einer schmalen Stelle sehen wir sie. Sie fahren wild gestikulierend und winkend auf uns zu – John und Linda, die Leutchen aus Alaska – die mit dem Châlet-Huckepack.
Leider können weder sie noch wir gleich halten, geschweige gar umdrehen und wie wir dann einen Kehrplatz gefunden und umgedreht haben, können wir sie nicht mehr einholen – Vielleicht haben sie es auch versucht und nach ein paar Minuten gedacht, wir kämen nicht und sind weiter gefahren – jedenfalls erwischen wir uns gegenseitig nicht mehr - Schade, wir hätten gerne ein wenig mit ihnen geplaudert.
Gut, dass heute Sonntag ist und wir beschliessen, auch wieder an einem Sonntag zurück zu fahren, da hat es am wenigsten LKW-Verkehr.
Nun, wir fahren weiter, heute „nur“ durch 3 Militärkontrollen, gestern waren es 2. Das Militär wurde eingesetzt, um nach Waffen und Drogen zu suchen und so gibt es eben alle paar zig km diese Kontrollen.
Alle müssen halten, Fenster runter kurbeln, rauskucken: Buenos Dias (oder so) und von den Jungs heisst es: „Inspectión“ und dann wollen sie rasch ins Fahrzeug schauen. Wir stellen uns jedesmal ganz dämlich/dümmlich und verstehen gar nix – aber in unser Haus reinschauen lassen müssen wir sie.
Dann dürfen wir jeweils wieder weiter fahren.
Den Burschen muss es aber unsäglich langweilig sein, denn bei jeder Station sind fein säuberlich und ordentlich Rabatten und Kaktus-Gärtchen angelegt und es sieht so gar nicht militärisch „zack-zack“ aus, eher kindlich verspielt – aber auch irgendwie nett-adrett ;-).
Bei „Paralelo 28“, dem Übergang von „Baja norte“ zu „Baja sur“, kurz vor „Guerrero Negro“, gibt’s dann auch noch eine sogen. „Agriculture Control“, weil sie keine „bugs“ in „Baja Sur“ haben wollen und wir werden nach Frutas gefragt. Nachdem wir aufgezählt haben, was sich so etwa in unserer Küche befindet, dürfen WIR 20 Pesos bezahlen für die „Desinfektion“ des Unterbodens unseres Vehikels. Wir müssen über einen von unten kommenden Sprühnebel fahren und sind dann „sauber“…
In Guerrero Negro fahren wir noch kurz Richtung Salz Werk (von hier aus werden jährlich 7 – 7.5 Mio. Tonnen Salz in alle Welt exportiert.) Da es aber bald eindunkelt, drehen wir wieder um und stellen uns auf den RV-Park des „Malarrimo Motels“, wo wir denn auch wieder einmal “chic“ essen gehen ;-)
Wir sind gespannt auf die Grauwale, morgen – es soll sehr viele haben und wir hätten es offenbar vom Timing her getroffen, wie uns unsere Platznachbarin sagt – sie leben in San Diego und kommen schon seit langem 2 – 3 Mal jährlich hierher nach Baja.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
21.02.2011
Nachts: ca. 7°C / gegen morgen schläft der Wind ein, tagsüber sonnig
Nach dem Duschen fahren wir zur „Laguna Ojo de Liebre“, ca. 30 km ausserhalb Guerrero Negro.
Es ist eine Sand-Waschbrett-Piste und wir müssen wieder einmal den Reifendruck absenken.
Hier sollen sich um die1’400 Grauwale, Weibchen mit ihren Jungen, tummeln. Es ist die Kinderstube der Wale. Hier werden im Nov./Dez. die Jungen geboren und hier lernen sie auch von den Müttern das Leben. Ein Grauwal kann bis 70 Jahre alt und 30 – 37 t schwer werden. Mit ca. 7 – 8 Jahren sind sie geschlechtsreif aber erst mit ca. 20 Jahren ausgewachsen. Ein Weibchen bekommt nur alle 2 Jahre ein Junges.
Gegen Ende März ziehen sie wieder die ca. 12'000 km nordwärts und werden im eisigen Norden Alaskas/Kanadas, in der Bering Street, zufuttern für den nächsten Winter.
Hier, in der Laguna wollen wir morgen mit einem Boot raus fahren und die grossen Tiere besuchen. Ich habe Grüsse auszurichten und werde versuchen, einem ein Kreuzchen aufzumalen, damit ich ihn ev. in Alaska wieder finden kann ;-)
Hier gibt es auch ein paar Stellplätze zum Übernachten und für 5 Dollares Eintritt und 5 Dollares für den Camping dürfen wir hier stehen. Und wer weiss, vielleicht hören wir ja nachts die Wale singen…
Die Bootstour ab hier kostet US$ 40.00/Pers. und ab der Stadt US$ 65.00/Pers. + 14.00 für eine weitere Nacht auf dem RV Park.
Wir erfahren auch, dass morgen eine Gruppe von 90 Touris von Mexico City eingeflogen wird, für eine Whale Watching Tour und wir sollen möglichst früh sein und mit dem ersten Boot raus fahren, um dieser Crowd zu entkommen.
Ausserdem sei so früh das Licht für Fotos gut und das Wasser und auch die Wale seien ruhig von der Nacht. Also heisst das für uns: 08:00 „aasuuge“ – wie grausam – Mitten in der Nacht…;-)
Grundsätzlich sind Wale und Delphine Menschen gegenüber sehr freundlich – wer weiss, womit wir das verdient haben…
Wir legen das Notwendige für morgen bereit und gehen also rechtzeitig in die Heja,
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
22.02.2011
Nachts: 6.6. 7°C / sternenklare Nacht, tagsüber sonnig und warm
Um 07:15 weckt uns „grausam“ der Telephon-Wecker, zumindest Erich findet um diese Zeit Aufstehen ist hundsgemein und Tierquälerei – trotzdem - raus aus den Federn, Katzenwäsche, Auto abfahrbereit machen und um 08:00 sind wir am Visitor Center und kaufen die Tickets. Um 08:30 geht’s los. Wir sind 7 Personen – wir beide und eine Familie aus Ensenade und wir haben Glück unser Guide heisst Gil und der soll der Beste sein ;-)
Da Ebbe ist, müssen wir die Schuhe ausziehen und die Hosen hochkrempeln und zu „unserem“ Boot waten – somit haben wir das Kneipp-Programm auch gleich mit absolviert.
Wir fahren ca. 10 – 15 Minuten in die Bucht hinaus und schon von weitem sehen wir sie – Wale soweit das Auge reicht. Immer wieder tauchen graue „Inseln“ aus dem Wasser um sogleich wieder zu verschwinden. Man sieht Wasserfontänen oder auch einmal einen Kopf – die Tiere wollen schauen, was über der Wasseroberfläche ist. Bald schon hat Gil eine Mutter mit einem Kalb ausgemacht und dümpelt langsam auf die beiden zu. Sie kommen auf unser Boot zugeschwommen, umkreisen uns ein paar Mal, tauchen unter uns hinweg, um auf der andere Seite wieder hochzukommen. Die beiden verlieren aber schon nach ein paar Minuten die Lust am spielen und verziehen sich wieder.
Gil macht ein anderes Mutter/Kind Paar aus und diesmal haben wir unverschämtes Glück. Die beiden haben offenbar wirklich Spass an uns. Sie rollen sich unter unserem Boot durch, kommen ganz nah wieder hoch, so dass wir sie immer wieder berühren können – ein unbeschreibliches Erlebnis. Das Kalb soll ca.1 -2 Wochen alt sein schätzt Gil. Bei der Geburt ist das Baby ca. 5 m lang und ca. 700 kg schwer , von der Mutter bekommt es täglich ca. 200 ltr Milch.
Die Mutter kommt derart nah beim Boot hoch, dass alle eine Wasserfontänen-Dusche abbekommen.
Immer wieder umkreisen sie uns und schliesslich ist unsere Zeit rum und wir müssen wieder zurück, dafür „übernimmt“ ein anderes Boot „Margarita“ und ihr Junges J
Gil meint, von 10 Touren käme nur eine zu einer solch intensiven Begegnung – Wir freuen uns sehr, dass wir das Glück hatten
Wieder zurück, gibt’s’ im Beizli erstmals einen Kaffee und Frühstück und dann geht es über die Rüttel-Schüttel-Riffel-Sandloch-Piste wieder zurück. Bevor wir auf die „Mex 1“ einbiegen, müssen wir erst eine halbe Stunde lang die Reifen wider aufpumpen.
Kaum unterwegs, kommt uns ein „komisches“ Gefährt entgegen. Erst im letzten Augenblick realisieren wir, dass es auch ein „Expeditionsmobil“ ist. Wir winken uns gegenseitig wie wild zu aber auch hier gibt es leider keine Möglichkeit zu halten. Was für ein Fahrzeug es war, können wir nicht ausmachen, es geht viel zu schnell – es ist dunkelweiss, der Koffer grau (glaube ich) und es hat eine Kühlerhaube – ob es wohl der ganz neue Mercedes war ?
Während der ganzen Fahrt sehen wir mindesten 4 verendete Kühe am Strassenrand liegen, jede ausgetrockneter als die andere. Es hat Geier und Raben, die sich daran gütlich tun.
Wir wollen bis Santa Rosalìa kommen und kurz vor dem Dunkel werden fahren wir durch die letzte Hügelkette in die Stadt hinunter. Die Strasse ist neu angelegt und sausteil – 3 Gang Motorbremse plus Betriebsbremse – und es ist kurvenreich.
Das Erste was wir von Sta. Rosalìa zu sehen bekommen, ist die Schutti – ein Feuer brennt und es stinkt nach verbranntem PET. Wir kommen näher und sind schlicht entsetzt – wir fahren durch Berge von Müll – die Deponie ist offen und wenn der Wind bläst wird alles was fliegen kann kilometerweit in die Pampa getragen. Die Stadt ist neben dem Müll auch noch dreckig – zumindest was wir der „1“ entlang sehen können und wir haben richtiggehend den Eindruck durch Favelas zu fahren – schlimm.
Natürlich gibt’s auch bei uns den „Kulturschock“ aber ich habe Verständnis für die Armut, dafür , wie die Leute Leben, für die Einfachheit aber ich kann kein Verständnis für den Müll aufbringen. Klar kann man sagen, es hätte keiner nach uns gerufen und es ginge uns nichts an - trotzdem…
In Santa Rosalìa schliesslich findet sich kein Campground und wir fahren noch ca. 12 km weiter bis San Lucas. Dort frage ich nach einem RV Park und eine Amerikanerin zeigt mir gleich gegenüber auf der anderen Strassenseite eine Dirt Road, die zum Strand hinunter führt. Dort hätte es 2 Campgrounds.
Schon wegen der Kühe bin ich glücklich, nicht mehr weiter fahren zu müssen und wir fahren schnurstracks da hin und stellen uns auf den erstbesten freien Platz. Ein Nachbar kommt auf uns zu und erklärt uns den Platz und dass der Eigentümer morgen wieder hier sein werde – wir sollen uns was aussuchen – and that’s it. Wir bleiben, wo wir gerade stehen - ICH fahre keinen Meter mehr heute - hugh !
…und – heute gab es eine Militär-Kontrolle J
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
23.02.2011
Nachts: 6.1°C / leichter Wind, sonnig und warm
So um 10:00 kommt der Jefe vorbei und zieht die 120.00 Pesos ein.
Wir machen Frühstück, packen zusammen und gehen kurz zum Strand. Bis wir aber los fahren, vergeht trotzdem gut eine Stunde – Hier ein Schwätzchen mit einer Dame aus Breisach i/Breisgau, da ein Schwätzchen mit dem Kanadier, der uns gestern begrüsst hat und – die Kolibris kommen uns besuchen. Eines fliegt mir beinahe in die Küche J
Nachbars haben Feeders aufgehängt mit 50:50 Zuckerwasser und wenn man diese Behälter in die Hand nimmt, kommen die Mini-Vögelchen einem auf die Hand zum Nektar Schlürfen – eifach härzig...
So gegen 14:00 kommen wir dann doch los und fahren die knapp 200 km bis nach Loreto weiter, zuerst durch staubtrockenen Kaktus-Wüste und dann wieder an die Küste der Sea of Cortez. Und wie uns Marco versprochen hat – hinter Mulegé beginnt (fast) die Karibik. Die Vegetation verändert sich – es gibt jetzt Palmen und türkis blaues Meer und Sandstrände an denen man frei stehen darf. Immer wieder sehen wir „Snowbirds“ mit ihren Campern dort stehen und Sonne tanken.
Gerne würden wir für ein paar Tage auch so verweilen aber das machen wir dann auf dem Rückweg.
Jetzt ist Spanisch Schule angesagt und der Kurs beginnt am Montag.
Also fahren wir zu bis nach Loreto. Und nach etlichem Suchen schleichen wir uns von hinten an den „Loreto Shores RV Park“ an. Es ist ein Ressort mit Ferienhäusern und einigen RV Stellplätzen.
Auf dem Camping sind wir die einzigen ausser noch eine alleinstehende Amerikanerin mit ihren beiden Goldies.
Zum Nachtessen stürze ich mich wieder einmal in die Küche und bereite ein 5-sterne Menu zu:
Da wir nirgends einkaufen konnten, gibt’s was ganz Spezielles:
Ca. 2 – 3 dl Wasser und gut 1 Klf. Scirocco-Gemüse-Bouillon (habe ich noch von zuhause) zum Kochen bringen, gut eine Handvoll „Orzo“ (ital. Kleinst-Teigwaren), halbgar ziehen und je 1 x s. Picture...
+ Lorbeerblatt, Tabasco, Thymian und Rosmarin und nach dieser Kocherei bin ich total geschafft und falle ins Bett…
Ach ja - heute auch nur eine Militär-Kontrolle J
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
24.02.2011
Nachts: 6°C / tagsüber sonnig und warm
Die Nacht war nicht sehr erquickend – nicht allzu weit entfernt so in den nächsten oder übernächsten Hinterhöfen schrieen sich mindesten 4 Güggel die ganze NACHT hindurch die Kehlen heiser – von wegen: früh morgens wenn die Hähne kräh'n…wohl um jeweils ihren Harem zusammen zu halten
Und als ob das nicht genug gewesen wäre, kam auch noch ein Hundegebell-Konzert dazu.
Keine Ahnung, wann die Hühner tot umfallen, weil sie nicht mehr können aber auch am Morgen ging es fröhlich weiter.
Ausserdem kommt noch ein Motorkonzert der besonderen Art dazu: Ami-Bewohner eines dieser Ferienhäuschen müssen ihr Harleys austesten also gibt es nochmals sicher 30 Min. Harley-Geknatter direkt vor unserer Haustür
Dann aber geht’s auch heute nach Frühstück und Dusche so gegen 13:30 los. Unsere Nachbarin gibt uns noch eine handvoll „Champiñónes“ mit auf den Weg und weiter geht’s ein kurzes Stück dem Meer entlang und dann durch die Berge nach „Ciudad Constitución“.
Auf dem „Misiones RV Park“ bleiben wir für die Nacht neben einem „Bimobil“ aus REG ;-)
Wir wechseln ein paar Worte mit dem Eigentümer und wie wir von ihm hören, soll morgen oder übermorgen eine „Seabridge-Reisegruppe“, von Süden her kommend, hier eintreffen. Wer weiss - vielleicht sehen wir die dann noch unterwegs.
……und – Nein – heute keine Militär-Kontrolle J
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
25.02.2011
Nachts: 6°C / tagsüber sonnig und warm
Wir gehen noch rasch einkaufen, bei „Ley“, ähnlich wie Wal*Mart und dort treffen wir auch ein paar Seabridge-ler.. Es sind offenbar insgesamt 7 Fahrzeuge, also eine überschaubare Gruppe, die Baja bereist hat und nun auf dem Rückweg ist. Heute bleiben sie auch auf dem „Misiones RV Park“ und ab morgen wollen sie noch 2 – 3 Mal an den schönen freien Stränden übernachten, bevor sie dann wieder in die USA fahren und von L.A. zurück fliegen.
Die restlichen ca. 200 km geht es wieder durch eine sehr öde Gegend – Kakteen – Saguaro, Chollas, Wüste, Palo Verde Bäume, Mesquite Sträucher, ein paar Yuccas…
Die Strasse führt mehr oder weniger pfyffegrad über ein Hochplateau – es gibt lediglich ein bis zwei kleinere Kurven, bevor es dann in ein paar langgezogenen Bögen nach La Paz runter und wieder an die Sea of Cortez geht.
Auf dem „Campestre Maranatha“, km 11 Norte, quartieren wir uns gleich mal für einen Monat ein und am Montag beginnt dann unser Unterricht bei „se habla La Paz“
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
26.02.2011
Nachts: 4°C / tagsüber sonnig und warm
Im Café „Exquisito gibt es für mich einen Latte grande und für Erich einen „Americano“ – die dünne Tunke ;-)
Dann warten wir auf den Bus für in die Stadt, wir wollen einen Mietwagen haben. Das „ÖV“ fährt alle halbe Stunde und halbwegs pünktlich kommt er dann auch – ein ausgedienter Ami (Schul?)-Bus Jg. 87, damit schnaufen wir die ca. 15 km ins Centro hinein. Bei einem Visitor Center bemüht sich die Dame sehr um uns und telephoniert für einen Mietwagen rum. Leider erzählt sie Hertz, AVIS, National wo sie schon alles angefragt hat und so bekommen wir wohl überall den mehr oder weniger gleichen Preis. Die AVIS –Member Card soll ich nicht zeigen, denn dann würde ich mich als Europäer outen und der Tarif ginge hoch – das habe ich im Internet, als ich online buchen wollte, auch schon bemerkt.
Wir gehen "selbständig" noch zu Europcar – der Preis ist auch nicht viel anders aber wir bekommen für den gleichen Preis einen „upgrade“. Das Fahrzeug können wir morgen abholen.
Im und vor dem „Bismarckcito“ sitzen viele Einheimische beim Essen und wir genehmigen uns nach getaner Arbeit dort auch ein Bier und lauschen der Mexikanischen Band, welche mit mehr „Gusto“ als Können für Unterhaltung sorgt.
Danach bummeln wir langsam zur Bushaltestelle zurück – vorbei an Läden, die allerlei verkaufen und durch den „Mercado Madero“ mit Schuhläden, Fischständen, Hochzeitskleidern und Kinderkleidern zur Kommunion etc., gleich daneben ein Metzgerstand mit Schweinsköpfen, Gemüse und Obstständen – leicht gewöhnungsbedürftig und der Fischgeruch wabert durch die Brautkleider…
Nun – wir haben 4 Wochen Zeit, um uns zu akklimatisieren ;-)
Dann mit dem Bus zurück zum Camp. Der ist vermutlich noch ein Stück älter als jener von heute Morgen, dafür ist der Chauffeur etwas jünger Und der Junge knüttelt den armen Motor zu Tode. Ziemlich schaltfaul triebt er ihn zu Höchstleistung, dass der nur noch so aufjault und meine Ohren beleidigt und so mit gefühlten 30 km/h und im max. 3. Gang zuckeln wir die paar km wieder zurück – schliesslich weiss ich, wie ein Dieselmotor tönt, wenn man ihn in die höchsten Touren hochjagt L
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
27.02.2011
Nachts:7.4°C / tagsüber sonnig und warm
Heute nehmen wir wieder den Bus, fahren zum Terminal und spazieren zu „Europcar“, unseren Mietwagen abholen. Wir müssen ca. ½ Std. warten aber dann bekommen wir einen Chevy „Aveo“. Bei genauerem Hinsehen, resp. anlässlich des Checks mit der Europcar-Dame entpuppt sich das Vehikel nicht als das allerneueste, Jg. 2009 / 75'000 km, na ja, das wäre nicht so schlimm und auch die Liste mit den Mängeln ist immerhin noch übersehbar. Vom Dreck und Sand und leeren Getränkeflaschen und Kuchenpapier abgesehen – wir bekommen die Karre in absolut ungereinigtem Zustand und als habe jemand 3 Wochen darin campiert. Was uns aber gar nicht gefällt und das bemängeln wir auch sofort, das sind die „Slicks“, v. a. vorne. Das rechte Vorderrad hat irgendwann einmal einen Schlagabgekriegt und dieser Reifen fährt sich schon mal einseitig ab und auch links ist kaum noch was von Profil zu sehen. Die Dame meint dann lakonisch, wir sollen morgen so gegen 16:00 h vorbei kommen, dann könnten wir ein anderes Fahrzeug bekommen. Wir versprechen, das zu tun und zuckeln vorerst einmal mit dieser "Chrüpfe" von dannen.
Zum Trost gibt es beim „Bismarckcito“ für jeden von uns ein Bier und einen Fisch- und einen Camarones-Taco.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
28.02.2011
Nachts: 7°C / tagsüber recht sonnig aber bedingt durch viel Wind recht kühl.
Um 07:00 h geht der Wecker – oh Graus…
Erich ist seit mindestens 10 Jahren nie mehr so früh aus den Federn gekommen und ich auch schon lange nicht mehr ;-)
Katzenwäsche, beim „Café Exquisito“ einen schnellen Muntermacher und dann ab auf die Piste. Da ab kommenden Donnerstag bis darauffolgenden Dienstag „Carneval“ in La Paz ist, müssen wir ein paar Umwege fahren bis zur Schule. Gut dass wir am Samstag noch rekognoszieren waren.
Aber wir sind pünktlich und als Erste vor Ort und werden schon mal von der Directora empfangen. Es hat nicht viele Studenten und somit bekommen wir Privat-Unterricht, dafür nur 2 anstatt 4 Stunden.
Anschliessend fahren wir zu unserer „Wohnung“ zurück – ich bin todmüde aber der Haushalt ruft - halt auch hier L
Um 16:00 sind wir wieder bei Europcar. Klar hat die Tante nichts veranlasst und ihre Kollegin telefoniert kurz rum und dann dürfen wir zum Aeropuerto fahren und dort ein anderes Fahrzeug abholen.
Da es nur ein kleiner Flugplatz ist, sind auch die Autoverleiher nicht gleich zu sehen. In der An-/ Abflugs-Halle hocken dann alle zusammen wie die Hühner auf dem Stengeli nebeneinander am gleichen Schalter.
Wir dürfen uns das „neue“ Fahrzeug aussuchen und aus einen weissen VW Jetta und noch einem weissen VW Jetta auswählen. Schon der erste, hat nicht viel bessere Reifen aber er ist geputzt. Beim Zweiten sehen die Reifen bedeutend besser aus und wir entscheiden uns für diesen. Dafür muss ich jetzt beim Bremsen gehörig drauftreten, bis er anspricht – aber vielleicht ist das jetzt auch Gewohnheitssache - hoffentlich.
Wir fahren zu Wal*Mart (nein nicht zum Übernachten), wir benötigen Drinkwasser und so kaufen wir einen 10 und einen 20 lt Kanister.
Wir dürfen uns in Europa und insbesondere in der Schweiz ja schon glücklich schätzen und dankbar sein, dass wir so viel und so gutes Drinkwasser „gratis“ haben und damit „herumsauen“ können nach Belieben. Die Menschen hier und wenn sie noch so arm sind, müssen das Wasser im Laden kaufen, weil das Leitungswasser nicht zuverlässig trinkbar ist und ausserdem meistens scheusslich schmeckt, da es entweder aus Meerwasser aufbereitet wird aber immer noch salzig ist. In jedem Fall wird es gechlort und manchmal hilft auch abkochen nicht, das Chlor ist dann zwar weg aber der Kaffee ist immer noch salzig – iibääh-pfui.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.