Squamish (BC Canada) – Tagish Lake (Yukon)
01.08. – 31.08.2011
Squamish „Aqua Center“ – Vancouver – Golden Ear Provincial Park, „Gold Creek Campground“ am Alouette Lake – Aldergrove „Alderbrook R.V. Park“ – Merritt „Moonshadow RV Park“ – 100 Miles House „Campground“ – Prince George „Bee Lazee“ RV Park – „Caron Creek RV Park“ (ca. 15 km vor Chetwynd) – Chetwynd – Hudson’s Hope – Abstecher zum W.A.C. Bennett Dam – Fort St. John – Dawson Creek „Mile „0“ RV Park“ - Sikanni River Campground – Fort Nelson - Muncho Lake Provincial Park, MacDonald Campground – Liard Hot Springs – Watson Lake, Provincial Park Campground – „Continental Divide Lodge + Riverside RV Park“ - Teslin „Yukon Motel + Lakeshore RV Park“ – Jakes Corner – Atlin Road – „Snafu Lake“ YG Campground – Palmer Lake Rec. Site (Nähe Atlin) – Tagish Lake YG Campground
Unsere Route für diesen Monat auf GoogleMaps.
01.08.2011 Squamish „Aqua Center“ – Vancouver – Golden Ear Provincial Park, „Gold Creek Campground“ am Alouette Lake
Nachts um 10°C / Am Morgen noch etwas bewölkt, nachmittags sonnig, um 25°C
Unsere „alten“ Bekannten schauen nochmals vorbei und mit winke-winke verabschieden wir uns definitiv – für wie lange wohl… ?
Da wir heute etwas Zeit haben und wir nie bequemer zu einem Bad und einer Dusche kommen, machen wir uns auf, ins „Aquatic Center“, ein recht schönes Hallenbad.
Seit ewigen Zeiten können wir wieder einmal ein paar Lagen schwimmen, was unseren Gelenken ganz gut tut.
Danach wollen wir eigentlich zum „Porteau Cove Campground“, auf halbem Weg zurück nach Vancouver aber – bumms-voll. Wir dürften auf dem Overflow Parking übernachten und sollen morgen um 07:00 wieder vor den Toren stehen, dann werden die paar Plätze vergeben, die bis 11:00 frei werden – First come first serve…
Aaaber: Sieht UNS jemand vor 07:00 aufstehen……..?????
Wir entscheiden uns, weiter zu fahren und schliesslich im „Golden Ear“ Provincial Park auf dem „Gold Creek Campground bekommen wir einen Platz an der Sonne - auf einer Lichtung wegen unserer Solar-Anlage.
In der Regel sind in den Parks die Plätze wunderbar im Wald und somit in tiefstem, kühlem Schatten – nix gut für uns.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
02.08.2011 Golden Ear Provincial Park, „Gold Creek Campground“ am Alouette Lake
Nachts 13.2 °C / Am Morgen stark bewölkt, nachmittags ziemlich sonnig, um 25°C
Wir verlängern um 2 Nächte und wollen etwas vernachlässigte Haus-Aufgaben erledigen.
Nach dem Abwasch ein Spaziergang zum See – Erich meint die Wassertemperatur sei für einen Mitteleuropäer noch längst nicht „badetauglich“ und so lässt er es bei einem „Zehendip“ bleiben.
Auch der uns von Margrit wärmstens empfohlene 7-stündige „Golden Ears Trail“, 12 km (einfache Strecke) und 1'500 m Höhenunterschied, bleibt, im wahrsten Sinne, auf der Strecke.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
03. – 05.08.2011 Golden Ears Provincial Park, „Gold Creek Campground“ am Alouette Lake – Aldergrove „Alderbrook R.V. Park“
Wir bleiben noch 2 Tage hier und Erich bearbeitet „sein“ Holz, d.h. er zimmert und schleift was das Zeug hält und streicht es wasserfest an, damit seine Kisten und Reifenbefestigungen auf dem Dach des Fahrerhauses für die nächsten 10 Jahre sicher halten.
Ich bearbeite indessen Fotos, damit wir unsere Webpage aktualisieren können, falls wir dereinst wieder einmal „stabiles“ WiFi haben.
Ausserdem ist gut, dass wir am 5. abreisen.
Am 4. sind eine Handvoll Chicks mit WoMo und PKW auf unserem Nachbarplatz eingetroffen und die fouttieren sich um alle Auflagen was Ruhezeit, Generator hours und Motoren laufen lassen anbelangt und machen einen Lärm bis spät in die Nacht.
Nachdem wir auf Brae Island in Fort Langley angerufen und erfahren haben, dass dieser Platz ausgebucht ist, begeben wir uns auf den Alderbrook R.V. Park in Aldergrove und installieren uns hier für 3 -4 Tage.
Da waren wir vergangenes Jahr auch schon mal für ein paar Tage.
Der Platz ist lediglich ca. 15 km von „Hans“ entfernt und somit günstig gelegen.
Entdeckt nach einem Frühstückshalt irgendwo unterwegs nach Aldergrove - und blitzschnell den "Zusammenhang" erkannt ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
06.08.2011 Aldergrove „Alderbrook R.V. Park“
Nachts ca. 13 °C / Tagsüber sonnig und angenehm warm
Wir räumen das Fahrerhaus aus, damit wir anlässlich der anstehenden Autowäsche die Fahrerkabine kippen können und machen uns auf zum „Super Clean Truck Wash“.
Um ca. 14:00 sind wir dort und man sagt uns, wir wären so um 15:00-15:30 fertig – Joo, Pfyffedeggel - wie wir von einem Kaffe zurück kommen steht unser „Mogge“ immer noch so da, wie wir ihn verlassen haben, dafür sind noch 3 weitere Trucks offenbar dazwischen geschoben worden, vermutlich weil sie nicht in der Lage waren, das Fahrerhaus zu kippen.
Ja klar, wissen wir, wie das geht – jo - Schissebibbyheja…
Also warten wir weiter und sind schliesslich und endlich um 17:00 fertig – alles andere als „Super Clean“ (was wir erst richtig realisieren, als wir wieder auf dem Campi sind und alles abgetrocknet ist) dafür für nahezu 200 Bucks…
Ein weiteres Mal werden wir sicher nicht mehr dort hin gehen, sollten wir wieder einmal in dieser Gegend sein.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
07. – 12.08.2011 Aldergrove „Alderbrook R.V. Park“ – Merritt „Moonshadow RV Park“
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz für diese Tage.
Die Temperaturen sind die ganze Zeit über immer sehr konstant und es ist mehr oder weniger sonnig – eher „mehr“
Am So. ist Waschtag: Wäsche, Geschirr, Fahrerhaus innen, Betten raus, Wohnhaus innen…und am Schluss kommen wir auch noch selber dran…J
Nachdem alles sauber ist gibt’s dann auch noch endlich Nachtessen.
Am Mo. wollten wir eigentlich zu Hans, mussten aber erfahren, dass er unerwartet weg musste. Nun denn, wir fahren trotzdem zu ihm in die Werkstatt, da wir ein UPS-Parcel aus DE erwarten – ist noch nicht angekommen, UPS kommt jeweils am Abend….
Und die Leute von Hans teilen uns mit, dass sie uns am Mittwoch für die Service-Arbeiten am Fahrzeug erwarten.
Am Di. fahren wir trotzdem nochmals hin, in der Hoffnung, das Paket sei nun angekommen – denkste…
Und Frank teilt mir die Tracking-Nr. mit. Ich stelle fest: „es“ ist immer noch unterwegs und steckt in Richmond – soll morgen zugestellt werden.
Am Mi. sind wir dann für die Wartungsarbeiten bei Hans und Sas, sein Arbeiter macht Ölwechsel, schaut dies und jenes auf unseren Wunsch nach und nach ca 4 Std. ist alles paletti und wir können wieder gehen.
Die paar Fragen, die wir noch haben, klären wir morgen mit Hans persönlich.
Unser UPS-Paket dreht eine Warteschlaufe: Adress-Etikette fehlt / unleserlich (keine Ahnung wie das geht, bis hierher ist es ja auch „irgendwie“ gekommen) und geht wieder zurück nach Richmond – und ich grieg Veegel…
Am Do. vereinbaren wir mit Hans, dass wir am Fr. vorbei kommen, dann soll das Paket wirklich da sein.
Wir machen uns inzwischen auf den Weg um unser „USA-Einreiseproblem“ zu klären. Vorsorglich packen wir Wein, und Alkoholika und alles Fleisch in Kartons und deponieren alles auf dem Stellplatz unterm Tisch.
Am Zoll dann das Übliche: Schlüssel abgeben für „Agriculture Control“ (wir dürfen nicht mit ins Fahrzeug) und – wir werden wieder einmal unserer am Vortag teuer gekauften Tomaten, Frühlingszwiebeln, 1 Zitrone etc. entledigt. Wieso haben wir das nicht auch auf dem Platz zurück gelassen…Dödels – wir sollten’s ja inzwischen langsam kapiert haben.
Allerdings – die Kartoffeln unterm Tisch hat er nicht gefunden - ääx und selber schuld, wir durften ja nicht mit und er hat nicht gekuckt und dass wir die auch hätten abgeben müssen, haben wir nicht gewusst….
Nun – wir bekommen das „Pièce de résistance“ – das unabdingbare Form „I-94“ in den Pass geheftet und erhalten erneut 6 Mte. Aufenthaltsbewilligung in USA – Ausreisedatum: 10.02.2012.
Fazit: Also haben wir uns seit Ostern tatsächlich ohne unser Zutun illegal in den USA aufgehalten, bloss weil die Tante am Grenzübergang in Tecate die Einreisebestimmungen offenbar nicht kennt – Glück gehabt.
Wir freuen uns natürlich darüber, gibt uns das zusätzlich Zeit über die wir verfügen können.
Und zur Feier des Tages fahren wir nochmals zum „Lepp Farmers Market“, wo es wunderbar frische Blueberries, Kirschen, Aprikosen und – Tomaten etc. gibt und decken uns ein.
Wir diskutieren noch lange, wie wir nun unsere weitere Reise gestalten wollen.
Eigentlich wollten wir uns mit Trudy treffen, so irgend um den 20.9. in Santa Fé (NM) oder so, müssen aber feststellen, dass durch die Verzögerungen, der Zeitplan aus den Fugen geraten ist und wir nun innerhalb von ca. 4 Wo. ca. 5'000 km gen Süden „hecheln“ müssten und keine Zeit mehr bliebe, die Sehenswürdigkeiten am Wege mitzunehmen. Und ob wir diese Strecke nochmals fahren würden ist eher fraglich, da wir nach und nach immer ein wenig weiter östlich im Zig-Zag „pendeln“ möchten.
Wir entschliessen uns „churz-spitz“, etwas ganz Verrücktes zu machen und buchen einen Trip von Skagway (Alaska) mit der Fähre nach Bellingham (Washington): Die Inside Passage.
Zwar nur gut 4 Tage (19.-23.9.) dafür teuer ;-)
Aber beim derzeitigen US$-Wechselkurs…man gönnt sich ja sonst nichts…
Und bis Skagway sind es „nur“ ca. 2'400 km.
Also muss ich Trudy schweren Herzens absagen und hoffen, dass wir uns bei einer anderen Gelegenheit in naher Zukunft hier drüben doch noch einmal treffen werden – wäre schön...
Am Fr. machen wir uns nun auf zu Hans. Der sitzt geschäftig wie eh und je wieder in seinem Büro.
Wir besprechen noch ein paar Kleinigkeiten und machen aus, dass wir nach dem „Roundtrip“ in den Norden halt nochmals bei ihm vorbei schauen, um noch ein paar 200'000 km Wartungsarbeiten machen zu lasen.
Danach machen wir uns definitiv auf, Richtung „Hope“ und „Merritt“, wo wir ziemlich genau um 18:00 auf dem „Moonshadow RV Park“ eintreffen und sogleich vom Manager in Empfang genommen und mit Fragen bestürmt werden – wir fallen halt wieder einmal auf… ;-)
13.08.2011 Merritt „Moonshadow RV Park“ – 100 Miles House „Campground“
Heute wieder einmal bis gegen 30°C warm und sonnig
Da es offenbar keine wirkliche „Check out time“ gibt, gehen wir’s langsam an und sind „High Noon“ „on the road again“.
Zuerst wieder einmal „Ach & Weh“-Frühstück – Erich hat seinen bisher inbrünstig geliebten „Grandpa“ gegen die seit neuestem noch geliebtere „Grandma“-Burger(in) eingetauscht.
Danach schwelgt er noch eine Weile - zum ersten Mal wieder - in einem „Canadian Tire“
Um 15:30 fahren wir schliesslich los – heutige Tages-Etappe „100 Miles House“. Das sind ca. 250 km und es ziiiiiiiiiiiiiieht sich wieder einmal so dahin. Langsam kommen wir aber wieder in das „kanadische“ Kanada, das uns so gefällt...
Und um ca. 19:30 fahren wir in „100 Mile House“ ein. Aus dem Augenwinkel sehe ich eine Tafel: „Cariboo’s biggest Schnitzel“.
Beim Visitor Centre (bereits geschlossen) suchen wir auf der Info Tafel nach einem RV Park und finden den „100 Mile House Campground“, gerade mal beim Health Center um die Ecke. Es gibt dort etwa 10 Stellplätze für CND$ 10.00/Nacht. Es ist aber keiner da zum Einkassieren. Von einem anderen Übernachtungsgast vernehmen wir, dass anscheinend jemand vorbei kommt. Auch recht – wir gehen jetzt erst einmal zum Nachtessen und entschliessen uns für „Schnitzel“…
Wie wir näher kommen, sehe ich „Swiss / Canadian Cuisine“ – noch besser - also mal rein in die gute Stube und wir hören bereits von einem anderen Tisch her „Schwiizertütsch“. Auch ein paar Deutsche sind hier…
Bei doppelt-handtellergrossen Schweins-Wienerschnitzel mit hausgemachten Spätzli (ich) und Rösti (Erich) lassen wir es uns wieder einmal “europäisch“ schmecken.
Ach ja – auch die „Restrooms“ sind schön „schweizerisch-clean“ ;-)
Zufrieden spazieren wir wieder nach Hause…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
14.08.2011 100 Mile House „Campground“ – Prince George „Bee Lazee“ RV Park
Es wird kühler – kaum noch 20°C
Um 09:00 klopft’s und der „Geldeintreiber“ fordert den Obolus für vergangene Nacht - CND$ 10.00 Stellplatzgebühr.
Und wir machen uns bald darauf auch wieder auf den Weg.
Es sind knapp 350 km bis Prince George und das haben wir uns für heute auf die Fahne geschrieben.
Langsam kommt auch das Kanada-Feeling wieder: Schon bald sehen wir einen noch nicht ausgewachsenen Schwarzbären am linken Strassenrand grasen. Er hört uns und noch einen Laster hinter uns und nimmt erschrocken einen „Gump“, macht auf dem „Absatz“ kehrt und verschwindet im Wald.
Ich fahre ca. die Hälfte und für den zweiten Teil übernimmt Erich das Lenkrad und so sind wir um ca. 17:00 erwartungsgemäss am Ziel.
Unterwegs, genauer gesagt kurz vor „Quesnel“ wird es immer schwärzer und wir bekommen noch einen wirklich gehörigen „Schiff“ ab. Es kübelt aus Eimern aber einige km vor Prince George wird es wieder besser.
Wir hoffen, dass uns demnächst die Sonne wieder lacht J
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
15.08.2011 Prince George „Bee Lazee“ RV Park – „Caron Creek RV Park“ (ca. 15 km vor Chetwynd)
Nachts noch ca. 10 °C – tagsüber kaum noch 20°C
Weiter geht’s auf der „97“ durch Prince George über Mc Leod Lake (pop. ca. 70 Pers.) bis kurz vor „Chetwynd“.
Für die heutige Etappe wird unsere Geduld etwas auf die Probe gestellt. Bei 2 grossen Baustellen müssen wir bis 20 Min. warten, bis uns das „Follow me“ Fahrzeug durch die „1 Lane“ Baustelle führt.
V.a. der Bau-Abschnitt ca. 40 km vor „Chetwynd“ ist ca. 10 km lang. Immer wieder sieht man, dass Stücke der Strasse weggeschwemmt waren. Ein Grossaufgebot an Strassenbauleuten ist an der Arbeit.
Auf dem „Caron Creek RV Park“ kommt Erich mit einem anderen „Bewohner“ ins Gespräch und erfährt, dass er hier an der Strasse arbeite. Der ganze RV Park ist praktisch ein Baucamp. Wir erfahren auch, dass die Strasse im Juni von heftigen Regenfällen vielerorts weggespült wurde. Sie war vor gut 2 Wochen geschlossen.
Überall an den Hängen uns zur Linken sieht man noch die Schrunden und Gräben, die die Sturzbäche gerissen haben.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
16.08.2011 „Caron Creek RV Park“ (ca. 15 km vor Chetwynd) – Chetwynd – Hudson’s Hope – Abstecher zum W.A.C. Bennett Dam – Fort St. John – Dawson Creek „Mile „0“ RV Park“
Nachts 8.2 °C – tagsüber 20,7°C
In Chetwynd schauen wir uns die Holzfiguren an, die v.a. um das Visitor Centre (gleichzeitig Chamber of Commerce) herum stehen.
Chetwynd ist bekannt als die „Chainsaw Sculpture Capital of the World“ und jedes Jahr im Juni findet eine „International Chainsaw carving Championship“ statt – Dieses Jahr leider verpasst aber wer weiss – vielleicht im 2012 ?
Danach machen wir uns auf der „29“ auf den Weg nach Hudson’s Hope, besuchen zuvor noch den am Weg liegenden „Peace Canyon Dam“ und schauen uns im Visitor Center den Film an, wie die in den 60er Jahren im damaligen Leningrad (heute Petersburg) gefertigten Riesen Turbinen hierher transportiert wurden – mehr als spektakulär: Mit dem Schiff via Panama-Kanal nach Vancouver und dann weiter zu Wasser nach Kitimat und dann über Strassen, die teilweise extra für diesen Transport aus- und gebaut werden mussten. Insgesamt nochmals ca. 1'000 km. Auch die Transportmittel wurden speziell für den Transport dieser 4 Grossturbinen gefertigt. Meisterleistungen in den 60ern.
Von dort geht’s dann nach Hudson’s Hope und da gibt’s am Dienstag jeweils Farmers Markt – sehen wir zufällig und steuern schnurstracks dahin: Ein herziger Mini-mini-Markt – ein Stand mit frischem lokalem Gemüse, einer mit selbstgemachten Pickles und allerlei Konfitüren, einen mit von seinen emsigen Bienen selbstgemachten Clover- und Dandelion-Hung, einer mit Backwaren und ein ganz kleiner mit frischen Pilzen.
Eine Blueberry- und eine Wild Pincherry-Konfi und ein kleines Glas Dandelion-Honig „kommen“ mit. Frische Frühlingszwiebeln und süss-saure Gurkenscheiben vom Gemüsestand und dann noch ein Bund Schnittlauch vom „Pilzler“. Er will mir unbedingt seine super-ausgezeichnet-guten Pilze schmackhaft machen – die seien wirklich ganz vorzüglich…
Aber ich wollte nicht Pilze kochen und trotzdem „gluschtet“ es mich schon. Ich bekomme von ihm ein „Versucherli“ und soll sie morgen, zum Frühstück, in ein Omelett verarbeiten – Okay – mach ich. Wenn ich’s „überlebe“, melde ich mich das nächste Mal wieder bei ihm - hab ich ihm versprochen ;-)
Und es stellt sich heraus, dass der Mann jeweils ein halbes Jahr hier lebt und über die Wintermonate wieder in Friedrichshafen am Bodensee…tztztz…J
Danach möchte Erich auch noch den „W.A.C. Bennett Dam“ besichtigen, dazu müssen wir ca. 22 km zu dem Bauwerk hin fahren, in einen Bus umsteigen und damit wiederum gelangen wir dann zum Fuss des Dammes und in das „Power House“. Es ist einer der weltgrössten Erddämme, der Mitte der 60er Jahre erbaut wurde und heute den „Williston Lake“ bildet (Ca.180 km lang) 1968 war der Dam beendet und …the reservoir, once filled, flooded the Finlay, Parsnip, and Peace River valleys and became the largest man made lake on the planet. (Zitat Wikipedia)
Nach all dem Technischen fahren wir dann noch die „restlichen“ 160 km wieder durch eine landschaftlich eindrückliche Gegend nach Dawson Creek und auf den „Mile „0“ RV Park.
Morgen wollen wir den „Alaska Hwy“, den wir vergangenes Jahr ab der Kreuzung „Liard Hwy“ gefahren sind, bei „Milepost 0“ beginnen und das Stück bis Fort Nelson bei dieser Gelegenheit auch noch fahren. Dann können wir sagen, wir hätten den ganzen „Alcan“ gemacht.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
Und ab hier heisst es wieder: …und noch 1'425 km bis Whitehorse J
17.08.2011 Dawson Creek „Mile „0“ RV Park“ - Sikanni River Campground
Nachts 5.8°C – tagsüber knapp 20°C
Das MUST in Dawson Creek: Milepost „0“ fotografieren !
Dann bei „DQ“ schnelles Frühstück – nicht überwältigend.
Anschliessend ein Besuch im Visitor Center, wo ich erfahre, dass gleich im Blockhaus nebenan sich eine Schweizerisch-Deutsche Bäckerei mit „Käffeli“ befindet. Nix wie hin und wir schwelgen in der „Old fashioned Bakery“ in Butter-Silserli, Nussgipfel, Bauernbrot und Bienenstich - nein nicht alles auf einmal, man kann ja auch was mitnehmen…
Die Frage nach einer echt schweizerischen „Schale“ wird bedauernd abgelehnt, das läuft hier leider nicht, also gibt es einen amerikanischen Kaffee ;-)
Die Bäckersleut sind erst seit Oktober hier und wir wünschen ihnen viel Erfolg mit ihrem jungen Business.
Fazit: Seeeeeeeeeeehr empfehlenswert – wir schauen sicher wieder rein, falls wir wieder vorbei kommen.
Aber dann geht's definitiv auf den Alaska Highway und nur noch nordwärts…
Ein Stück hinter Dawson Creek gibt's noch ein paar erhaltene km des ursprünglichen Alaska Hwy mit einer ganz aus Holz gebauten „Curved Bridge“, damals eine Meisterleistung. Selbstverständlich müssen wir uns die unbedingt anschauen ;-)
Während der ganzen Fahrt werden wir immer wieder kräftig begossen. Über ein paar km gibt es Sonnenschein und dann wieder eine kurze Strecke mit Regen – das Wolkenspiel ist einmalig – wohin man schaut blauer Himmel, Gewitterwolken, weisse Blumenkohl-Wolken – von allem etwas…
Schon seit etlichen Tagen fahren wir durch riesige Waldgebiete mit immer wieder sehr grossen roten Flächen. D.h. der Nadelwald ist sehr stark vom Pine Beatle befallen. Wie man uns erzählt hat, sind 25% des Waldes von British Columbia geschädigt und geht ein – sehr traurig.
Man hat inzwischen angefangenen die befallenen Bäume auszuholzen, um das Holz noch zu retten, das ist durchaus verwertbar, wenn man es rechtzeitig nimmt. Aber eine Sysiphusarbeit. Es kann gar nicht so schnell geharvestet, wie die Bäume befallen werden. Und – der blöde Käfer befällt v.a. alte aber gesunde Bäume, 80 Jahre +. Inzwischen verachtet er aber auch junges „Gemüse“ nicht mehr.
Eigentlich wollten wir auf dem „Pink Mountain Campsite + RV Park“ übernachten aber die sind voll und man empfiehlt uns den „Sikanni River Campground“ also fahren wir die 20 km weiter und bekommen auch hier einen der letzten Plätze.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…und noch 1'169 km bis Whitehorse J
18.08.2011 Sikanni River Campground – Fort Nelson
Nachts 1.0°C !!!!!!!! – tagsüber knapp 20°C – immer wieder Regen
Es wird saukalt – noch 1° C nachts – der Winter kommt ;-)
Frühstück gibt’s heute an der Sonne im ca. 20 km entfernten „Buckinghorse River Wayside Provincial Park.
Auch heute heisst es immer mal wieder …nach em Räge schiint d’Sunne… und um ca. 15:00 sind wir in Fort Nelson, wo wir hoffen, auf Max und Margrit zu treffen – unsere ehemaligen „Nachbarn“ aus Uster, die auch bereits seit Mai wieder in Kanada umherziehen.
Da wir nicht sicher sind, wie und ob unsere Telefonverbindung zustande kommt, wissen wir auch nicht genau, ob es klappt mit dem Wiedersehen. Das Land ist halt einfach riesig und meistenteils heisst es : „Kein Netz“.
Wir nehmen mal an, das Visitor Center sei der sinnvollste Warteplatz und kaum da angekommen, sehen wir Margrit bereits winkend uns entgegen kommen.
Wir freuen uns sehr, dass das Wiedersehen, so weit der Heimat, zustande gekommen ist.
Gleich gegenüber gibt es den Triple „G“ Hideaway Campground und sie haben auch für uns bereits reserviert. Was wir nicht wussten, sie sind mit einem PKW und Zelt unterwegs. Bisher sind wir davon ausgegangen, sie reisten mit einem Pick-up.
Wir stellen uns auch in den Zeltbereich und Margrit wollte eben eine Hühnersuppe kochen und da ich Gerste habe, gibt es einen „gemeinsamen“ grossen Topf Bündner Gerstensuppe - leicht abgewandelt.
Wir können bis gegen 21:00 am Feuer sitzen und plaudern aber dann fängt es doch noch kurz aber heftig an zu schütten und wir verziehen uns alle zusammen zu uns ins „Haus“ zum weiter Tratschen...
Irgendwann verabschieden wir uns und verabreden uns für morgen am „Summit Lake“…und dann ab in die Klappe… ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…und noch 971 km bis Whitehorse J
19.08.2011 Fort Nelson - Muncho Lake Provincial Park, MacDonald Campground
Nachts um 5°C – tagsüber knapp 20°C – immer wieder Regen
Die Beiden sind schon früh weg und wir schaffen es wieder mal so gegen 12:00. Dann noch einkaufen und ein rasches Morgenessen – na wo wohl…
…und dann sind auch wir unterwegs…
Wie geschätzt treffen wir um ca. 16:00 am Summit Lake ein – es ist recht kühl und es bläst und M+M’s warten schon seit 4 Stunden in ihrem Auto auf uns. Es ist ihnen hier zu kalt und so beschliessen auch wir, noch ein wenig weiter zu fahren, bis zu einem Campground im Muncho Lake Provincial Park an gleichnamigem See, wo wir uns erneut treffen wollen, sofern es Platz hat.
Am Summit Lake zieht gleichzeitig auch noch eine Elchkuh mit 2 Jungen eine grosse Show ab.
Sie will über die Strasse und das "Manöver" hat inzwischen schon etliche Zuschauer angezogen.
Ich gehe rasch auf’s … und wie ich wieder zum Auto zurück komme, stakt das grosse Tier mit einem Jungen quer über die Strasse genau auf mich zu. Zwischen uns ist noch das Metall-Gatter vom Park und ich drück mich da drum rum, immer die Kuh im Auge. Sie geht so ca. 4 m an mir vorbei und hält dann Ausschau nach ihrem zweiten Jungen, das immer noch aufgeregt auf der anderen Strassenseite nach Mami blökt…
Ich kann inzwischen zum Auto zurück und versuche, von beiden Seiten herannahende Fahrzeuge abzustoppen. Nicht vorzustellen, wenn es zu einem Unfall käme.
Schliesslich kreuzt die Alte mit dem einen Jungen wieder über die Strasse und alle sind sie glücklich vereint und verziehen sich wieder in höhere Regionen…
Die Aufregung legt sich und wir fahren zum vereinbarten Campground.
Unterwegs begegnen uns noch ein paar Caribous am Strassenrand...
und ein paar Stone Sheep strecken uns, ebenfalls am Strassenrand, ihr Hinterteil entgegen – ich seh’ dich nicht, dann siehst du mich auch nicht…
Auf dem „Mac Donald Campground“ werden wir dann fündig und treffen Max und Margrit wieder und weil's so schön kühl ist gibt’s (wieder einmal) ein wärmendes Curry.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…und noch 716 km bis Whitehorse J
20.08.2011 Muncho Lake Provincial Park, MacDonald Campground – Liard Hot Springs
Nachts 10.6°C – tagsüber erneut knapp 20°C- weiterhin sehr stark bedeckt.
Nachts regnet es ziemlich stark aber es ist nicht mehr so kalt.
Max und Margrit sind auch heute bereits kurz nach 8 wieder auf der Piste und wir wollen uns nicht gänzlich blamieren und sind auch bereits um 10:00 unterwegs. Die „Liard Hot Springs sind nur ca. 60 km entfernt..
Auch heute gibt’s wieder Tiere zu sehen – diesmal sind es etliche Büffel – alte Bullen-Einzelgänger beim Wiederkäuen und auch zwei grosse Gruppen Büffel-Kühe mit Jungen.
So um 11:00 sind wir dann vor Ort und zur Begrüssung gibt’s erst mal ausgiebig Brunch für alle.
Danach gehen 3 von uns in die warmen Fluten, sich aufwärmen – Erich hat keine Lust und will lieber endlich die Ersatzteile, die wir von Frank erhalten haben und sonstiges „Zeug“, sortieren und verräumen.
Die Wärme tut meinen Knochen gut und ich komm nach ca. 1 Std. schön „durchgekocht“ und wohlig warm wieder zurück.
Wieder gemeinsames Nachtessen und plaudern und morgen ist Watson Lake auf dem Programm…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…und noch 660 km bis Whitehorse J
21.08.2011 Liard Hot Springs – Watson Lake, Provincial Park Campground
Nachts um die 10°C – tagsüber unter 20°C - sehr stark bewölkt, wenig Sonne
M + M’s sind natürlich wieder vor uns unterwegs aber wir sind immerhin viel früher dran, als üblich.
Frühstück gibt’s unterwegs – entweder "home made" auf einem Turnout oder in der nächsten Lodge.
Die Entscheidung WO wird uns nach ein paar km abgenommen. Auf dem einen Ausstellplatz, den wir für den z’Morgehalt in Betracht gezogen haben, winkt und gestikuliert es wild aus einem 5th-wheel-Gespann heraus und „Gäbses“ winken uns zu…
Als wir uns in Squamish trennten, sind sie den „Cassiar Hwy“ gefahren und haben uns noch vor ein paar Tagen aus Stewart/Hyder ein Mail geschickt, jetzt sind sie auf dem Weg nach Liard Hot Springs.
Gerade mal vor einer Viertelstunde hätte Werner noch gesagt…stell Dir vor, „sie“ (also wir) kämen uns entgegen…und ich staune wieder einmal mehr über die Zufälle…
Es gibt also den „üblichen“ Kaffee-Schwatz und für uns gleichzeitig den z’Morge-Kaffi und die Verabredung, dass, wenn wir dann in Whitehorse sind…
Um ca. 15:00 sind wir dann aber auch in „Watson Lake“ und suchen unsere Friends. Auf dem angedachten Campground sind sie aber nicht und so fahren wir in den Ort. Bei der einen Tankstelle werden wir bereits von ihnen erwartet und sie nehmen uns ins Schlepp.
Ca. 5 km ausserhalb befindet sich der schön und ruhig gelegenen „Watson Lake Government Campground“. Der Platz ist auch schon reserviert und wir brauchen uns nur noch einzurichten.
Leider ist es sehr nass und es regnet immer wieder ein wenig.
Das Vordach über den Tisch gespannt und gehörig eingeheizt und wir haben es mehr oder weniger gemütlich-trocken ;-)
Das schöne ist, Holz ist in jeder Menge verfügbar und im Preis von CD$ 12.00 inbegriffen.
Also schleppen wir mal ein paar Rugel herbei und die werden mit Inbrunst zu Kleinholz verarbeitet.
Auf dem Grill werden dann ein paar schöne Steaks gebrutzelt und uns geht’s guuut…;-)
Leider haben mich, vermutlich in den „Hot Springs“, wieder einmal ein paar „gnats“ erwischt und eine hat mich genau ins „Gräbli“ der linken Kniekehle gebissen – es gibt wieder einmal eine saumässige Geschwulst und ich kann mein Knie nicht mehr beugen – entsprechend kann ich kaum gehen.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…und noch 441 km bis Whitehorse J
22.08.2011 Watson Lake, Provincial Park Campground
Nachts um die 8°C – tagsüber unter 20°C – bewölkt aber immer wieder Sonne – auch ein paar kurze Regenschauer werden abgehalten
Zusammensitzen, ein langsamer Spaziergang (meinetwegen) durch einen moosigen „Märchenwald“ voller aller möglicher Pilze zum See hinunter und plaudern – und „füürle“ wie die Weltmeister, so verbringen wir den Tag.
Vor allem Margrit ist nicht wieder zu erkennen. Sie hat den „Chopper-1„ entdeckt und ist kaum mehr zu halten – ein Holztrümmel nach dem anderen muss dran glauben - Die Scheite spicken nur so durch die Gegend J
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
23.08.2011 Watson Lake, Provincial Park Campground
Nachts klar und um die 7°C – entsprechendes „Kältegefühl“ – tagsüber um 20°C – sehr sonnig und angenehm
Unserer Freunde verabschieden sich von uns, sie wollen weiter und den „Cassiar“ fahren, da sie ab Skagway nach Prince Rupert keine Ferry finden konnten, die in nützlicher Frist fährt..
Sie haben aber sicher den schönsten Tag für ihre Fahrt erwischt.
Auch hier die Frage: Wo und wann treffen wir uns wohl mal wieder ?
Ganz herzlichen Dank Euch Beiden für Eure Gesellschaft und die Zeit, die Ihr uns geschenkt habt.
Und weil es so ein schöner Tag ist, bleiben wir noch hier und sortieren mal alles mögliche Altpapier aus – Prospekte, Zeitungen, Karten etc.
Es ist eine rechte Menge zusammen gekommen und wir können unmöglich immer alles mitschleppen, sonst benötigen wir bald einmal einen U-Haul…
Meinem Knie geht’s langsam besser und ich kann wieder besser gehen und stehen also mache ich mich heute mal ans Holzspalten, damit das Feuer schön brennt…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
24.08.2011 Watson Lake, Provincial Park Campground
Nachts um die 8°C – tagsüber etwas über 10°C – ganzer Tag Regen L L L
In der Nacht fängt es bald einmal an zu regnen, mal heftig und mal heftiger und irgendwie will es den ganzen Tag nicht mehr aufhören.
Es macht einen gar nicht an, aufzustehen. Wie wir es endlich doch „wagen“, haben wir im Wohnraum noch 13°C und wir müssen tatsächlich heizen…
Den ganzen Tag müssen wir drinnen verbringen L
Gegen Abend lässt der Regen etwas nach und Erich getraut sich raus um ein wenig zu „zünserlen“ und ein nasses Rauchfeuer anzuwerfen J
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
25.08.2011 Watson Lake, Provincial Park Campground – „Continental Divide Lodge + Riverside RV Park“
Nachts um die 8°C – ganzer Tag ziemlich Sonnig und angenehm warm
Also packen wir’s und machen uns auf, weiter Richtung Whitehorse.
Das Wetter bleibt den ganzen Tag über freundlich und auch uns ist wieder etwas froher zumute…
Übernachtungshalt ist heute auf dem „Continental Divide Lodge + Riverside RV Park“. Mit CND$ 25.00 sind wir dabei und bekommen „Free“ WiFi, Showers und Feuerholz und wir heizen uns wieder kräftig ein, so dass wir draussen Nachtessen können.
Spät um 23:00 geht’s dann noch unter die ersehnte warme Dusche – bei den Damen: Wasserdurchfluss so 3 Min./ltr aber es passt – ich werde doch noch genügend eingeweicht – „frau“ wird bescheiden…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…und noch 397 km bis Whitehorse J
26.08.2011 „Continental Divide Lodge + Riverside RV Park“ - Teslin „Yukon Motel + Lakeshore RV Park“
Nachts 1.8°C – ganzer Tag REGEN…, knapp 10°C
In der Nacht fängt es wieder einmal zu regnen an und hört eigentlich bis um 17:00 nicht mehr auf. Die ganzen ca. 130 km fahren wir im Schiff – ziemlich trostlos.
Erst um ca. 18:30 wirft uns die Sonne ein paar Strahlen zu, um sich bald darauf für die Nacht wieder mit Wolken zuzudecken.
…und noch 182 km bis Whitehorse J
27.08.2011 Teslin „Yukon Motel + Lakeshore RV Park“ – Jakes Corner – Atlin Road – „Snafu Lake“ YG Campground
à Snafu is an army acronym for: Situation Normal All Fouled Up
Nur der Ergänzung halber: Es gibt auch noch einen „Tarfu Lake“ YG Campground, ca. 5 km weiter (aber da fahren wir nicht hin)
à Tarfu is an army acronym for: Things Are Really Fouled Up
Nachts 2.4°C – ganzer Tag ziemlich bewölkt aber sonnig – max. 15°C
Es ist heute tatsächlich wieder sonnig und so ist auch der Stimmungsbarometer wieder etwas am steigen –Tag für Tag und immer wieder - ein stetes Auf und Nieder…
Die Landschaft präsentiert sich auch wieder freundlich und man sieht wieder Berge mit Konturen und Wälder und die kanadischen blauen Seen…
Beim Verzweiger zur "South Canol Road" gibt's erstmals eine Diskussion - Erich möchte sie soooo gerne fahren, ich weniger. Es sind ca. 200 km gravel Road und, wie wir immer wieder hören, in recht schlechtem Zustand. Ich bin nichtso risikofreudig, also lassen wir es bei der Besichtigung des "Graveyard of WWII vehicles from Canol project" bewenden.
Das eigentliche "Freiluftmuseum" ist nicht mehr zugänglich, da zufolge jahrelangen "Kanibalismus" der Ort geschlossen wurde.
Die Landschaft präsentiert sich auch wieder freundlich und man sieht wieder Berge mit Konturen und Wälder und die kanadischen blauen Seen…
Beim „Johnson’s Crossing Campground Services“ machen wir um ca. 12:30 Frühstückshalt. Die Wirtin brutzelt extra für uns noch ein Morgenessen und zum Dessert muss ich noch eine ihrer „world famous cinnamon buns“ probieren.
Sie kommen frisch und heiss aus dem Ofen und schmecken wirklich lecker, obwohl Zimt eigentlich ein Gewürz ist, das ich nur um die Weihnachtszeit mag.
Wir plaudern ein wenig mit ihr – sie hat eine Nichte in Basel und – selbstverständlich liebt sie diese Stadt ;-)
(Was denn sonst…)
Ihre „Cinnamon buns“ sind zu Recht weltberühmt – sie erzählt uns, dass ein Gast aus Salzbug bei ihr einkehrte, der zuhause in einem Restaurant mit jemandem über seine Reise nach hierher plauderte, als von 2 Tischen weiter jemand aufstand, zu ihm herüber kam und ihm sagte, er müsse unbedingt eben diese „Cinnamon buns“ probieren, wenn er hierher käme…Capito… ?
An der Kreuzung „Jake’s Corner“ biegen wir auf die „Atlin Road“ ein. Diesen Abstecher wollen wir noch machen, bevor wir nach Whitehorse fahren. Dieses Stück hatten wir im vergangenen Jahr ausgelassen, da das Wetter so gar arg gruslig war.
Es ist eine schöne Strecke, entlang dem „Little Atlin Lake“ und dem „Atlin Lake“. „Atlin Lake“ hat eine Fläche von 798 km2 und ist der grösste natürliche See in BC.
Ein grosses Stück der Strasse ist im Bau und bekommt einen neuen Belag und eben führt die Strasse ….einen steilen Berg hinauf (frei nach Goethe), als Erich brüsk anhält und ein Aufschrei: Schei… - der Diesel ist alle…
Ich spring’ raus, werfe den Hebel von Tank 1 nach Tank 2 – zu spät – die Pumpe saugt Luft.
Also stehen wir wieder einmal wie der Esel am Berg und dazu noch in einer langgezogenen Kurve und in "bergauf" Richtung - ja toll...
Ein paar Minuten später kommt uns ein Ambulanz Fahrzeug auf Probefahrt entgegen und der Fahrer erkundigt sich.
Nein – wir benötigen kein Werkzeug und keinen Treibstoff – just a helping hand, um die Fahrerkabine wieder einmal zu kippen. Zu zweit schaffen wir es nicht, da das ganze Gewicht gegen uns gerichtet ist – Hang abwärts.
Er sei Mechaniker und er wolle das Sanitätsauto rasch zurück bringen und komme dann wieder.
Wir räumen inzwischen das Fahrerhaus wieder einmal aus und nach gut einer Viertelstunde steht er tatsächlich wieder da.
Nun ist es „en churze Chutt“ und die Kabine ist gekippt, Erich klettert wie-ne Aff auf den Motor, betätigt ein paar Mal das Pümpeli und der Motor schnurrt wieder wie-n-es Örgeli
Ein Dankeschön und ein Trinkgeld und die Sache ist gegessen…
Schöne Blamage – always these blody Touris mit ihren Bonzen-Mobilen und können sie nicht handhaben – und ich habe wieder vergessen zu föttelen…L
Ca. 5 km weiter erreichen wir das Tagesziel: „*Snafu Lake Yukon Government Campground“, sehr schön am *Snafu Lake gelegen und praktisch voll besetzt und wir stellen uns auf den (vermeintlich) letzten freien Platz.
*Snafu = militärischer Begriff = Situation Normal All
F... Up ;-)
3 Std. später zieht eine Korona von ca. 6 Fahrzeugen mit Zelten, Booten, X Hunden, Kind und Kegel ab – die hatten den ganzen Platz als „Day use“ blockiert und offenbar nichts dafür bezahlt – an keinem Pole hängt ein Sticker.
Andere, die einen Übernachtungsplatz gesucht haben, mussten wieder gehen und nun ist der ganze Platz praktisch leer…Sauerei das…:-(((
Erich lässt seinen Frust am Feuerholz aus und entzündet ein Lagerfeuer.
Später machen wir noch einen Spaziergang über den Platz und entdecken noch einen schönen Stellplatz „oben“ auf einer Erhöhung. Da steht nun ein „Fraserway“ Pick-up und wir kommen mit den Leuten ins Gespräch - Deutschland - und wir plauschen ein wenig in der Kälte.
Später schauen sie auf einen Kaffee bei uns vorbei und zum „richtig“ Aufwärmen gibt’s dazu noch einen Whiskey spendiert ;-)
Herzlichen Dank…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…und mit Umweg von 67 + 40 + 93 + 53 + 51 + 19 total noch 323 km bis Whitehorse J
28.08.2011 Snafu Lake YG Campground
Nachts 5.5°C – ganzer Tag REGEN – max. 13°C
…und wieder einmal blasen wie Trübsal und sitzen einsam und ganz alleine einen gar garstigen Regentag aus – schade…
Gerade mal vielleicht eine Stunde können wir trockenen Fusses aus dem Haus und klettern ganz schnell auf den nahe gelegenen Hügel.
Eigentlich hätten wir hier einen wunderschönen Ausblick über den Snafu Lake und die weiten Wälder aber alles ist grau in grau.
Ein kleines Highlight gibt’s: Recht nahe sehen wir auf einem Baum entweder einen jungen Bald Eagle oder einen Golden Eagle sitzen, wir können es nicht genau ausmachen, da er lieber auf den See (da gibt’s Futter) anstatt zu uns her schaut. Auf einem anderen Wipfel fast über unserem Haus, entdecken wir dann aber wirklich auch noch einen ausgewachsener Bald Eagle. Mit dem weissen Kopf und gelben Schnabel und dem weissen Schwanz gut zu identifizieren.
Auf dem See paddelt hin und wieder ein(e) einsame(r) Loon und lässt ab und zu ihren/seinen einsam-schaurig-schön-melancholisch-klagend-langgezogenen-weithin hörbaren Ruf ertönen – luuuuuuuuuuuuuuuu (oder so), der von einem ebenso einsamen Gegenüber ebenso schaurig-schön-melancholisch-klagend-langgezogen-weithin hörbar irgendwo vom anderen Seeufer her beantwortet wird…
Aber auch hier erfährt die Idylle einen bitteren Nachgeschmack. Ein paar Mal kommt einer mit einem ATV vorbei, lädt diesen voll Holz und verschwindet wieder ohne zu bezahlen.
Ein wenig später hören wir Motorengeräusch oberhalb des Waldweges. Dort oben gibt es "Boondock-Plätze" und die Leute kommen auf den Campingpltz und bedienen sich einfach...
Nicht schön aber wahr...
Und wenn dann mal kein Holz mehr zur Verfügung gestellt wird, haben die Ehrlichen wieder einmal das Nachsehen.
So gegen 17:00 kommt dann doch noch ein Campergast, stellt sich auf einen freien Platz und verkriecht sich auch gleich in seine „Höhle“.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…logischerweise immer noch 67 + 40 + 93 + 53 + 51 + 19 = 323 km bis Whitehorse J
29.08.2011 Snafu Lake YG Campground
Nachts 5.9°C – halber Tag garstig, späteren NM Aufhellungen – max. 13°C
…und weil das Wetter heute auch weiterhin nicht will, sitzen wir halt noch einen Tag aus. Um den Mittag herum kommen wir mit dem Nachbarn, der gestern noch zugefahren ist, ins Gespräch. Wieder Deutsche, die am Mi. das Fahrzeug abgeben und zurück fliegen.
Und auch heute gibt’s Kaffee und einen Plausch…bloss diesmal stiften unsere Gäste den Kaffee – was gar nicht die Meinung war ;-)
Aber auch hier - vielen herzlichen Dank.
Und endlich – so gegen 17:30 verziehen sich die Regenwolken etwas und die Sonne schaut zaghaft hervor. Gegen 20:00 zeigt sich der Himmel blau und um ca. 21:00 gibt es tatsächlich einen rosaroten Sonnenuntergang.
Und – der Barometer, der in den letzten Stunden so gar nicht vom Fleck kam, hat gedreht und der Druck steigt langsam an…
Na – bin mal gespannt, ob sich der nunmehr erwartete Indian Summer doch langsam einstellt.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…halt immer noch 67 + 40 + 93 + 53 + 51 + 19 = 323 km bis Whitehorse J
30.08.2011 Snafu Lake YG Campground – Palmer Lake Rec. Site (Nähe Atlin)
Nachts 3.1°C – Tagsüber sehr sonnig, leicht bewölkt, etwas über 20°C
…und tatsächlich – der Morgen zeigt sich mit wunderbarem Sonnenschein und klarblauem Himmel.
Wir geniessen das Frühstück in der Sonne am See und machen uns dann gemütlich auf, Richtung Atlin.
Den Ort selber sparen wir uns für morgen auf. Wir fahren lieber die ca. 20 km weiter auf der Warm Bay Road. In der „Warm Spring“ genehmigen wir uns ein kurzes lauwarmes Bad, vielleicht 28°C warm. Nicht warm genug um lange darin zu verweilen. Ausserdem ist der Tümpel lediglich ca 50 – 60 cm tief und grüne Schlamm-Fetzen werden vom Boden aufgewirbelt.
Erich sieht aus wie der „Shrek“ und ich mag das Geschlamme gar nicht. Aber es tut trotzdem gut, v. a. da wir schon seit ein paar Tagen wieder einmal ausgiebig duschen möchten. Im Auto ist es halt auch nur ein Notbehelf und richtig pflatschen nach Belieben kann man da halt einfach nicht.
Danach machen wir uns auf, zu unserem schon vorher ausgewählten Übernachtungsplatz: „Palmer Lake Recreation Site“. Es gibt hier 2 – 3 Stellplätze, wo man offenbar übernachten darf.
Zuvor kommen wir noch mit dem Velo fahrenden Helmut ins Gespräch, auch ein Deutscher, der, wie viele Schweizer und Deutsche, ein paar Monate des Jahres hier oben verbringt und morgen mit „Condor“ von Whitehorse wieder nach Frankfurt zurück fliegt.
Wir richten uns dann auf unserem Platz gemütlich ein, Zum Nachtessen gibt’s ein Schweizerisches National-Gericht: Gschwellti und dazu diverse Sill von IKEA und Chinesischen Lapsang Souchong-Tee und das alles im hohen Norden Kanadas J
Der See ist absolut glatt und mit der untergehenden Sonne spiegeln sich die Berge im Wasser…
Obwohl nur noch knapp 12°C an getting colder sitzen wir nach dem Nachtessen noch bis fast 22:00 draussen am Feuer und lassen uns wieder einmal einräuchern. Der Himmel ist immer noch hell und auch die Konturen der Berge sieht man noch ganz klar aber leider immer noch keine „Aurora“.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…halt immer noch 67 + 40 + 93 + 53 + 51 + 19 = 323 km bis Whitehorse J
31.08.2011 Palmer Lake Rec. Site (Nähe Atlin) – Tagish Lake YG Campground
Nachts 1°C – Tagsüber sonnig, schleier-bewölkt, etwas über 20^°C
Es ist ein wunderschöner Morgen am See...
...und da gibt es auch Frühstück in der Sonne für uns...
Dann machen wir uns gemächlich auf den Rückweg mit einem Abstecher nach Atlin.
Wir spazieren ein wenig durch den kleinen Ort - sehr verschlafen und viele Häuser und auch Businesses stehen zum Verkauf.
Der Grocery Store z.B. mit Videothek und Bakery. Und da gibt’s für mich den letzten (nein - nicht wegen Aufgabe der Bäckerei, sondern weil für heute ausverkauft), ganz frischen Berliner, den nennt man hier „Jelly Donut“ und noch warmes Toastbrot und einen Banana Cake, ebenfalls ganz frisch aus dem Ofen.
Im „Atlin Inn“ empfängt uns die Besitzerin und ein wenig später stellt sie uns ihrem Mann vor, seine Wurzeln seien in der Schweiz, in Rafz.
Sie erzählt und, dass sie nicht wisse, ob das Heliskiing Business gleich nebenan, diese Saison weiter geführt werde. Der Leiter dieses Standortes sei letzte Saison in einer Lawine umgekommen. Und Heliskiing bringt die Kunden nach Atlin und damit in ihr Hotel und Restaurant. Und da die Situation ungewiss ist, finde sie auch keinen Koch für die Saison. Die bleiben alle lieber in dem boomenden Whitehorse… Traurige Geschichte – wir wünschen ihnen, dass es weiter geht.
Gleich neben dem Hotel steht ein nettes kleines Haus mit Veranda und wunderbarem Ausblick auf den See. Vollständig mit Tischen und Stühlen und einer Theke, mit Gastro-Kühlschränken, und grosser Gastro-Espressomaschine eingerichtet, wartet es auf einen Käufer. Es sieht aus, wie eben gestern geschlossen und man könnte morgen gleich wieder weiter machen…
Wenn ich ein paar Jährchen jünger wär’ – wer weiss – wieso nicht… ;-)
Dann machen wir uns aber doch auf den Rückweg. Zuerst noch ein paar teure Liter Diesel tanken - sicher isch sicher…
Dann kurz die Frage, ob wir nochmals am „Snafu Lake“ übernachten sollen oder doch zum Tagish Lake wollen.
Tagish Lake, weil noch unbekannt, siegt – „Snafu Lake“ wäre viiiiiiiiiiiel schöner gewesen. Na ja im Nachhinein ist man immer schlauer – konnten wir nicht zum voraus wissen…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
…und nun - nur noch 33 + 51 + 19 = 103 km bis Whitehorse J